Rudern NRV-Ruderer bestehen ersten Härtetest

Neuss · Leistungsüberprüfung für U23-Athleten über die Langstrecke mit Ergometerfahren über 2000 Meter in Leipzig.

 Im leichten Einer blieb die Neusserin Cosima Clotten als Zweite nur eine Sekunden hinter der Siegerin Johanna Reichardt aus Leipzig und satte 38 Sekunden vor der Drittplatzierten.

Im leichten Einer blieb die Neusserin Cosima Clotten als Zweite nur eine Sekunden hinter der Siegerin Johanna Reichardt aus Leipzig und satte 38 Sekunden vor der Drittplatzierten.

Foto: Bernhard Spanke

Zentraler Ergometertest über 2000 Meter. Hört sich nicht schön an – und ist unter Ruderern in etwa so beliebt wie eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt. „Das ist immer ein ziemlich Angang“, sagt Bernhard Spanke, der sich beim Neusser RV um die Pressearbeit kümmert. Er war in seiner Altersklasse selbst schon Deutscher Meister in dieser Disziplin, weiß also, wovon er spricht: „Du quälst dich, guckst auf die Zahlen des Displays, es wird immer schwerer, den angestrebten Wert zu fahren und am Schluss sollst du dann auch noch einen Endspurt hinlegen. Nicht umsonst steht neben jedem zweiten Ergo ein Eimer ...“

In Leipzig, wo für die U23-Kaderathleten zusätzlich noch die DRV-Langstrecke auf dem Programm stand, stellten sich vom NRV die Leichtgewichte Cosima Clotten (Einer) sowie Benjamin Nelles und Johannes Neubauer (Zweier ohne Steuermann) dieser Tortur, betreut von Johannes Buitenhuis, da die Trainer Christian und Peter Stoffels daheim im Einsatz waren. Befreit von der Leistungsüberprüfung waren die A-Seniorinnen Alexandra Höffgen und Vera Spanke als Angehörige des Olympia-Perspektivkaders. Und so lief die ganze Chose ab: Am ersten Tag mussten die Ruderer auf dem Ergometer ihre physische Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Am Tag darauf standen über 6000 Meter im anspruchsvollen Kleinboot – Einer für Skuller, Zweier für Riemenruderer – Ausdauer und technisches Können auf dem Prüfstand.

Spanke: „Auf der Basis dieser Ergebnisse werden die Ranglisten erstellt, die bei der Nominierung für die Weltmeisterschaften eine nicht unwesentliche Rolle spielen.“ Benjamin Nelles belegte unter 16 Startern in 6:34,7 Minuten Rang zwei, war damit aber ebenso unzufrieden wie Johannes Neubauer mit Platz sieben, da beide ihre persönliche Bestmarke nicht verbessern konnten. Das gelang Cosima Clotten, die in einem stark besetzten Feld in 7:19,7 Minuten Sechste wurde. „Vor ihr lagen nur Athletinnen, die im letzten Jahr alle entweder auf der WM oder bei der EM am Start waren“, fügte Spanke einordnend hinzu.

Am nächsten Morgen ging es vom Ergometer aufs Wasser. Diesmal stellten Benjamin Nelles und Johannes Neubauer im leichten Zweier ohne Steuermann über 6000 Meter als Zweite in herausragenden 22:43 Minuten eine neue persönliche Bestzeit auf. Geschlagen wurde die Neusser nur von den WM-Teilnehmern Henning Sproßmann (ETuF Essen) und Julius Wagner (RC Hansa Dortmund). „Aber sie konnten den Abstand, den sie im letzten direkten Vergleich auf der zentralen Langstrecke im Herbst noch hatten, weiter verringern“, stellte Spanke fest.

Auch für Cosima Clotten lief es gut: In 25:08 Minuten lag sie als Zweite nur eine Sekunde hinter Johanna Reichardt und 38 Sekunden vor Marion Reichardt (beide SC DHfK Leipzig) auf Rang drei. Katrin Volk (RC Radolfzell), WM-Dritte im Doppelzweier, wurde in 25:55 Minuten Sechste, EM-Starterin Luise Assmussen (Vegesacker RV) in 26:04 Minuten sogar nur Zehnte. Spanke: „Das zeigt, wie stark das 30-Boote-Feld war.“  Sein Fazit: „Diese Top-Platzierungen deuten an, dass wir neben Alex und Vera vielleicht noch drei weitere Athleten haben, die vom Verband für internationale Aufgaben berücksichtigt werden.“

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