2. Handball-Bundesliga Der TSV gibt wieder die richtige Antwort

Dormagen · Nach Rückschlägen haben Dormagens Zweitliga-Handballer im bisherigen Saisonverlauf immer eine passende Reaktion gezeigt. Am Freitagabend gelang ihnen ein 28:22-Sieg beim TV Emsdetten.

 Dormagens Alexander Senden, hier in der Mitte gegen Sven Wesseling (links) und Frederic Stüber, nutzte seine Chance im Auswärtsspiel gegen Emsdetten.   Foto: Marco Steinbrenner

Dormagens Alexander Senden, hier in der Mitte gegen Sven Wesseling (links) und Frederic Stüber, nutzte seine Chance im Auswärtsspiel gegen Emsdetten. Foto: Marco Steinbrenner

Foto: Marco Steinbrenner

Auch wenn das das Endergebnis dafür spricht, dass der TSV Bayer Dormagen seine Auswärtspartie beim TV Emsdetten locker gewonnen hat, so sah das auf der Platte anders aus. Die Gäste mussten hart dafür arbeiten, um gegen eine Mannschaft im Abstiegsstrudel als Sieger vom Feld zu gehen. Als Symbol dafür kann Ian Hüter gesehen werden, denn dem TSV-Spielmacher platzte kurz vor Ende der ersten Hälfte laut seinem Trainer Dusko Bilanovic „bei einer unfairen Aktion“ eine Lippe auf. Und weil sich vor Ort niemand fand, der die stark blutende Wunde nähen konnte, packte sich Handball-Geschäftsführer Björn Barthel den 23-Jährigen und fuhr mit ihm in die Uni-Klinik nach Düsseldorf.

„Das war sehr ärgerlich, weil Ian sicher hätte weiterspielen können, wenn die Wunde in der Halle hätte versorgt werden können“, meinte Dusko Bilanovic. So aber fehlte der Kopf der Mannschaft, was sicher auch seinen Anteil daran hatte, dass die Dormagener nach der Pause lange brauchten, um wieder ihren Rhythmus zu finden. Weil sich aber auch die Gastgeber viele Fehler leisteten, passierte nicht viel. Nach seiner 12:11-Pausenführung brauchte der TSV bis 35. Minute, ehe er durch Jakub Sterba mal wieder traf, Emsdetten konnte erst in der 38. Minute das erste Tor der zweiten Hälfte zum 12:13 erzielen.

In der Folge fand sich aber Benjamin Richter auf der Position von Ian Hüter immer besser zurecht. Gestützt von einer starken Abwehr vor einem erneut klasse haltenden Martin Juzbasic (14 Paraden) zeigten die Dormagener große mannschaftliche Geschlossenheit und konnten sich, auch wenn offensiv nicht alles nach Wunsch lief, nach und nach absetzen. Dabei spielte Sommer-Zugang Alexander Senden eine wichtige Rolle. Der Mann, der vom Drittligisten Leichlinger TV an den Höhenberg gewechselt war, hatte in der Startformation dieses Mal den Vorzug vor dem formschwachen Ante Grbavac bekommen. Nachdem der 25-Jährige vor der Pause schon in der Abwehr überzeugt hatte, erzielte er in der zweiten Hälfte vier seiner insgesamt fünf Tore. „Alex hat seine Chance gut genutzt. Er entwickelt sich gut, das macht richtig Spaß“, meinte Dusko Bilanovic, der einst selbst vier Jahre für Emsdetten auf der Platte stand.

Spaß hatte er auch an Aaron Seesing. Der Youngster aus der eigenen A-Jugend übernahm die Rolle von Ian Hüter in der Abwehr und überzeugte. Dabei ließ er sich auch nicht davon entmutigen, dass er in der Anfangsphase der zweiten Hälfte nach einem abgefangenen Angriff mal einen Ball nicht im leeren Emsdettener Tor unterbrachte. Am Ende gelang ihm sogar noch ein sehenswerter Treffer. Mit dem Sieg gab Dormagen die richtige Antwort auf die deutliche Niederlage in Hamburg, ähnliche Reaktionen waren auch nach den Pleiten gegen Dessau und Fürstenfeldbruck gelungen. Weiter geht’s schon am Mittwoch mit dem Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau. Wie es aussieht auch mit Ian Hüter, denn dessen Wunde wurde in Düsseldorf erfolgreich mit zwei Stichen genäht. Am Sonntag verlängerte übrigens sein Bruder Patrick seinen Vertrag in Dormagen bis 2024.

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