1. FC Grevenbroich-Süd Routinierte Verlierer

Nach einem Höhenflug mit drei Siegen in Folge ist bei den Landesliga-Fußballern des 1. FC Grevenbroich-Süd wieder Alltag eingekehrt. Am vergangenen Sonntag ging das Match in Fischeln in den letzten fünf Minuten noch mit 1:2 verloren, unter der Woche ließ Defensivmann Roman Hornoff Spielertrainer Thomas Bahr übermitteln, dass er den Verein mit sofortiger Wirkung verlassen werde.

Weil er beruflich bedingt nur höchst eingeschränkt am Training teilnehmen konnte, hatte er zuletzt nicht mehr in der Startformation gestanden. "Dass einer, der zwei Wochen nicht eine Trainingseinheit mitmacht, von Beginn an aufläuft, kann ich gegenüber der Mannschaft doch nicht verkaufen", begründete Bahr. Hornoff ist nach Marco Banditt, Christian Mausberg und Sascha Vaskovic bereits der vierte Akteur, der dem Klub vorzeitig den Rücken kehrt.

Nicht unbedingt die allerbeste Einstimmung auf das Gastspiel des Neulings SC Düsseldorf-West, zurzeit punktgleich mit dem 1. FC-Süd Tabellenfünfter, den Bahr noch stärker einschätzt als Fischeln. Bis auf Torsten Müllers, der erst am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigt, sind alle Kicker an Bord. Bahr: "Ich hoffe, die Mannschaft hat aus den Fehlern in Fischeln gelernt." Nicht ganz so schlimm wie anfänglich befürchtet ist die Verletzung von Dormagens Spielertrainer Jörg Ferber aus dem Spiel beim BV 04 Düsseldorf. Sorge bereitet nur der Kapsel- und Bandapparat am Fußgelenk.

"Ich kann unter Schmerzen gehen", versichert Ferber. Derweil behindert ihn die Verletzung am Knie nicht sonderlich, "das ist nach einer schon länger zurückliegenden Operation sowieso taub". Sein Einsatz am Sonntag im Heimspiel gegen den Linner SV ist fraglich. Ferber will aber unbedingt ran, denn in den nächsten beiden Partien - auf Linn folgt das Derby in Hackenbroich - sollen mit aller Macht zwei Siege her. "Vielleicht geht's ja mit einer Schiene."

Sollte Ferber ausfallen, würde der junge Sascha Pelka in der Abwehr-Dreierkette an die Seite der Routiniers Ralf Criens und Marco Niestroj rücken. Trotz zuletzt vier Niederlagen in Folge hat sich Hackenbroichs Trainer Stephan Reiter seinen Humor bewahrt. "Wir sind routinierter im Verlieren als der BV 04 Düsseldorf, der erst zwei Mal hintereinander verloren hat." Daraus folgert er: "Die werden richtig nervös sein." Als Experte in Sachen Abstiegskampf, "etwas anderes habe ich auch nie erwartet", sieht sein Plan für einen erfolgreichen Abschluss seiner Mission folgendermaßen aus:

"Richrath hat ganz massive Probleme und zieht seine Mannschaft zurück. Und wenn Rheydt Letzter bleibt, müssen wir am Ende nur noch eine Mannschaft irgendwie hinter uns lassen." Potentielle Kandidaten wären im Moment der Linner SV und der SV Straelen II, die sich sechs Punkte entfernt noch in Sichtweite befinden. Um die Aufholjagd zu starten, muss Reiter freilich erst mal einen geeigneten Kandidaten für das Tor finden. Weil Andreas Goeddertz als Vertreter des rotgesperrten Roland Kroll beim 1:5 gegen Odenkirchen nicht zu überzeugen gewusst hatte, ist der Coach dabei, den als Torwarttrainer tätigen Markus Neubert zu einem Comeback zu bewegen. -sit

(NGZ)
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