Rudern Ruderer zeigen ihr großes Kämpferherz

Neuss · Neusser RV und RheinSprinter Düsseldorf-Neuss fahren am zweiten Renntag der Bundesliga (RBL) auf den achten Platz.

 Legt Hand an: Mit 1,90 Meter ist Isabelle Buchholz die größte Ruderin im Achter der RheinSprinter Düsseldorf-Neuss. In der Bundesliga belegt sie mit ihrer Mannschaft nach zwei Renntagen den achten Platz.

Legt Hand an: Mit 1,90 Meter ist Isabelle Buchholz die größte Ruderin im Achter der RheinSprinter Düsseldorf-Neuss. In der Bundesliga belegt sie mit ihrer Mannschaft nach zwei Renntagen den achten Platz.

Foto: privat

Ein Knockout und eine Fast-Havarie, dazu Spannung pur — der zweite Renntag der Ruder-Bundesliga auf dem Kalksee im Nordosten von Berlin bot so ziemlich alles, was das (Sportler-)Herz begehrt.

Um ein Haar wären die Erstliga-Mädels der RheinSprinter in Rüdersdorf gar nicht dabei gewesen, denn beim Training im Düsseldorfer Medienhafen war das Boot mit dem klingenden Namen "The Gold Experience" leicht zu Schaden gekommen. "Nur der unkomplizierten und schnellen Hilfe des RC Germania Düsseldorf war es zu verdanken, dass der Schaden innerhalb von drei Tagen repariert und das Heckteil von den Mülheimer Ruderern nach Rüdersdorf gebracht werden konnte", betont die im Team für die Pressearbeit zuständige Steuerfrau Dorothea Redmann.

Danach konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen. Die Zeitrennen am Morgen beendeten die RheinSprinter mit Julia Schulz am Schlag auf Rang sieben. Im Achtelfinale langte es hinter Titelverteidiger Crefelder RC, aber vor Hannover zum zweiten Platz.

Im Viertelfinale war gegen die starke Konkurrenz aus Bonn (Rang eins), Rauxel (2.) und Hamburg (3.) erwartungsgemäß nicht viel drin, wenngleich die Rheinländerinnen auf den drittplatzierten Alsterachter im Ziel nur Zweizehntelsekunden Rückstand hatten. Turbulent ging es im Halbfinale gegen den Rheingold-Achter aus Mainz zur Sache: Ein Steuerfehler führte zur Kollision mit einer Boje, der daraus resultierende "Krebs" — dabei bleibt das Ruderblatt im Wasser hängen — hätte die Co-Schlagfrau Patricia Ogger fast aus dem Boot katapultiert.

Die "Experience" kam zwar komplett zum Stillstand, womit das Duell gelaufen war, aber die Neusserin blieb zum Glück unverletzt. Im Finale gegen Heidelberg, im Vorjahr Vizemeister, trennte die RheinSprinter schließlich nur die Winzigkeit von Vierzehntelsekunden vom Sieg. Mit Rang acht seiner nur zu neunt angereisten Schützlinge war Coach Kristian Hachenberg darum zufrieden.

Turbulente Rennen gab es auf dem Kalksee auch in der 2. Bundesliga zu sehen. Nur als Achtschnellster der Zeitrennen aufgeführt, vermochte sich der Neusser RV im Achtelfinale deutlich zu steigern. Hinter Gießen sprang der zweite Platz heraus. Eine Leistung, die der NRV-Achter im Viertelfinale allerdings nicht zu bestätigen wusste. Obwohl sich die Crew des RC Witten einen kapitalen Krebs einfing, worauf der Schlagmann die Kontrolle über seinen Riemen verlor und einen Teamkollegen unabsichtlich K.o. schlug, reichte es für Benno Spanke & Co. nur zum dritten Rang.

Durch Wolf Strauß verstärkt lieferten sich die Neusser im Halbfinale ein packendes Duell mit Esslingen, das erst nach Auswertung des Zielfotos in den eine Tausendstelsekunde schnelleren Schwaben einen Sieger fand. "Das nagte an der Konzentration, was sich im letzten Rennen des Tages gegen Münster bemerkbar machte", so Strauß: "Wir fanden weder zu unserem Rhythmus noch konnten wir unsere Kraft wie gewohnt einsetzen, so dass wir uns mit Platz acht zufriedengeben mussten." Sein Fazit fiel jedoch positiv aus: "Wir haben in die Erfolgsspur zurückgefunden und können es mit jedem Achter aufnehmen."

(NGZ/rl)
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