Fußball Büttgen sorgt für Spielabbruch
Rhein-Kreis · Weil ihr Teamkollege Mamadou Barry im Match der Kreisliga A beim SV Rosellen rassistisch beleidigt worden sein soll, gingen die Fußballer des VfR kurz vor der Pause vom Spielfeld.
Ein unschöner Vorfall in Rosellen hat den 24. Spieltag in der Fußball-Kreisliga A überschattet. Die Partie zwischen Rosellen und Büttgen wurde abgebrochen.
Was ist passiert? Ein hitziges Spiel ist kurz vor der Halbzeitpause eskaliert. Büttgens Mamadou Barry soll Robin Geißler einen Kopfstoß verpasst haben, anschließend gab es eine Rudelbildung. Dabei ist Barry angeblich rassistisch beleidigt worden. Der dunkelhäutige Spieler rannte in die Kabine, sein Team folgte nach kurzer Besprechung, verzichtete auf eine Fortsetzung der Partie.
Was sagt der Schiedsrichter? Die Partie wurde geleitet von Martin Enkel. Er selbst schildert die Ereignisse so: „Ich hatte die Augen auf dem Ball und konnte die angebliche Kopfnuss nicht sehen. Im Tumult kochten die Emotionen hoch. Ich konnte aber nicht hören, was vorgefallen ist. Ich habe keine rassistische Beleidigung gehört“, erklärt Enkel. Barry bestrafte er für ein Schubsen im Tumult mit „Gelb“ und auch Büttgens Trainer Nils Heryschek, der auf den Platz gerannt kam, sah für das Verlassen der Coachingzone die Gelbe Karte.
Was sagt der VfR Büttgen? Beim VfR Büttgen ist man sich sicher, dass rassistische Beleidigungen gefallen sind. „Mamadou ist aufs Übelste beleidigt worden“, so Heryschek. Die Beleidigungen von den Zuschauern am Seitenrand habe er genau gehört, die angebliche Beleidigung, die von einem Rosellener Spieler gekommen sein soll, allerdings nicht. „Wir haben uns das nicht gefallen lassen und sind vom Platz gegangen. Es geht einfach um die Sache, die Konsequenzen sind mir egal“, sagt Heryschek.
Was sagt Rosellen? „Ich habe nichts gehört. Das war auf der anderen Seite des Spielfeldes“, sagt SV-Coach „Dicky“ Otten. An Spekulationen wolle er sich nicht beteiligen. Seine Mannschaft habe ihm versichert, dass von ihr keine rassistische Beleidigung ausgegangen sei. „Natürlich geht uns das nah, wir sind keineswegs rassistisch und es tut mir auch total leid, dass der Spieler sich so betroffen gefühlt hat“, so Otten. Dass Büttgen so reagiert habe, könne er in gewisser Weise nachvollziehen.
Wie geht es weiter? Der Spielbericht wird an die Spruchkammer des Fußballkreises 5 Grevenbroich/Neuss weitergeleitet, dann wird entschieden, ob eine Sitzung einberufen wird. „Eine Mannschaft darf ein Spiel nicht einfach abbrechen. Die Partie wird wohl für Rosellen gewertet“, erklärte Schiedsrichter Enkel vorab.
SV Bedburdyck/Gierath – FC Zons 3:0 (2:0). Der Negativtrend von Zons setzt sich fort. „Es ist einfach bitter. Es wird aktuell alles bestraft, das macht mich sprachlos“, so Zons-Coach Thomas Boldt. Felix Eßer (14.), David Jäger (27.) und Maxi Schüller (75.) trafen für Gierath. „Zons hat den besseren Fußball gespielt. Wir waren zu unruhig und zu unpräzise“, bemängelt Gieraths Trainer Jürgen Steins, der sich trotzdem über drei Punkte freut.
FC Delhoven – SF Vorst 8:3 (3:1). „Das Ergebnis ist deutlich höher als es wirklich war. Das Spiel hättest du nicht verlieren müssen“, meint Vorst-Coach Jörg Gartz. Max Ohm (36.,75.), Felix Frason (87.,90.), Kevin Schmidt (42.), Michael Busch (53.), Ugur Saglam (73.) und Angelos Dimas (21./ET) trafen für Delhoven, Daniel Markwica (27.), Robert Niestroj (64.) und Markus Müller (85./ET) für Vorst
TuS Grevenbroich – TuS Hackenbroich 1:2 (0:1). Hackenbroich hat den Auswärtsfluch besiegt. Gegen Grevenbroich gab‘s den ersten „Dreier“ auf fremdem Platz. „Das wurde mal Zeit. Heute sind wir richtig glücklich, auch wenn ein Unentschieden gerecht gewesen wäre“, sagt Hackenbroichs Trainer Wolfgang Rieger, der ein besonders glückliches Händchen bewies: Die Torschützen Fabian Bilal Kabalakli (34.) und Marco Heryschek (89.) wechselte er ein.
DJK Hoisten – SG Kaarst 0:3 (0:1). Zum ersten Mal seit dem 17. Oktober hat die SG Kaarst wieder gewonnen. Amel Baltic (38.), Yannick Wiese (63.) und Leonard Weifels (80.) erzielten die Tore gegen das punktlose Schlusslicht.
SVG Grevenbroich – SV Glehn. Glehn ist nicht angetreten, kurzfristig standen Trainer Stefan Laucke zu wenig Spieler zur Verfügung.