Das war die 17. tour de neuss Schweigeminuten und Böllerschüsse

Neuss · Zwangsweise musste die Tour de Neuss auf einen neuen Rundkurs ausweichen, doch der kam bei den Fahrern gut an.

 Impressionen eines bewegenden Radsportabends: Die Siegerehrung nach dem Hauptrennen (oben), das geschlossene Fahrerfeld nach der ersten, von einer Schweigeminute unterbrochenen Runde (Mitte l.), dicht gefüllte Zuschauerreihen, Christian Stoll bei seiner Trauerrede , die Radsport-Legenden Erik Zabel und Andreas Beikirch und der kommisarische Sportliche Leiter Hans-Peter Nilges, der letzte Anweisungen erteilt (unten v.r.).

Impressionen eines bewegenden Radsportabends: Die Siegerehrung nach dem Hauptrennen (oben), das geschlossene Fahrerfeld nach der ersten, von einer Schweigeminute unterbrochenen Runde (Mitte l.), dicht gefüllte Zuschauerreihen, Christian Stoll bei seiner Trauerrede , die Radsport-Legenden Erik Zabel und Andreas Beikirch und der kommisarische Sportliche Leiter Hans-Peter Nilges, der letzte Anweisungen erteilt (unten v.r.).

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Die Tour de Neuss stand naturgemäß ganz im Zeichen der Trauer um den in der Nacht zu Dienstag verstorbenen Andreas Kappes, von dem Moderator Christian Stoll in einer bewegenden Rede im Namen aller Radsportler Abschied nahm. Darüber gerieten andere Dinge rund um die 17. Auflage des Radspektakels zu Randerscheinungen.

Schweigeminuten Die eine war geplant, die andere spontan. Die geplante unmittelbar vor dem Start zum Hauptrennen verlief nicht wie gewünscht: Während die Fahrer in stiller Andacht verharrten, wurde vor allem unter den Gästen im „Vip-Bereich“ munter weiter geredet. „Kann man denn mal nicht eine Minute den Mund halten?“ reagierte Christian Stoll zu Recht ziemlich erbost. Seine Gedenkansprache hatte vorher viele zu Tränen gerührt – nicht zuletzt den gebürtigen Bremer selbst, der den gebürtigen Bremer Andres Kappes mehr als drei Jahrzehnte lang kannte. Die spontane Schweigeminute legten die Fahrer nach wenigen hundert Metern der Auftaktrunde auf der Drususallee ein: Bernhard Haeffs hatte dort ein eigens angefertigtes Gedenk-Transparent aufgehängt, an dem das Peloton stoppte. „Das war einfach nur toll von ihnen“, sagte der Inhaber der Eventagentur „bulle 2000“.

Böllerschüsse Während Bürgermeister Reiner Breuer, gleichzeitig Schirmherr der Tour, die Fahrer per Startpistole auf die Rundreise schickte, tat eine Abordnung der Grimlinghausener Schützen dies mithilfe einer Böllerkanone. NRV-Chef Stephan Hilgers hatte die anlässlich seiner Regentschaft als Schützenkönig im vergangenen Jahr gestiftet.

Neue Strecke Weil die Kanalstraße wegen Bauarbeiten nicht zur Verfügung stand, musste der Rundkurs verlängert werden und führte erstmals über die Hochstraße zurück auf die Kaiser-Friedrich-Straße. Bei den Fahrern kam das gut an: „Weniger Kurven, dafür längere Geraden, der Kurs ist so besser zu befahren,“ sagte Dreifach-Sieger André Greipel. Und Marcus Burghardt, als kämpferischster Fahrer mit dem Friedhelm-Hamacher-Gedächtnispreis ausgezeichnet, befand: „Die Sturzgefahr ist geringer geworden, die letzte Kurve war sonst doch sehr nah am Ziel.“ So blieb es bei einem Sturz in den Nachwuchsrennen. „Da werden wir die neue Strecke wohl beibehalten müssen,“ meint Hilgers an.

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