Projektgruppe um Dorothea Hölper reiste nach Berlin Russischen Freunden "Unges Pengste" erklärt

Projektgruppe um Dorothea Hölper reiste nach Berlin · Ein bisschen Stolz schwingt mit, wenn Dorothea Hölper über die Auszeichnung berichtet, die dem von ihr betreuten Schüler-Projekt "Weltliche und religiöse Feste in Russland und Deutschland" kürzlich in Berlin verliehen wurde. Einige Schüler des Gymnasiums hatten im vergangenen Jahr an dem von der Robert-Bosch-Stiftung initiierten Partnerschaftsprojekt "Junge Wege in Europa" teilgenommen, an dem gut 90 Gruppen aus dem gesamten Bundesgebiet mitwirkten.

In Kooperation mit ihren jeweiligen Partnern in osteuropäischen Ländern beschäftigten sie sich mit so unterschiedlichen Themen wie dem Gebrauch von "Sprichwörtern" oder aber dem Phänomen der "Mülltrennung". Die 14- bis 17-jährigen Korschenbroicher erstellten zusammen mit gleichaltrigen Kameraden von der russischen Partnerschule Nr. 2 in Troizk bei Moskau ein reich bebildertes Buch, in dem Gemeinsamkeiten und Unterschiede beim Feiern von Festen aufgezeigt werden.

Das Resultat wurde dann der Robert-Bosch-Stiftung präsentiert, die die 15 Preisträger für drei Tage nach Berlin einlud. Dort stellten sich die Jugendlichen ihre Projekte gegenseitig vor. Eine Jury bewertete die sechs besten Ergebnisse, die anschließend noch einmal während einer Festveranstaltung im Berliner Abgeordnetenhaus vorgeführt wurden. Und dies - wie Dorothea Hölper scherzhaft anmerkt - ganz ohne "Zittern vor den Exzellenzen", unter ihnen der ehemalige estnische Staatspräsident Lennart Meri.

Dass auch die Korschenbroicher Delegation mit dieser Ehrung bedacht wurde, liegt sicherlich daran, dass sie sehr phantasievoll und farbig ihre Erkenntnisse erläuterte. Es blieb nämlich nicht bei einem trockenen Kurzreferat über den Inhalt des Buches. Typische Beispiele rheinischer Festkultur wie Karneval und Schützenfest wurden per Diaprojektor, schmissiger Musik, bekannten Liedern und szenischer Darstellung veranschaulicht. Niklas Glonke mimte den "Prinz Karneval", Cora Franken zeigte sich als "Schützenkönigin" im Rüschenkleid. Auch "Unges Pengste" wurde von zwei Schülern in Jägermontur und Holzgewehr effektvoll erklärt.

Ihre russischen Freunde beschrieben hingegen das Fest "Maslinitza" (Winteraustreibung). Der Reiz an dieser Vorurteile und Sprachbarrieren überbrückenden Arbeit besteht für die Schüler gerade darin, Kontakte zu knüpfen und etwas dazu zu lernen, wie Igor Ivanov meint. Lena Glonke, die als Schülermutter die Gruppe nach Berlin begleitete, war beeindruckt, mit welcher Unbefangenheit die jungen Leute aus vielen Nationen bei dieser Begegnung aufeinander zugingen und "die Nächte durchzauberten".

Wie konsequent die Korschenbroicher "Brücken schlagen" lässt sich auch daran ablesen, dass von Lehrern und Eltern des Gymnasiums Mitte 2002 das "Forum für internationalen Austausch" gegründet wurde, in dem sich auch Dorothea Hölper voller Tatendrang engagiert. Simon Hopf

(NGZ)
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