Rudern NRV ist auch im Winter Spitze

Neuss · Bei den Deutschen Indoor-Rowing-Meisterschaften holen Ruderer aus Neuss sechs Medaillen.

 Bei den Deutschen Indoor-Rowing-Meisterschaften in Kettwig belegt Georg Schwabedahl (M.), angetrieben von Trainer Peter Stoffels, Rang zwei.

Bei den Deutschen Indoor-Rowing-Meisterschaften in Kettwig belegt Georg Schwabedahl (M.), angetrieben von Trainer Peter Stoffels, Rang zwei.

Foto: B. Spanke

Der fünffache Tour-de-France-Sieger Bernard Hinault sagte einmal: „Im Winter gewinnt man, nicht im Sommer. Der echte Champion wird im Winter gemacht!“ Was also macht ein Ruderer, wenn es draußen kalt, nass und stürmisch ist? Er setzt sich aufs Ruderergometer. „Und da die Geräte anzeigen, welche Leistung man bringt und wie schnell man auf einer bestimmten Strecke ist, wurde daraus auch ein offizieller Wettkampf“, erklärt Benno Spanke, beim Neusser Ruderverein nicht nur verantwortlich für die Pressearbeit, sondern selbst ein ausgewiesener Fachmann in dieser Disziplin.

In der schmucken Sporthalle des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Essen-Kettwig ist daraus längst ein Event geworden. Bei der bereits 24. Auflage der Deutschen Indoor-Rowing-Meisterschaften hofften knapp 800 Teilnehmer aus 104 Vereinen auf einen Platz im Finale, in dem es bei Scheinwerferlicht, lauter Musik und mit der Unterstützung des Publikums um Gold, Silber und Bronze ging. Für den Neusser Ruderverein hatten die Trainer Christian und Peter Stoffels 18 Meldungen abgegeben – von den jüngsten Starterinnen (Jahrgang 2008) bis zu den Oldies (Mindestalter 60 Jahre). Für die herausragende Leistung bei den Kindern (12 bis 14 Jahre) sorgte Leonard Schmitz mit einer Bronzemedaille bei den Leichtgewichts-Jungen bis 14 Jahre. In seinem ersten Rennen vermochte er sich in einem 20-Boote-Feld durchzusetzen. Von Beginn an fuhr er im Spitzentrio mit und hätte im Endspurt fast noch Bent Schnicke vom Wassersportverein Godesberg abgefangen.

Bei den B-Juniorinnen brachte Carolin Oldenkott ebenfalls Bronze für den NRV ein. Schon im Vorlauf deutete sie mit Platz zwei in 5:58,9 Minuten ihre Stärke an. Im Finale konnte sie sich mit 5:53,7 Minuten noch einmal deutlich verbessern. Nur an die Ruderinnen aus Stralsund (Rebecca Falkenberg) und Hannover (Anna Schäfer) kam sie nicht ganz heran. Bei den A-Junioren war Georg Schwabedahl für Edelmetall verantwortlich. Im Vorlauf (Platz acht) legte er noch nicht alle Karten auf den Tisch. Im Finale arbeitete sich bis zur 1000-Meter-Marke vom sechsten auf den vierten Rang nach vorne, bei 1500 Metern war er Dritter und auf den letzten 500 Metern sicherte er sich in 6:37,6 Minuten Silber. Im extrem stark besetzten Feld der „schweren Juniorinnen“ qualifizierte sich Olivia Clotten recht ungefährdet für das Finale. Dort blieb sie mit Platz acht zwar unter ihren  Ansprüchen, unterbot aber in 7:17,7 Minuten die WM-Norm

Bei den „leichten Seniorinnen konnte sich Cecilia Sommerfeld auf der zweiten Streckenhälfte nach vorne schieben  – sie belegte schließlich vor Romy Dreher (Würzburger RV) Platz zwei. Bei den „leichten Männern“ fuhren die U23-Bronzemedaillengewinner Johannes Neubauer und Benjamin Nelles souverän ins Finale. Dort trafen sie indes auf Hochkaräter wie Joachim Agne (Akademischer RC Würzburg), vielfacher WM-Teilnehmer und Titelverteidiger, und Jonathan Schreiber (RV Erlangen), U23-Weltmeister im Doppelzweier. In diesem Klassefeld belegten die Neusser die Plätze sieben (Neubauer) und acht (Nelles).

Vera Spanke, die ihre Karriere im Hochleistungssport beendet hat, startete zusammen mit Luisa Sommerfeld im Bundesligaachter der Renngemeinschaft Krefeld/Neuss über 350 Meter. Dabei wurden die acht Ergometer einer Mannschaft zusammengeschaltet, so dass am Ende eine gemittelte Zeit zu Buche stand. Die brachte Spanke, Sommerfeld & Co. die Silbermedaille.

Bei den Masters Ü60 holte Bernhard Spanke dann sogar Gold für den Neusser Ruderverein. Bis zur Hälfte der Strecke konnten der Vorjahressieger Michael Meyer (Frankfurter RC) und Jan Oksche (Donau RC Ingolstadt) noch einigermaßen folgen. „Danach war aber Schluss mit lustig“, stellte Spanke schmunzelnd fest. Angetrieben von seinem Trainer Christian Stoffels erhöhte er langsam, aber stetig Schlagzahl und Geschwindigkeit und gewann nach 1000 Metern noch deutlich in 3:10,1 Minuten.

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