Säbelfechten Weg zum DM-Titel führt über Dormagen

Dormagen · Am Dormagener Höhenberg werden alle Tickets für „Die Finals“ in Berlin vergeben. In der Altersklasse U13 geht es schon um den Titel.

Beim Qualifikationsturnier in Madrid hatte Anna Limbach (r.) nur knapp das Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio verpasst. Am Wochenende geht sie in Dormagen an den Start.

Beim Qualifikationsturnier in Madrid hatte Anna Limbach (r.) nur knapp das Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio verpasst. Am Wochenende geht sie in Dormagen an den Start.

Foto: DFB/Eva Pavia - Team A. Bizzi

Das Weltcup-Turnier für Juniorinnen und Junioren um den  „Preis der Chemiestadt“ ist nach den coronabedingten Absagen 2020 und 2021 für den Moment (leider) nur eine schmerzlich-schöne Erinnerung, doch auf erstklassigen Fechtsport direkt vor der Haustüre müssen die Menschen am Rhein trotzdem nicht verzichten. Am Wochenende richtet der TSV Bayer Dormagen am Höhenberg nämlich die Deutschen Meisterschaften im Säbel der Senioren und der U13 aus.

Der Clou: Bei den Aktiven kämpfen die besten Fechterinnen und Fechter Deutschlands um den Einzug ins Achtelfinale. Die Endrunde findet dann vom 23. bis 26. Juni im Rahmen  des Multisportevents „Die Finals – Berlin 2022“ statt. „Der Modus ist für uns in diesem Jahr gleich ein doppelter Grund zur Freude“, sagt TSV-Fechtkoordinator Olaf Kawald: „Erstens sind wir stolz darauf, die Gefechte bis zum Achtelfinale und die DM der U13 hier am Bundesstützpunkt Dormagen ausrichten zu dürfen. Zweitens freuen wir uns, dass die DM der Senioren ab dem Achtelfinale auf der ganz großen Bühne in Berlin ausgetragen wird. Das ist ein tolles Zeichen für unsere Sportart.“ Genauso sieht das Nationalmannschaftskapitän Matyas Szabo: „In Berlin dabei sein zu dürfen, ist das große Ziel. Ich freue mich wahnsinnig auf das Event und hoffe, dass ich mich qualifiziere.“ Wie schon 2019 und 2021 werden „Die Finals“ von ARD und ZDF im Hauptprogramm und im Stream übertragen.

Weltklasse-Säbelfechter Matyas Szabo (TSV Bayer Dormagen) freut sich darauf, in einem Wettkampf endlich mal wieder vor heimischer Kulisse anzutreten.

Weltklasse-Säbelfechter Matyas Szabo (TSV Bayer Dormagen) freut sich darauf, in einem Wettkampf endlich mal wieder vor heimischer Kulisse anzutreten.

Foto: Team Bizzi/Deutscher Fechter-Bund

Der TSV hat gleich mehrere heiße Eisen im Feuer: Allen voran natürlich Matyas Szabo, der als Olympiateilnehmer und Ex-Weltmeister ganz oben auf der Favoritenliste steht. „Aber auch Raoul und Luis Bonah, Benno Schneider und Lorenz Kempf sollten den Sprung nach Berlin schaffen“, ist Kawald überzeugt: „Und dann schauen wir mal, was der Nachwuchs noch macht.“ Bei den Frauen gibt Anna Limbach ein Kurz-Comeback aus ihrer Elternzeit heraus. „Sie ist in der Setzliste immer noch recht weit oben, und wenn alles nach Plan läuft, würde ihr ein Sieg hier bei der Vorrunde reichen, um in die Top 16 zu gelangen“, sagt Kawald. Neben Limbach haben auch ihre Vereinskolleginnen Léa Krüger und Larissa Eifler Berlin fest im Visier.

Bei der U13 werden die Deutschen Meister und Meisterinnen direkt in Dormagen gekürt. Hier ruhen die Hoffnungen des TSV auf Mirja-Lena Haack, Annika Lucas, Marla Scheibke, Johanna Pabst, Luisa Rezi, Lisa Mayr, Isabella Zhou, Matti Schiffer, Jannis Grohmann, Noah Körber und Floyd Plützer. Kawald: „Für sie ist die DM eine tolle Gelegenheit, sich mit den besten des Landes zu messen.“ Am Sonntag steht zusätzlich noch der Länderpokal auf dem Plan. „Dort werden wir für den Verband Nordrhein jeweils drei Mannschaften ins Rennen schicken“, kündigt Kawald an.

Szabo: „Es ist schön, wieder vor Publikum fechten zu dürfen, darauf freuen wir uns alle besonders. Gerade in Deutschland ist das ja eher selten der Fall.“ Eventuell findet im Anschluss an die offizielle Veranstaltung zu Trainingszweckenein noch kleines Turnier statt, in dem die Top 16 ihren Sieger ausficht. „Auf die Qualifikation für Berlin hat dies aber keine Auswirkung“, stellt Szabo klar.

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