Jüchen Rat will Sekundarschule

Jüchen · Der Jüchener Gemeinderat hat die Weichen für eine Sekundarschule gestellt. Das vorhandene Konzept für die Gemeinschaftsschule soll entsprechend den neuen Vorgaben überarbeitet werden.

 Beim Elternworkshop in der Realschule waren bereits zahlreiche Ideen für das Konzept der Gemeinschaftsschule entwickelt worden. Sie sollen jetzt auch für die neue Schulform Sekundarschule genutzt werden.

Beim Elternworkshop in der Realschule waren bereits zahlreiche Ideen für das Konzept der Gemeinschaftsschule entwickelt worden. Sie sollen jetzt auch für die neue Schulform Sekundarschule genutzt werden.

Foto: M. Reuter

Die Gemeinde Jüchen will weiterhin ihre Schullandschaft umgestalten – auch wenn das Ziel jetzt, nach dem Schulkompromiss auf Landesebene, nicht mehr Gemeinschaftsschule, sondern Sekundarschule heißt. Dazu stellte der Gemeinderat jetzt die Weichen. Bürgermeister Harald Zillikens betonte auch, die auslaufende Ganztagshauptschule (GTHS) in Hochneukirch so lange wie zulässig erhalten zu wollen. "Wir wollen unseren Kindern nicht auch noch einen Schulweg in andere Gemeinden zumuten."

Eigentlich sollten die Ratsmitglieder das zuvor im Schulausschuss vorgestellte und gelobte pädagogische Konzept für die Gemeinschaftsschule verabschieden. Doch die Einigung von rot-grüner Minderheitsregierung und CDU-Opposition zur neuen Schulform "Sekundarschule" machte diese Entscheidung überflüssig.

Für den Papierkorb haben die Mitglieder der Steuerungsgruppe um Realschulleiter Georg Broens trotzdem nicht gearbeitet: "Wir werden jetzt versuchen, so viele pädagogische Inhalte wie möglich aus unserem Konzept zu übernehmen", hatte sich nicht nur Bürgermeister Harald Zillikens, sondern auch die Vertreter von CDU, SPD, FDP, FWG und Bündnis 90/Die Grünen die weitere Richtung geäußert.

Für die CDU betonte etwa Michael Paschke, wie bedeutsam die einmütig getroffene Entscheidung zur Neugestaltung der Schullandschaft sei: "Noch vor einem Jahr gab es vehemente Diskussionen zum Thema Ganztagsschule." Jetzt habe sich die Schulgemeinde gemeinsam auf einen neuen Weg gemacht. "Die Zeit wird zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

Herbert Altenberg betonte für die Freien Demokraten, dass die Auflösung der Hauptschule für Jüchen "der pragmatischste Weg" gewesen sei. Er zeigte sich zufrieden, dass der Kompromiss auf Landesebene "mit einer Stärkung der Stellung des Gymnasiums einhergeht". "Kaum jemand hätte gedacht, dass Jüchen so fortschrittlich ist", sagte Stefan Thomaßen für die FWG.

Elternabstimmung geplant

Für die Jüchener Eltern heißt diese Entscheidung konkret: Sie werden im September persönlich zu weiteren Informationsveranstaltungen eingeladen. Dann können sie auch – wie ursprünglich für die Gemeinschaftsschule geplant – ihre Absicht über die Schulwahl für eine Sekundarschule erklären.

In der kommenden Woche wird der Jüchener Verwaltungschef zudem ein Gespräch mit Vertretern der Bezirksregierung führen. Dabei soll über den "Fall Jüchen" und das weitere Vorgehen gesprochen werden.

(NGZ)
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