Reaktion aus dem Rhein-Kreis Neuss auf Hörmann-Interview Welsink - „Der Sport wird allein gelassen“

Rhein-Kreis · Dieter Welsink, 1979 Weltmeister im Kanuslalolm, sieht Sportler vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) an den Pranger gestellt.

 Dieter Welsink, Weltmeister im Kanuslalom 1979.

Dieter Welsink, Weltmeister im Kanuslalom 1979.

Foto: medicoreha

(sit) Auch im Rhein-Kreis Neuss ist das Interview von DOSB-Präsident Alfons Hörmann mit dem Deutschlandfunk auf großes Unverständnis gestoßen. So bezieht Dieter Welsink, Weltmeister im Kanuslalom 1979, in seiner Funktion als Präsident der Sparkassenstiftung Sport Stellung: „Seit einem Jahr ist der Wettkampf- und Trainingsbetrieb weitgehend eingestellt. Dies gilt für den Schulsport, den Breitensport und den Leistungssport, ohne jede Differenzierung. Training und zum Teil Wettkämpfe sind für Profis zugelassen. Der Sport wird allein gelassen und nun werden unsere Sportler, die sich nach besten Möglichkeiten vor Ort bemühen, ihre Wettkampffähigkeit zu erhalten, vom DOSB an den Pranger gestellt.“ Darum fragt er: „Warum haben wir nicht bereits längst Veranstaltungsformate unter strengen Corona-Hygienerichtlinien, für Kinder und Jugendliche genauso wie für internationale Wettkämpfe? Warum haben die Fachverbände für internationale Wettkämpfe keine Hygienebeauftragten, die vorher die jeweiligen Hygienebedingen vor Ort prüfen und unsere nationalen Spitzensportler zu den Veranstaltungen begleiten und dort unterstützen? Werden die Fachverbände und an der Spitze der DOSB ihrer Verantwortung für die Gesundheit unserer Sportler im internationalen und selbstverständlich nationalen Bereich gerecht?“ Er jedenfalls bekommt das Gefühl, „dass die Sportler zwar selbst verantwortlich sein sollen, gleichzeitig möchten wir jedoch, dass die gleichen Sportler erfolgreich an den Olympischen Spielen teilnehmen.“ Das könne man „wegducken“ nennen. Im internationalen Sport scheine man sich über die Folgen der Corona-Pandemie weniger Gedanken zu machen, setze die Sportler einem erheblichen Risiko aus. „Es scheint kein internationales Commitment zu geben, wie mit der Pandemie umgegangen werden soll.“ Dabei sei der Sport in allen Bereichen eine wichtige Klammer einer leistungsfähigen Gesellschaft. „Mehr als ein Jahr kein Sport zu treiben kann richtig und notwendig sein, um die Pandemie zu bekämpfen. Die Folgen für die Gesundheit, für den sozialen Ausgleich und den Erhalt der Infrastruktur sind erheblich. Wenn wir davon ausgehen, dass diese Pandemie noch länger andauert, brauchen wir Modelle und Konzepte, mit der Pandemie zu leben. Dazu gehören auch Konzepte für den Sport.“