Ringen Die Weltklasse ringt wieder in Dormagen

Dormagen · Nach einem Jahr Zwangspause ist der AC Ückerath erneut Gastgeber des Grand Prix der Bundesrepublik Deutschland.

 Weltklasseringen ist im Rhein-Kreis nicht zuletzt dank Nina Hemmer zu Hause. Beim heimischen Grand Prix trifft die Militär-Weltmeisterin (im Bild oben) vom AC Ückerath am Wochenende auf starke Konkurrenz.

Weltklasseringen ist im Rhein-Kreis nicht zuletzt dank Nina Hemmer zu Hause. Beim heimischen Grand Prix trifft die Militär-Weltmeisterin (im Bild oben) vom AC Ückerath am Wochenende auf starke Konkurrenz.

Foto: ACÜ

Alles neu macht der Februar. Zumindest für knapp 200 Ringerinnen aus 20 Nationen, die sich zur Weltklasse in ihrer Sportart zählen dürfen. Kamen sie bislang zu Pfingsten nach Dormagen, um im Bayer-Sportcenter den „Grand Prix der Bundesrepublik Deutschland“ auszutragen, tun sie es jetzt am letzten Februar-Wochenende.

„Zum Glück,“ sagt Christoph Ewald, der am Bundesleistungsstützpunkt Dormagen arbeitende Bundestrainer für den weiblichen Ringernachwuchs, „wir sind wirklich froh, dass es das Turnier wieder gibt.“ Denn im Vorjahr hatte die Traditionsveranstaltung, vom AC Ückerath zum 15. Mal als Grand Prix, zum 21. Mal als internationales „Hans-von-Zons-Turnier“ ausgerichtet, eine Zwangspause einlegen müssen: Der Pfingsttermin passte schlicht nicht in den internationalen Turnierkalender. Nach der Absage „haben mein für die Frauen zuständiger Kollege Patrick Loes und ich uns gleich mit Detlev Zenk und Heinz Schmitz zusammengesetzt und nach einem passenden neuen Termin gesucht,“ sagt Ewald.

Den scheint das Quartett gefunden zu haben. „Mit rund 200 Teilnehmerinnen aus 20 Nationen in drei Alters- und allen ausgeschriebenen Gewichtsklassen ist das Turnier hervorragend besetzt,“ stellt  Detlev Zenk fest. Wobei die Anmeldezahlen nicht allein gut fürs Prestige sind. „Irgendwie muss sich das Ganze ja auch rechnen,“ sagt der ACÜ-Vorsitzende – das Sportland NRW und die evd, deren Geschäftsführer Klemens Diekmann auch den Schirmherrn stellt, unterstützen die wirtschaftliche Abwicklung.

Was Zenk und Stützpunktleiter Heinz Schmitz besonders freut: Die gastgebende Nation ist in Dormagen mit allem vertreten, was im deutschen Frauenringen Rang und Namen besitzt. „Die gesamte Nationalmannschaft ist am Start,“ sagt Christoph Ewald und kommt beim Zusammenzählen auf rund dreißig Teilnehmerinnen bei Kadettinnen, Juniorinnen und Frauen. „Für uns ist das Turnier wichtig, um zu sehen, wo wir im internationalen Vergleich stehen, was wir in den nächsten Wochen als Vorbereitung auf die Europameisterschaften noch tun müssen,“ sagt der Nachwuchs-Bundestrainer. Gleich im Anschluss steht ein Trainingslager in der Sportschule Hennef auf dem Programm, zu dem sich auch die Nationalmannschaft der USA angesagt hat. „Hochwillkommen“, sagt der Bundestrainer, schließlich können seine Schützlinge ja nicht ständig gegen die gleichen Gegnerinnen auf die Matte steigen, wenn sie sich verbessern wollen.

Was die Erfolgsaussichten der deutschen Ringerinnen beim heimischen Grand Prix angeht, möchte sich Ewald nicht so genau festlegen: „Wie gesagt, ist es ja eine erste Standortbestimmung.“ Und dass Juniorinnen und Frauen gegeneinander kämpfen, aber getrennt gewertet werden, macht die Einschätzung nicht einfacher. „Nina Hemmer hat sicher gute Chancen aufs Finale, allerdings ist die Klasse bis 53 Kilogramm auch eine der am stärksten besetzten,“ sagt Ewald über die aktuelle Militär-Weltmeisterin im Trikot des AC Ückerath. Sie verfügt ebenso über reichlich internationale Erfahrung wie ihre Vereinskolleginnen Laura Mertens und die für die Niederlande ringende Jessica Blaszka, aber auch den Grand Prix-Debütantinnen Lina-Sue Odenthal und Jennifer Rösler (beide ACÜ) traut Ewald bei den Kadetinnen einiges zu.

Wobei es die Konkurrenz in sich hat. Der Bundestrainer ist vor allem auf den Auftritt der Kanadierinnen und US-Amerikanerinnen gespannt, „die immer zur Weltspitze gehören.“ Detlev Zenk freut sich, dass auch die Namen der russischen Olympia-Finalistin Natalya Vorobieva, der mehrfachen Ozeanienmeisterin Jessica Lavers-McBain (Australien) und der Titelverteidigerin Marwa Amri (Tunesien) wieder in der Meldeliste auftauchen. Und das trotz des neuen Termins, an dem den ACÜ-Vorsitzenden nur eines stört: Dass er am Samstag nicht mit den Bayer-Handballern nach Wilhelmshaven fahren kann.

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