Ringer-Bundesliga Der Meister beendet die Saison mit Siegen

Neuss · Zum Abschluss schlagen die Zweitliga-Ringer des KSK Konkordia Neuss auch den ASV Hüttigweiler und den TV Essen-Dellwig in überzeugender Manier.

 Der letzte Auftritt des Meisterteams: (v.l.) Simone Piroddu, Mairbek Salimov, Alexander Müller, Vladimir Mass, Aaron Bellscheidt, Vasile Diacon, Magomedmurad Gadzhiev, Julian Lejkin und Deni Nakaev.

Der letzte Auftritt des Meisterteams: (v.l.) Simone Piroddu, Mairbek Salimov, Alexander Müller, Vladimir Mass, Aaron Bellscheidt, Vasile Diacon, Magomedmurad Gadzhiev, Julian Lejkin und Deni Nakaev.

Foto: Wolfgang Walter

Auf der Facebook-Seite des KSK Konkordia Neuss ist ein beeindruckendes Video von Jackson Vaillant Cantero zu sehen, das den mit einem italienischen Pass ausgestatteten Deutsch-Kubaner bei seiner schweißtreibenden Trainingsarbeit zeigt. Seinen auch mit 48 Jahren noch beneidenswert muskulösen Körper setzte der Junioren-Weltmeister von 1992 am Samstag in der winzigen, aber an Geschichte reichen Realschulhalle an der Frankenstraße zum letzten Mal auf der Ringermatte ein. Nach der trotz eines ruinierten Knies mit Bravour abgeleisteten Schicht gegen Sertac Aksoy in der Gewichtsklasse bis 130 Kilogramm platzierte der mit Unterbrechungen seit zwei Jahrzehnten für den KSK tätige Modelathlet seine Schuhe im Zentrum der mit einem Abschiedskuss bedachten Matte und genoss den verdienten Applaus. Die verbale Würdigung der ewig langen Karriere übernahm Fatih Cinar. Der Sportliche Leiter der Konkorden stellte kurz und knackig fest: „Der Typ ist eine Maschine!“

Dass der gute „Jacko“ mit einer Niederlage wie einst Comicheld Lucky Luke auf Jolly Jumper in den Sonnenuntergang ritt, störte keinen der offiziell 200 Zuschauer, unter denen der am Freitag wieder ins Krankenhaus eingelieferte Ehrenvorsitzende Hermann J. Kahlenberg fehlte. Denn den Meistertitel und die Rückkehr ins Bundesliga-Oberhaus hatten die Neusser ja bereits vor den die Zweitliga-Saison abschließenden Siegen am Freitag beim ASV Hüttigweiler (20:12) und gegen den TV Essen-Dellwig (23:13) unter Dach und Fach gebracht. Die Sportliche Leitung in der Nordstadt versetzte das in die komfortable Lage, noch in der laufenden Saison in die Personalgespräche fürs nächste Jahr einzusteigen. Schon einig ist sich der Erstliga-Rückkehrer mit Simone Piroddu, Vasile Diacon sowie den Salimov-Brüdern Mairbek und Arslanbek.

 Ein Küsschen in Ehren: Jackson Vaillant Cantero (48) nach dem wirklich letzten Kampf seiner langen Ringer-Karriere.

Ein Küsschen in Ehren: Jackson Vaillant Cantero (48) nach dem wirklich letzten Kampf seiner langen Ringer-Karriere.

Foto: Wolfgang Walter

Gehen wird dagegen Magomedmurad Gadzhiev. Der Freistil-Weltmeister von 2021 in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm ist mittlerweile 34 Jahre alt und Familienvater. Die ständigen Reisen von Gurbuki über Makhachkala in Dagestan (Kaukasus) und Istanbul nach Deutschland ist der seit 2012 international für Polen ringende Weltklassemann zwar gewöhnt, doch den vermehrten Trainingsaufwand für die Eliteklasse möchte er nicht mehr leisten. Gut möglich, dass er weiter irgendwo in der 2. Liga oder in der Oberliga ringt. In der jetzt abgelaufenen Saison kam Gadzhiev für den KSK in den Gewichtsklassen bis 75, 80 und 86 Kilogramm insgesamt zehn Mal zum Einsatz und blieb stets ungeschlagen. Eine weiße Weste haben auch seine Teamkollegen Vasile Diacon (11/11), Simone Piroddu (7/7) und Radu Lefter (2/2).

Ganz oben auf der Agenda stehen nun die Vertragsverlängerungen mit den selbstausgebildeten Topleuten wie Deni Nakaev, Samuel und Aaron Bellscheidt sowie Ayub Musaev. 

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