2. Ringer-Bundesliga KSK freut sich gleich doppelt

Neuss · Der Ringer-Zweitligist aus Neuss schlägt den KV Riegelsberg mit 26:8 und Spitzenreiter AC Heusweiler patzt gegen den RV Lübtheen.

 Trainer Erich Marjalke mit Calvin Stiller, der für den KSK Konkordia Neuss mit seinem Schultersieg über Borislav Kirilov vier Punkte holte.

Trainer Erich Marjalke mit Calvin Stiller, der für den KSK Konkordia Neuss mit seinem Schultersieg über Borislav Kirilov vier Punkte holte.

Foto: Andreas Woitschützke

Ja klar, der eigene 26:8-Heimsieg über den KV Riegelsberg zum Start der Rückrunde freute die Zweitliga-Ringer des KSK Konkordia Neuss, entsprach jedoch ihren Erwartungen. In die Kategorie faustdicke Überraschung fiel dagegen die 12:24-Niederlage des ungeschlagen durch die Hinrunde marschierten Tabellenführers AC Heusweiler gegen den RV Lübtheen. Die einzuordnen, fiel dem in Neuss als Sportlicher Leiter tätigen Fatih Cinar leicht: „Lübtheen hat uns die Türe geöffnet.“ Damit reicht dem KSK nämlich am Samstag (19.30 Uhr) in der Stadionhalle ein Sieg, um die Spitzenposition zu erobern. Ohne die Pleite der Saarländer gegen die Ringer aus der Lindenstadt im Landkreis Ludwigslust-Parchim hätten die Gastgeber nach der 10:14-Niederlage im Hinkampf höher als mit vier Zählern Differenz gewinnen müssen.

Dass sich die Jungs der Trainer Oleg Dubov und Erich Marjalke gegen die um den Klassenverbleib ringenden Riegelsberger keine Schwachheiten erlauben würden, machten sie von Anfang an klar. Im Gegensatz zum ersten Duell im Saarland, in dem nach einem 1:12-Rückstand bis zum 19:12-Erfolg noch eine rasante Aufholjagd nötig gewesen war, starteten sie diesmal furios: Magomedmurad Gadzhiev fertigte im vorgezogenen Kampf der Gewichtsklasse bis 86 Kilogramm Dilhan-Semi Harmandali in 4:25 Minuten technisch überlegen mit 16:0 ab. Calvin Stiller (57 kg) geriet gegen den Bulgaren Borislav Kirilov mit 2:7 ins Hintertreffen, war dann aber mit einer Konterattacke zur Stelle und schulterte den Kadetten-Europameister von 2021. Der Moldawier Radu Lefter (130 kg) packte in seinem Heimdebüt für den KSK mit seinem 16:10-Sieg über den Bulgaren Elvelin Rusev zwei weitere Punkte drauf, bevor der Italiener Simone Piroddu (61 kg) das Publikum mit seinem technisch überlegenen Punktsieg über Moritz Paulus einmal mehr in Verzückung versetzte.

Und weil der für den kranken Julian Lejkin eingesprungene Jackson Vaillant Cantero (98 kg) dem WM-Zwölften Elvelin Rusev aus Bulgarien mit dem 2:9 nach sechs Minuten nur zwei Punkte fürs Mannschaftsergebnis gestattete, lagen die Hausherren zur Pause komfortabel mit 14:2 vorne. Passieren konnte danach eigentlich nichts mehr. Trotzdem hätten in der Halle alle gerne auf das Missgeschick von Dennis Decker verzichtet. Der Riegelsberger verletzte sich im Kampf der Gewichtklasse bis 61 Kilogramm gegen Mairbek Salimov nach einem blitzsauberen Überwurfs des international für Polen ringenden Neussers so schwer an der Schulter, dass er aufgeben musste. U20-Weltmeister Deni Nakaev beseitigte gleich im Anschluss mit seinem technisch überlegenen Punktsieg (17:0) in nur 2:22 Minuten gegen Carsten Di Franco auch alle theoretischen Zweifel am Heimsieg.

Schade nur, dass sich Ibrahim Deziev, der in der Gewichtsklasse bis 71 Kilogramm eigentlich den seit den U23-Weltmeisterschaften in Spanien am Knie verletzten Ayub Musaev vertreten sollte, selber angeschlagen von Paul Riemer nach nur sechs Sekunden schultern ließ. Für gute Stimmung sorgte indes Samuel Bellscheidt (75 kg) mit seinem 15:0-Erfolg in gerade einmal 2:18 Minuten über Hocine Benserradj. Zum Abschluss wurde Lom-Ali Eskijev (75 kg) im Freistil beim 4:8 gegen den erfahrenen Georgiy Zlatov unter Wert geschlagen. Da war Cinar mit seinen Gedanken aber eh schon bei der Konfrontation mit Heusweiler. Warum der Spitzenreiter gegen Lübtheen nicht so stark wie üblich stand, vermochte er sich auch nicht zu erklären, interessierte ihn fürs Erste aber ohnehin wenig. „Ab Montag beginnen die Vorbereitungen für diesen Kampf“, sagte er und fügte werbend hinzu: „Die Halle muss voll werden. Wer dann nicht da ist, hat selbst schuld.“

Sollten sich die Neusser auch noch den direkten Vergleich sichern, könnten sie sich in den dann noch ausstehenden Kämpfen am 26. November gegen den RC CWS Düren-Merken, am 3. Dezember beim RV Lübtheen, am 9. Dezember beim ASV Hüttigweiler und am 10. Dezember gegen den TV Essen-Dellwig sogar eine Niederlage leisten.

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