Korschenbroich Regentenstraße: Tunnel soll für eine Million Euro saniert werden

Korschenbroich · Risse, Stolperfallen und eine defekte Abdichtung: Die Sanierung der Bahnunterführung Regentenstraße ist unumgänglich. Die Arbeiten sollen in diesem Herbst beginnen.

 Stolperfallen für Fußgänger und Radfahrer: Die Gehwegkappen haben sich im Laufe der Jahre deutlich verschoben.

Stolperfallen für Fußgänger und Radfahrer: Die Gehwegkappen haben sich im Laufe der Jahre deutlich verschoben.

Foto: Schüßler-Plan

Das Problem ist längst nicht neu — weder für die Verwaltung, noch für die Politik. Bereits vor gut einem Jahr haben Fachbereichsleiter Georg Onkelbach und Tiefbauamtsleiter Christoph Herchner auf die massiven Probleme im Bereich der Unterführung Regentenstraße/Neusser Straße hingewiesen. Was bislang fehlte, war eine entsprechende Finanzierung. Die Arbeiten verschlingen rund eine Million Euro. Während die Politik schon damals einer Sanierung zustimmte, gab's jetzt im Bauausschuss grünes Licht für den nächsten Schritt. "Sobald der Haushalt der Stadt rechtskräftig ist, kann die Ausschreibung erfolgen", erklärte Herchner im Ausschuss.

Bis der Bautrupp an der Regentenstraße in Korschenbroich aber wirklich anrückt, vergehen nach der Haushaltsgenehmigung nochmals mindestens vier bis fünf Monate. Ob das Unternehmen dann noch in diesem Herbst mit der Sanierung beginnt, kann Herchner nicht fest zusagen: "Mit der Maßnahme könnten wir theoretisch Ende September oder Anfang Oktober durchstarten. Für die Arbeiten muss es aber trocken sein", spricht der Tiefbauamtsleiter die zwingenden Voraussetzungen an. Also meint Herchner zurückhaltend: "Wir machen die Sanierung von der Witterung abhängig."

Wie notwendig die Arbeiten an der Unterführung Regentenstraße sind, kann selbst der Laie problemlos erkennen. Die dicken Betonplatten, die Anfang der 80er Jahre zu einem Gehweg vor Ort gegossen wurden, haben sich stellenweise um bis zu acht Zentimeter verschoben. "Die einzelnen Plattenteile bringen gut eine Tonne Gewicht auf die Waage", skizziert Herchner die Dimension. Damit erklärt er, warum sich die Bordsteinkanten versetzt haben und sich so gefährliche Kanten für Radfahrer bilden konnten. Damit nicht genug: Alle Fugen zwischen dem Trog und den Kappen sind undicht. Damit dringt Wasser in das Innere des Brückenbauwerkes. Die gesamte Straße ist durchfeuchtet. Bei Frost im Winter und bei starker Sonneneinstrahlung im Sommer kommt es zu massiver Blasenbildung auf dem Asphalt.

Peter Sprinke von Ingenieur-Büro Schüßler-Plan erläuterte dem Bauausschuss die geplante Instandsetzungsmaßnahme. "Das ist kein typisches Problem für Korschenbroich", sagte Sprinke mit dem Hinweis auf "landesweit 400 Brücken, die saniert werden müssen". Und weiter betonte der Fachmann mit Nachdruck: "Jede Sanierung ist kostengünstiger als ein Neubau."

Die reinen Ausbaukosten schätzt Sprinke auf rund 650 000 Euro. Hinzukommen unter anderem Vermessungen, Ingenieurleistungen und der behindertengerechte Ausbau von zwei Bushaltestellen. Damit verschlingen die Arbeiten gut eine Million Euro. "Und was ist mit Kleinenbroich?" wollte Gerd Krappa für die CDU-Fraktion wissen. "Müssen wir mit der Sanierung Holzkamp mit einem ähnlichen Aufwand rechnen?" Herchner beschränkte sich mit seiner Antwort auf ein "Ja".

Allerdings geht die Stadt Korschenbroich, die für beide Unterführungen die Verkehrssicherheitspflicht hat, schrittweise vor. Dass hat neben dem finanziellen Aufwand auch ganz pragmatische Gründe: Die Bauzeit beträgt sechs Monate. "Für diese Zeit muss ich die Straße komplett sperren und den Verkehr großräumig umleiten." Zwei Baustellen dieser Art würde Korschenbroich — laut Christoph Herchner — nicht verkraften.

(NGZ)
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