Kanu Robert Gleinert paddelt zu WM-Gold

Holzheim/Szeged · 41 Jahre nach dem Titelgewinn durch Roswitha Esser und Renate Breuer im Zweierkajak der Damen stellt die Holzheimer SG wieder einen Kanu-Weltmeister im Seniorenbereich.

 Jubeln über den Weltmeister-Titel im Viererkajak: Robert Gleinert, Max Hoff, Norman Broeckl und Paul Mittelstedt (v.l.).

Jubeln über den Weltmeister-Titel im Viererkajak: Robert Gleinert, Max Hoff, Norman Broeckl und Paul Mittelstedt (v.l.).

Foto: dapd

Einziger kleiner Schönheitsfehler: Robert Gleinert, der bei den Titelkämpfen im ungarischen Szeged zusammen mit Norman Bröckl (Berlin), Max Hoff (Essen) und Paul Mittelstedt (Neubrandenburg) die Goldmedaille im Viererkajak über die olympische Distanz von 1000 Metern gewann, geht seit diesem Jahr für den RKV Berlin an den Start.

Der Sieg des deutschen "Flaggschiffs", das sich im Finale vor Australien und Russland durchsetzte, kam einer Sensation gleich. Denn am Samstagvormittag hatte sich Schlagmann Marcus Groß (Berlin) krankgemeldet. Erst eine Viertelstunde vor Nennungsschluss entschloss sich der Deutsche Kanu-Verband (DKV), Paul Mittelstedt als Ersatzmann zu nominieren, was sich im Nachhinein als goldrichtige Wahl erwies.

"Wir haben einen Kampfvierer gemacht. Wir hatten nicht den Druck, gewinnen zu müssen", meinte ein überglücklicher Bundestrainer Reiner Kießler, der bei der Siegerehrung für den Vierer Freudentränen vergoss — auch aus Erleichterung nach etlichen Enttäuschungen in anderen Disziplinen. "Wir sind um unser Leben gefahren. Ich war noch sauer wegen des Einers", meinte Max Hoff, der im Einerkajak als Titelverteidiger nur Platz vier belegt hatte.

Robert Gleinert war im vergangenen Jahr nach Berlin gewechselt, weil der 22-Jährige seine Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann mit seinem Kanu-Training unter einen Hut bringen konnte. Für den RKV war er in diesem Jahr bereits Europameister im Vierer geworden, im Trikot seinem Stammvereins hatte er 2010 bei den U 23-Europameisterschaften im Zweier Platz zwei über 500 und Rang drei über 1000 Meter belegt. Mit WM-Gold dürfte für ihn der Weg zu den Olympischen Spielen in London geebnet sein.

(NGZ)
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