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Lokalsport Reife Herren ließen Muskeln spielen

Das hat es in dieser Form wohl noch nie gegeben. Nachdem sich der im Deutschen Ringer-Bund als Bundestrainer für den griechisch-römischen Bereich zuständige Maik Bullmann bereits am Freitag den Titel in der Altersklasse B (41 bis 45 Jahre) gesichert hatte, zog am Samstag sein in gleicher Funktion im freien Stil tätiger Kollege Jörg Helmdach nach.

Der 43-Jährige holte sich bei den 11. German Masters der Veteranen unter zwölf Teilnehmern den Turniersieg in der Gewichtsklasse bis 76 Kilogramm und wurde noch dazu als erfolgreichster Freistilringer ausgezeichnet. Das fand Hermann J. Kahlenberg, Vorsitzender des ausrichtenden KSK Konkordia Neuss, geradezu sensationell: "Dass beide Bundestrainer hier gerungen haben, ist schon ein absolutes Highlight."

Und mit Uwe Neupert präsentierte die zweitägige Veranstaltung noch ein weiteres Sahnestück. Der 50-Jährige, 1988 beim Großen Preis von Deutschland schon mal zu Gast in Neuss, ist nach Medaillen bei internationalen Wettkämpfen der erfolgreichste deutsche Ringer aller Zeiten. Kein Wunder, dass der 15malige DDR-Meister und Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele in Moskau 1980 auch in der Hammfeldhalle das Maß der Dinge war. In der Altersklasse D (51 bis 55 Jahre) stand der Schwergewichtler (bis 130 Kilogramm) in beiden Stilarten ganz oben auf dem Siegertreppchen.

Das freute ihn, brachte ihn aber nicht aus der Ruhe. "Viel wichtiger als den Sieg" fand er nämlich, "dass sich hier in Neuss Gleichgesinnte getroffen haben, um miteinander zu ringen". Und schmunzelnd fügte er hinzu: "Dass dann bei dem ein oder anderen auch schon mal der Wettkampfcharakter zum Vorschein kommt, ist doch in Ordnung." Nicht ganz so glücklich schaute am Samstag Heinz Düxmann vom KSK Konkordia Neuss drein. Nach Platz sieben im griechisch-römischen Stil wollte der Freistil-Spezialist am Tag darauf eigentlich erst richtig angreifen.

Doch eine am Freitag erlittene Rippenprellung machte einen Einsatz unmöglich. Nach einer durchwachten Nacht und der darauf folgenden Untersuchung im Johanna-Etienne-Krankenhaus stöhnte der 45-Jährige: "Das schmerzt mehr als ein Bruch."

In die Rolle des Zuschauers gezwungen blieb dem Routinier immerhin Zeit, sich Gedanken grundlegender Natur um die Zukunft des Ringens zu machen. "Früher wurde noch gerungen, wie man auf der Straße ringt", stellte er fest. "Heute hast du so viele Regeln, da kommen selbst die Profis nicht mit. Das wechselt so oft, da weiß keiner mehr, was los ist."

Unterstützung fand der Neusser bei Neupert. "Ringen ist leider die Sportart in der Welt mit den meisten Regeländerungen", merkte der zweimalige Weltmeister kritisch an. Bei den Masters in Neuss führte das dazu, dass die Veteranen "den Kampfrichtern alles glaubten, weil die älteren Ringer die Regeln gar nicht mehr kennen", bestätigte der Neusser Horst Faller, über viele Jahre einer der herausragenden Mattenleiter weltweit.

Erich Marjalke hatte damit keine Probleme. Der Konkorde holte sich in seinem letzten Jahr in der Altersklasse A (35 bis 40 Jahre) seinen vierten Titel und versprach: "Ich mache weiter, so lange die Knochen halten. Man sieht ja hier, ringen kann man auch noch mit 50 Jahren." Auf dem Podest stand in der gleichen Altersklasse als Dritter auch sein Vereinskollege Theofanis Kyriakos (85 kg). Gerhard Siebold (130 kg) vom AC Ückerath fuhr bei den über 56-Jährigen Siege in beiden Stilarten ein.

Am Montag in der NGZ

ZUR Sache Ein Plädoyer

Porträt Heinz Düxmann

(NGZ)
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