Säbelfechten Anna Limbach ficht um das Olympia-Ticket für Tokio

Dormagen · Derweil laufen in Kairo seit Sonntag die Fecht-Weltmeisterschaften der Kadetten und Junioren ohne Beteiligung von Top-Nationen wie Deutschland, Italien und Ungarn.

 Für Anna Limbach geht es im Madrid ums Ganze.

Für Anna Limbach geht es im Madrid ums Ganze.

Foto: Augusto Bizzi

(sit) In Kairo laufen seit Sonntag die Fecht-Weltmeisterschaften der Kadetten und Junioren. In normalen Zeiten eine Bühne, auf der sich der Nachwuchs des TSV Bayer Dormagen der internationalen Konkurrenz stellen würde. In enger Abstimmung mit der medizinischen Kommission des Deutschen Fechter-Bundes, die keine Teilnahmeempfehlung ausgesprochen hatte, war der Deutsche Fechter-Bund aber schon Anfang März  zu dem Entschluss gekommen, in Ägypten nicht an den Start zu gehen. Wegen der Corona-Pandemie haben weitere Top-Nationen wie Italien und Ungarn, aber auch China, Japan und England auf eine Teilnahme verzichtet. „Von uns hätten wohl sechs Leute Chancen gehabt, dabeizusein“, sagt TSV-Fechtkoordinator Olaf Kawald, der zwar voll hinter der Entscheidung steht, jedoch sehr genau weiß, „wie hart das gerade für die Endjahrgänge ist, die jetzt zu den Aktiven wechseln.“ 

„All In“ heißt es indes für alle Athleten und Athletinnen, die sich bei der Kontinentalausscheidung vom 24. bis 25. April in Madrid die unwiderruflich letzten Tickets für die Olympischen Sommerspiele sichern wollen. Die sollen nach dem Willen des IOC trotz Corona unbedingt stattfinden, obwohl es keinen Plan B gebe, moniert Athletensprecher Max Hartung. Dadurch entstehe Druck auf die Qualifikationswettbewerbe. „Dann trägt das IOC aber auch eine Mitverantwortung, dass die Quali-Wettbewerbe nach den höchsten Sicherheitsstandards durchgeführt werden“, findet der Dormagener. Das sei zuletzt nicht gut gelungen.

Dabei sind diese Wettkämpfe ohnehin knüppelhart. „Eine reine Nervenschlacht“, bringt es Kawald auf den Punkt. In Anna Limbach kämpft auch eine Säbelfechterin des TSV Bayer Dormagen um ihre letzte Chance. „Der Druck ist immens, es kann so viel passieren“, weiß Kawald, „denn nur eine der voraussichtlich 15 bis 20 Teilnehmerinnen schafft es nach Tokio.“ Chancenlos sieht er die 31-Jährige aber nicht. „Sie steht in der Rangliste unter den Top 3 und ist erfahren genug, um am Ende ganz oben zu sein.“    

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