Jüchen Redhod: Silbermond als Nagelprobe

Jüchen · Wenn der Auftritt von Stefanie Kloß und ihrer Band am 31. August ein Erfolg wird, dann will "redhot"-Betreiber Christoph Zumfeld dort wieder regelmäßig Konzerte anbieten. Geplant ist eine Kooperation mit dem Hockeypark.

 Im Rahmen ihrer Tour "Himmel auf" spielt "Silbermond" auch auf der Open-Air-Bühne im Jüchener "redhot".

Im Rahmen ihrer Tour "Himmel auf" spielt "Silbermond" auch auf der Open-Air-Bühne im Jüchener "redhot".

Foto: D. Ilgner

"Kevin Costner, der für 600 Leute spielt — das rechnet sich nicht. Das war nur Promotion für Polo", meint Christoph Zumfeld, Betreiber des "redhot" in Jüchen. Gemeinsam mit Michael Hilgers vom Warsteiner Hockeypark in Mönchengladbach verfolgt Zumfeld Konzertpläne, die auf Erfolg und Wirtschaftlichkeit ausgerichtet sind.

Der erste Teil davon ist der Auftritt der Poprocker und Echo-Preisträger "Silbermond" am Samstag, 31. August. "Das ist eine der beliebtesten deutschen Bands", meint Veranstalter Michael Hilgers. Das sehen bisher 4000 Ticketkäufer genauso, aber: "Wir wollen gern die 5000er Marke knacken", so Zumfeld und Hilgers. Wenn dies gelinge, könnte das "redhot" regelmäßig zum Konzertort werden. Ideen, Wünsche für Künstler, haben beide — welche, darüber schweigen sie jetzt noch.

Der Motorradausstatter Polo hatte Stars wie Lenny Kravitz, Carlos Santana oder Kevin Costner in die Landgemeinde geholt. Seine Insolvenz konnte 2012 durch einen radikalen Schnitt verhindert werden: Das Unternehmen firmiert mit neuer Führungsriege als "Polo Motorrad Sportswear GmbH", reduzierte die Zahl der Standorte auf 95 und trennte sich von der Eventgastronomie. Diese übernahm Christoph Zumfeld, Caterer im Borussenpark.

Und genau an dieser Schnittstelle setzt auch das künftige Konzept an: "Der Hockeypark ist mit 20 000 Plätzen ein gefragter Auftrittsort, aber nicht für jede Band, für jeden Zeitpunkt ideal", sagt Michael Hilgers. "Silbermond" etwa seien bereits einmal dort aufgetreten, hätten ein stimmungsvolles Konzert gegeben und die Zuschauer mit ihrer Authentizität und dem Wunsch nach Nähe zum Publikum begeistert. Doch ein Hindernis war der Zeitplan: Die Termine in Gladbach könnten — mit Blick auf die Bundesligaspiele der Borussia — nicht frei gewählt werden. Als sinnvolle Alternative erschien das nur wenige Kilometer entfernte, kleinere "redhot" — Open Air passend zum Tourmotto "Himmel auf". Nach den Plänen von Hilgers und Zumfeld könnte das "redhot" zur kleinen Schwester des Hockeyparks werden — passend für all' die Künstler, die eben nicht das Stadion füllten.

Durch die gesetzlichen Vorgaben nach dem "Loveparade"-Unglück in Duisburg mussten die Veranstalter ein neues Sicherheitskonzept vorlegen, das nach sechs Monaten mit einer Baugenehmigung abgeschlossen wurde. Diese könnte, wie Bürgermeister Harald Zillikens zustimmt, für spätere Events erneut genutzt werden — vorausgesetzt, die Zuschauerzahlen bleiben unterhalb von 6000. Auch die Gemeinde selbst will die Konzertpremiere nutzen, "um Lärmmessungen durchzuführen", sagt der Verwaltungs-Chef. Er hofft auf ein Wiederaufleben der Konzerte: "Events wie Konzerte oder die ,Classic Days' sind die beste Werbung für Jüchen."

Dass sich auch Christoph Zumfeld nach Jüchen im Knotenpunkt von Düsseldorf, Köln und Aachen konzentriert, zeigt der Hallenneubau an der Neusser Straße. Auf einer Fläche von 800 Quadratmetern entsteht noch bis September eine Halle, die zur Aufbewahrung von Eventequipment und Fahrzeugen genutzt werden soll — inklusive öffentlich nutzbarer Waschboxen, darunter ein Freiplatz, für Fahrzeuge. "Wir wollten ursprünglich nach Mönchengladbach gehen, haben uns aber wegen des guten Angebots für Jüchen entschieden", sagt Zumfeld.

(NGZ)
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