Lokalsport Rommerskirchen scheitert in Gnadental an sich selbst

Gnadental · Nach der 2:3-Niederlage im Bezirksliga-Abstiegsfinale steigt die SG in die Fußball-Kreisliga A ab.

Dramatische Szenen zum Saisonende: Weil die Partie zwischen der DJK Gnadental und der SG Rommerskirchen/Gilbach in der Bezirksliga wegen Verzögerungen und Verletzungsunterbrechungen fast 20 Minuten später als die restlichen Spiele zu Ende ging, wussten die Gäste, dass sie gewinnen müssen, um nicht abzusteigen. Trotz einer unfassbaren Summe an Großchancen verlor "Roki" aber mit 2:3 (1:1) bei geretteten Gnadentalern und muss damit als Vorjahresdritter tatsächlich den bis zum Schluss nicht für möglich gehaltenen Gang in die Kreisliga A antreten.

Weil TuRU Düsseldorf II gleichzeitig unter umstrittenen Umständen in Uedesheim noch einen 0:2-Rückstand egalisierte (siehe unten stehenden Bericht), brauchte Rommerskirchen unbedingt drei Punkte. Was die Gäste in ihrer vorerst letzten Bezirksligahälfte aber an Torchancen vergaben, kann als sinnbildlich für eine ganze Spielzeit voller ausgelassener Möglichkeiten angesehen werden. "So viele Hundertprozentige wie die hatten, da ist man ja kaum noch mitgekommen", staunte selbst DJK-Trainer Jörg Ferber. Dabei ging die SG durch Lennart Friederichs bereits nach drei Minuten in Führung. Gnadentals Linksverteidiger Philipp Schneider, der den Rückstand durch einen groben Fehlpass verursacht hatte, machte seinen Fehler mit einem satten Schuss aus 20 Metern aber prompt wieder gut (10.).

Die zweite Hälfte glich dann über weite Strecken einem einzigen Rommerskirchener Sturmlauf. Angefangen bei Friederichs, der mutterseelenallein vor dem artig im Tor wartenden Nico Bayer auftauchte und den Ball mit aller Zeit der Welt ans Außennetz setzte (58.), über Francesco Sidero, der den Ball aus zwei Metern nicht am überragend rettenden Bayer vorbeibrachte (59.) hätte "Roki" einfach in Führung gehen müssen. Das bestrafte Maik Ferber mit einem Abstauber nach einem Konter prompt (62.) mit der Gnadentaler Führung. Doch auch danach wäre noch mehr als genug Zeit gewesen. Während die Pfeife von Schiedsrichter Hüdai Faikoglu gleich dreimal bei strittigen Szenen mit Gnadentaler Handbeteiligung wohl zu Recht stumm blieb, versagten auch Martin Steltzner ganz frei vor dem Tor die Nerven (77./78.). Mittlerweile hatte die SG mitbekommen, dass TuRU in Uedesheim einen Punkt geholt hatte. Als Andreas Müller gut zehn Sekunden nach seiner Einwechslung dann doch den Ausgleich durch Friederichs auflegte, schien wieder alles möglich (80.). Der Doppeltorschütze tauchte außen keine Minute später erneut frei auf, konnte den Ball aber nicht im Kasten unterbringen. Entschieden war es, als Rommerskirchens kurz vor Schluss alles nach vorne warf und in einen Konter rannte. Torwart Christian Gummich grätschte den heranstürmenden Maik Ferber völlig überflüssig weg, Torben Krüger verwandelte den fälligen Elfmeter zum 3:2-Endstand.

Gnadentals Jörg Ferber, dem im Endeffekt auch eine Niederlage zum Klassenverbleib gereicht hätte, fiel ein Stein vom Herzen: "Dass es jedes Mal wieder so eng werden muss, brauche ich nicht." Ein Umbruch soll im Sommer nun ausbleiben: "Wir hatten in dieser Saison viele Neue, die teilweise lange keinen Fußball gespielt hatten. Das musste sich erst einspielen. Wir sind froh, dass es am Ende gut gegangen ist. Aber so, wie wir in den letzten Wochen gespielt haben, können wir positiv in die Zukunft gucken."

(NGZ)
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