Jüchen Regenparade für den Marine-König

Jüchen · Schützenfest in Jüchen – da gibt es am Festsonntag nur einen Treffpunkt: den Marktplatz. Auch wenn der Umzug zur Königsresidenz ausfiel, jubelten Zuschauer viele dem sympathischen Königspaar Michael und Silvia zu.

 Ein Regenschirm schützt für Königin Silvia, während Schützenkönig Michael Ermer (Marine I) dem feuchten Wetter bei der Parade am Jüchener Markt standhält.

Ein Regenschirm schützt für Königin Silvia, während Schützenkönig Michael Ermer (Marine I) dem feuchten Wetter bei der Parade am Jüchener Markt standhält.

Foto: A. Baum

Schützenfest in Jüchen — da gibt es am Festsonntag nur einen Treffpunkt: den Marktplatz. Auch wenn der Umzug zur Königsresidenz ausfiel, jubelten Zuschauer viele dem sympathischen Königspaar Michael und Silvia zu.

Mit zehn Grad und Dauerregen hatten die Jüchener Schützen gestern denkbar schlechtes Paradewetter. Der Umzug musste verkürzt werden. Dennoch standen auf dem Markplatz dicht gedrängt unter Bäumen und Regenschirmen die Zuschauer, um die Parade vor Michael Ermer und Silvia Sonntag zu erleben.

Debütanten und erfahrene Schützen gaben hier ihr Bestes, um dem sympathischen Königspaar die Aufwartung zu machen. Und es gelang den Schützen immer wieder, Michael Ermer ein Lächeln zu entlocken. Ähnlich tapfer war seine Königin Silvia, die mit einem langen weiß-dunkelbraunen Kleid bezaubernd aussah.

"Mit dem Boleropelzjäckchen hat sie das Wetterproblem gut gelöst", meinte Alexandra Rütten, die am Rand der Bühne stand. Ihre Tochter Morgaine (9) war zum ersten Mal beim Jüchener Schützenfest dabei. Zusammen mit 15 Dritt- und Viertklässlern fuhr die Grundschülerin mit dem bunt dekorierten Fahrrad dem Regiment voraus. Keine Überraschung, dass sie einen dicken Wollpullover unter der Jacke trug.

Sascha Mostert (39) hat als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Jüchen die Aufgabe, die Radgruppe zu leiten. "Das ist nicht so einfach. Die Geschwindigkeit muss stimmen. Die Fahrräder dürfen nicht schneller fahren als wir", erklärte Mostert, der den Job vor sieben Jahren von Andreas Wirtz übernahm. Die Räder waren bereits am Freitag in der Schule geschmückt worden. In den Speichen sind rot-gold-schwarze Bänder gespannt, über den Lenkern sind grüne Bögen in denen weiße und rote Papierblumen stecken. Kilian Roos ist seit zehn Jahren "Zuggucker" und hat seine Tochter Amelie im Auge, die vor Kälte zittert. "Während der Parade dürfen wir klingeln", weiß Amelie.

Ein paar Meter weiter stillen Grenadiere ihren Durst. Auch unter ihnen ist ein Debütant, der noch Anweisungen erhält. Alexander Klapper (27) aus Mönchengladbach ist zum ersten Mal dabei. Sein Zugkollege Thomas Schütze erklärt ihm, wie er den Wechsel vom einfachen Gleichschritt zum Stechschritt hinkriegt. Am Abend zuvor hatten die Grenadiere, die im Jahr 2000 erstmals dabei waren, Kassendienst. "Nach dem Fußballspiel wurde es richtig voll", erzählt Carsten Heyers.

In der Zwischenzeit hat Ehrenmitglied Heinz Josef Becker mehr über den Ablauf erfahren: "Blumen- und Fahnenparade finden statt. Aber der Umzug fällt aus. Sonst sitzen die Schützen in nassen Uniformen im Zelt." — "Auf nix ist Verlass" hadert Pastor Ulrich Clancett mit dem Wetter, reiht sich aber tapfer zur Parade ein. Alexandra Rütten freut sich über das gelungene Debüt ihrer Tochter. Die Grenadiere lüften zur Parade den Zylinder und auch Debütant Alexander Klapper gelingt angespannt, aber ohne zu stolpern, seine Premiere.

(NGZ/EW)
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