Fechten Säbelteam jubelt über Bronze

Die deutsche Säbelmannschaft mit den drei Dormagenern Nicolas Limbach, Benedikt Beisheim und Max Hartung erkämpft sich durch einen 45:38-Sieg über Russland die Bronzemedaille im Teamwettbewerb. Im Halbfinale vergeben die Deutschen eine 25:13-Führung gegen Italien.

 So sehen Bronzemedaillengewinner aus: Max Hartung, Benedikt Beisheim, Nicolas Limbach und Bundestrainer Vilmos Szabo (von links) bilden den Dormagener Kern der deutschen Säbelmannschaft, die durch einen 45:38-Sieg über Russland Platz drei bei den Europameisterschaften belegte.

So sehen Bronzemedaillengewinner aus: Max Hartung, Benedikt Beisheim, Nicolas Limbach und Bundestrainer Vilmos Szabo (von links) bilden den Dormagener Kern der deutschen Säbelmannschaft, die durch einen 45:38-Sieg über Russland Platz drei bei den Europameisterschaften belegte.

Foto: Hans Jazyk

Der Säbel scheint auf bestem Wege, die neue Vorzeigewaffe des Deutschen Fechterbundes zu werden. Denn drei der fünf Medaillen, die die Gastgeber bislang bei den Europameisterschaften in Leipzig erkämpften, gehen auf das Konto der Säbelfechter. Nach Silber und Bronze für Nicolas Limbach (TSV Bayer Dormagen) und Sybille Klemm (FC Tauberbischofsheim) gab es gestern noch einmal Bronze für das deutsche Herrenteam.

Und zu dem gehören in Nicolas Limbach, Benedikt Beisheim und Max Hartung nicht nur drei Fechter des TSV Bayer Dormagen, auch Bundestrainer Vilmos Szabo ist Dormagener. Der gebürtige Rumäne, der als Aktiver selbst drei Mal bei Olympischen Spielen auf der Planche stand, hatte gestern die schwierige Aufgabe, seine Schützlinge nach der 37:45-Niederlage im Halbfinale gegen den späteren Europameister Italien wieder aufzurichten. Denn Deutschland hatte nach drei Gefechten 15:6, nach fünf (von neun) sogar 25:13 geführt.

Ein einziges Gefecht brachte dann die gesamte Auseinandersetzung zum Kippen. Und ausgerechnet Max Hartung wurde zur tragischen Figur. Dabei war der 20-Jährige eigens für den Teamwettbewerb nominiert worden, "weil er sonst in der Mannschaft ein Muster an Zuverlässigkeit ist", weiß Dormagens Cheftrainer Olaf Kawald. Gestern aber gelang es Hartung im Vergleich mit Aldo Montano nicht, jene fünf Punkte (bis zum Mannschafts-Zwischenstand von 30) zu holen, die nötig gewesen wären, um ihn abzulösen. Der Olympiasieger von Athen nutzte den Blackout des Dormageners, um Punkt um Punkt aufzuholen — erst als er mit 17:3 (!) seinerseits die 30-Punktemarke erreicht hatte, durfte die Ablösung auf die Planche. Doch die Luft war 'raus, Björn Hübner (Tauberbischofsheim), Beisheim und Limbach gelang es in ihren Gefechten nicht mehr, das Blatt zu wenden.

Da hatte Olaf Kawald die erhoffte Medaille schon abgeschrieben: "Ich habe nicht mehr geglaubt, dass die Jungs sich in den zweieinhalb Stunden bis zum kleinen Finale noch mal motivieren können." Doch eine "kleine Ansprache" (Limbach) von Vilmos Szabo ("wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen, und jetzt gewinnen wir") brachte die Equipe wieder auf Erfolgskurs: Gegen Russland gab es einen 45:38-Sieg, obwohl Nicolas Limbach keines seiner drei Gefechte gewinnen konnte. "Die anderen sind für mich in die Bresche gesprungen", lobte der Vize-Europameister den Teamgeist von Benedikt Beisheim (1 Sieg, 1 Unentschieden) und Björn Hübner (3 Siege), der im entscheidenden letzten Gefecht Einzel-Europameister Alexey Yakimenko mit 5:1 bezwang.

Die Sensation hatte es bereits im Viertelfinale gegeben, als Limbach (2 Siege, 1 Unentschieden), Hübner (2 Siege) und Hartung (1 Sieg) Olympiasieger Frankreich mit 45:36 abfertigten — der Grundstein für die Medaille war gelegt.

(NGZ)
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