Lokalduell im Schloss-Stadion gegen Kapellen endete 2:2 Remis war für Grevenbroich zu wenig

Von David Beineke

Von David Beineke

Als die Spieler des TuS Grevenbroich nach dem Schlusspfiff enttäuscht auf den Rasen des heimischen Schloss-Stadions sanken, war ihnen deutlich anzusehen, dass sie sich mehr vorgenommen hatten als das Unentschieden gegen den SC Kapellen. Nach sieben ungeschlagenen Spielen hatten sich die Grevenbroicher wohl noch Hoffnungen auf Platz zwei gemacht, der eventuell auch zum Aufstieg in die Verbandsliga berechtigt. Am Donnerstagabend ein häufiges Bild: Die Abwehr des SC Kapellen (hier mit Peter Meier) versucht die Angreifer des TuS Grevenbroich (hier mit Peter Spicks) vom Ball zu trennen. NGZ-Foto: H. Jazyk

Denn vor dem Oster-Nachholspieltag betrug der Abstand auf den aktuelle Zweiten Dormagen "nur" sechs Punkte, nach den Partien von Donnerstag sind es acht. Ironie des Schicksals: Als das Stadtderby in der vorigen Saison schon einmal am Gründonnerstag nachgeholt werden musste, endete die Partie ebenfalls mit einem Remis (0:0). Nur damals war der SCK der Leidtragende, in der Endabrechnung fehlten die zwei Punkte zur Meisterschaft.

Doch noch sieht TuS-Trainer Gerd Zewe das Rennen um den zweiten Platz nicht entschieden: "Bei fünf ausstehenden Spieltagen sind noch 15 Punkte zu vergeben, es ist weiterhin alles möglich", machte er seinen Schützlingen nach der Enttäuschung Mut. Eine Enttäuschung, die umso schwerer wog, als die Hausherren über 90 Minuten die bessere Mannschaft waren und einen Sieg verdient gehabt hätten.

Von den Gästen war vor allem in der zweiten Halbzeit nicht viel zu sehen. Sie beschränkten sich darauf, ihre glücklich zustande gekommene Führung zu verteidigen und hatten dann Probleme, wieder ins Spiel zu kommen, als die Grevenbroicher ausgeglichen hatten und auf den Siegtreffer drängten. "Mir war klar, dass wir hier nicht spielerisch mithalten konnten. Deswegen war unsere Grundeinstellung passiv, vor allem nach der Pause haben wir mit der Führung im Rücken den TuS kommen lassen", erklärte SCK-Trainer Michael Habermann die vornehme Zurückhaltung seiner Truppe als taktische Maßnahme.

Erschwerend kam für beide Mannschaften hinzu, dass sich der Rasen im Schloss-Stadion in einem katastrophalen Zustand befand. Auf dem knochentrockenen Geläuf war kaum ein kontrolliertes Zuspiel möglich. Der Ball hoppelte mehr, als das er rollte. So konnte es auch nicht wundern, dass in Hälfte eins Gefahr eigentlich nur von Standardsituationen ausging. Für Kapellen traf in der 13. Minute Michael Hecker nach einer Ecke von Torsten Müllers mit einem wuchtigen Kopfball zum 1:0 und auch der TuS hatte seinen größten Chancen nach Standards: In der 26. Minute traf Marc Schüttler zum Beispiel per Freistoß nur das Lattenkreuz.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs überschlugen sich dann die Ereignisse. In der ersten Aktion nach dem Wiederanpfiff nutzte Peter Spicks den Tiefschlaf der SCK-Abwehr und glich aus, nur drei Minuten später konnte TuS-Keeper Tim Fourberg eine Flanke von Frank Bong nicht festhalten und Sascha Vaskovic brachte den SCK erneut in Front. Danach kamen die Gastgeber immer besser ins Spiel und setzten Kapellen unter Druck. Da war es nur folgerichtig, dass Ralf Criens in der 64. Minute erneut ausgleichen konnte, als Kapellens Keeper Dirk Hermes einen hoppelnden Ball nicht festhalten konnte. Danach drängte Grevenbroich und war dem Sieg näher, auch wenn die Gäste noch einige Konterchancen hatten.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort