Ringen Jennifer Rösler holt in Italien EM-Silbermedaille

Dormagen · Erst im Finale erweist sich die Russin Olga Kozyreva als zu stark.

 Jennifer Rösler (r.) mit Landestrainerin Lisa Kalenga.

Jennifer Rösler (r.) mit Landestrainerin Lisa Kalenga.

Foto: ACÜ

Rainer Kamm gilt als ruhiger, besonnener und äußerst fachkundiger Coach. Meist sitzt der als Bundestrainer im Dienst des DRB für die Betreuung der jungen Ringerinnen bei internationalen Meisterschaften zuständige Hallenser still am Mattenrand, beobachtet die Kämpfe mit verschlossener Mine, zeigt nur selten Emotionen. Doch im Finale um Gold bei den Kadetten-Europameisterschaften im italienischen Faenza litt der 63-Jährige mit seinem Schützling Jennifer Rösler.

„Trau’ Dich“, forderte er die Athletin des AC Ückerath immer wieder auf. Forderte: „Mach’ Druck.“ Doch im Duell der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm war für die Deutsche gegen die physisch starke Russin Olga Kozyreva einfach nichts zu machen. Mit einem Blitzstart kaufte die ihrer Kontrahentin klassisch den Schneid ab, benötigte für die erste Wertung zum 2:0 nur sieben Sekunden. Noch vor Ablauf der ersten Minute lag Kozyreva mit 6:0 vorne, zur Pause führte sie mit  8:2. Danach war für Rösler, die sich Mitte Februar beim Grand Prix der Bundesrepublik Deutschland in Dormagen den Turniersieg geholt hatte, nicht mehr viel zu machen. Sie griff mutig an, doch 1:32 Minute vor Ende der regulären Kampfzeit brachte die Russin mit der Wertung zum 12:2 ihren technisch überlegenen Punktsieg und damit den EM-Titel unter Dach und Fach.

Die Enttäuschung der am Bundesstützpunkt „Ringen“ in Dormagen von Landestrainerin Lisa Kalenga betreuten Ückeratherin hielt sich freilich in Grenzen, hatte sie in der Emilia-Romagna doch einen herausragenden Wettkampf gezeigt – mit überzeugenden Siegen gegen die Rumänin Maria Cristina Rosioru (5:2), die Italienerin Noemi d’Angelo  (6:0) und die Türkin Nazar Batir (10:2). „Wir sind alle unheimlich stolz auf sie“, bestätigt Detlev Zenk, Vorsitzender des AC Ückerath. Für ihn ist der unwiderstehliche Durchmarsch der großartigen Nachwuchsringerin bis ins Finale auch eine Bestätigung „für die Qualität der hier geleisteten Arbeit. Das tut richtig gut.“

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