Korschenbroich Pumpenponton schwimmt im Baggersee

Korschenbroich · Vier Monate nach seiner Umrüstung ist der Schwimmponton gestern wieder in den Baggersee Herrenshoff eingelassen worden. Er ergänzt die Brunnenanlagen in Korschenbroich, die dafür sorgen sollen, den Grundwasserspiegel in der Umgebung dauerhaft niedrig zu halten.

 Der Schwimmponton wurde nach vier Monaten wieder in den Baggersee eingesetzt.

Der Schwimmponton wurde nach vier Monaten wieder in den Baggersee eingesetzt.

Foto: L.Berns

Gut drei Monate haben die Instandhaltungs- und Umbaumaßnahmen gedauert. Gestern wurde der Schwimmponton wieder in den Baggersee Herrenshoff eingesetzt. Der Schwimmsteg ergänzt die sieben Brunnenanlagen, die der Erftverband ab Dezember nutzen wird, um den Grundwasserspiegel im Raum Korschenbroich zu regulieren.

Der "neue" Ponton wurde mit zwei Förderpumpen ausstaffiert, die das Seewasser zunächst abpumpen und dann in den Zollhausgraben ableiten. So soll der Grundwasserspiegel in der Umgebung dauerhaft gesenkt werden. "Es gibt einen Schwellenwert, auch Einschaltwert genannt, der die Pumpen zum Laufen bringt", sagt Stefan Simon, Leiter der Abteilung Grundwasser. Wird dieser Wert überschritten, werden die Pumpen automatisch in Betrieb genommen. Kontrolliert wird das Ganze in der Steuergrundwassermessstelle "Zollhaus". Die Lage in Korschenbroich werde aufgrund der vielen Wassergewinnunganlagen in der Umgebung manchmal verkompliziert, so Simon.

Eine neue Kranvorrichtung und eine Führungsschiene ermöglichen nun ein vereinfachtes Bergen der beiden Pumpen. Bisher musste immer der gesamte Ponton aus dem Wasser gezogen werden. Die Pumpen sind zusätzlich von einem Metallkäfig umgeben, der das Ansaugen von Fischen und Treibgut verhindert. Der Ponton hat eine Größe von fünf mal drei Metern und wiegt dreieinhalb Tonnen. Über einen Steg ist er vom Seeufer aus erreichbar. Wenn beide Pumpen laufen, können 500 Kubikmeter Wasser pro Stunde gefördert werden, Zum 1. Dezember übernimmt der Erftverband die Regulierung des Grundwasserspiegels in der Korschenbroicher Umgebung. Stadt und Verband unterzeichneten im April einen entsprechenden Vertrag, der den Erftverband für die nächsten zehn Jahre mit der Aufgabe betraut.

Bereits im Oktober wurden drei zusätzliche Förderbrunnen in Pesch, Kleinenbroich und Herzbroich installiert. In der Vorbereitungsphase kam es zu Verzögerungen. Stefan Simon teilte dem Umweltausschuss Anfang des Monats mit, dass die volle Einsatzfähigkeit erst Mitte Dezember gewährleistet sein könnte. Das sei allerdings nicht weiter problematisch, da die trockenen Herbstmonate günstige Grundwasserstände zur Folge hätten. Zurzeit seien bis zum Einschaltwert noch rund 30 Zentimeter Luft. Mitte nächster Woche wird der Ponton betriebsbereit sein. Wann die Pumpen das erste Mal ihren Dienst verrichten, hängt von den Witterungsbedingungen ab.

(NGZ)
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