Sportpolitik Rio 2016 schon im Blick

Sportpolitik · Drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in London stellten Kuratorium und Vorstand der Stiftung Sport die Weichen für künftige Sportförderung. Im Fokus stehen jetzt schon die nächsten Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro

 Vor der Sitzung besichtigten Vorstand und Kuratorium der Stiftung Sport die Ringerhalle in Dormagen. Zu den geförderten Projekten gehören auch die Voltigiererinnen des RSV Grimlinghausen (oben).

Vor der Sitzung besichtigten Vorstand und Kuratorium der Stiftung Sport die Ringerhalle in Dormagen. Zu den geförderten Projekten gehören auch die Voltigiererinnen des RSV Grimlinghausen (oben).

Foto: H. Jazyk/A. Werhahn

Wenn in 21 Tagen in London das olympische Feuer entzündet wird, ist die Stiftung Sport der Sparkasse Neuss und des Rhein-Kreises gedanklich bereits einen Schritt weiter. Denn in einer gemeinsamen Sitzung stellten jetzt Kuratorium und Stiftungsvorstand die Weichen für die künftige Sportförderung.

Sportpolitik: Rio 2016 schon im Blick
Foto: Agnes Werhahn

Und in deren Mittelpunkt sollen ganz klar die nächsten Olympischen Sommerspiele stehen, die 2016 in Rio de Janeiro ausgetragen werden. "Dass der Rhein-Kreis in London mit fünf Athleten vertreten ist, ist für uns nicht nur Anlass zur Freude, sondern auch Anspruch und Auftrag für 2016", sagt Dieter Welsink. Der Präsident der Stiftung Sport weiß freilich, "dass es schwer wird, diesen Erfolg zu wiederholen." Und das hat nicht allein damit zu tun, dass in Rio die derzeitige Paradedisziplin des Rhein-Kreises, das Säbelfechten, nur als Einzelwettbewerb auf dem olympischen Programmzettel steht.

Sondern auch damit, "dass die Rahmenbedingungen für den Sport immer schwieriger werden", weiß Welsink. Auch die Stiftung selbst muss aufgrund gesunkener Zinserlöse den Gürtel enger schnallen: "Wir werden das Förderniveau nicht halten können", sagt Vorsitzender Karl Bongers, der ebenso wie der gesamte Vorstand für drei weitere Jahre im Amt bestätigt wurde. Rund 181 000 Euro stehen in diesem Jahr zur Verfügung, die für die Einzelförderung von 21 Kaderathleten, für das Olympiaperspektivteam, für 15 Projektmaßnahmen in 13 Sportarten, das Dormagener Teilinternat und die Ausschüttung des DM- und WM-Bonus aufgewandt werden.

Das ist deutlich weniger als in den vergangenen fünf Jahren — Rekordsumme waren 212 000 Euro in 2010 — aber immer noch mehr als jene 146 255,60 Euro, die die Stiftung in den 26 Jahren ihres Bestehens durchschnittlich pro Jahr ausgeschüttet hat. Von 1986 bis 2011 summierten sich diese Ausgaben auf insgesamt 3,802 Millionen Euro.

"Wir werden weiter sparen müssen", kündigt Bongers an. Im Herbst sollen deshalb die 15 Projektmaßnahmen auf den Prüfstand kommen. Trotzdem soll es mit Blick auf Rio 2016 wieder ein "Perspektivteam" geben. "Das soll möglichst bald nach Ende der Spiele in London aufgestellt werden", sagt Kreis-Sportdezernent Jürgen Steinmetz, zugleich stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Sport.

Er hofft deshalb auf ein erfolgreiches Abschneiden des Kreis-Quintetts in der britischen Hauptstadt, wird die Spiele dort selbst "live" verfolgen. "Ein, zwei, vielleicht sogar drei Medaillen wären ungeheuer hilfreich, um den Stellenwert des Sports in vielen Köpfen anzuheben", glaubt Steinmetz. Denn mit den 180 000 Euro der Stiftung allein ist es nicht getan mit Blick auf 2016.

(NGZ/rl)
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