Jüchen Prototyp hat sich bestens bewährt

Jüchen · Schloss Dyck (S.M.) Der Anfang Mai 2006 geäußerte Wunsch von Kreisdzernent Tillmann Lonnes, das damals von der Stiftung Schloss Dyck an die Gemeinde Jüchen übergebene Kleinlöschfahrzeug KLF 10/5 zum ersten und letzten Mal auf dem Schloss gesehen zu haben, ging nicht in Erfüllung.

Schloss Dyck (S.M.) Der Anfang Mai 2006 geäußerte Wunsch von Kreisdzernent Tillmann Lonnes, das damals von der Stiftung Schloss Dyck an die Gemeinde Jüchen übergebene Kleinlöschfahrzeug KLF 10/5 zum ersten und letzten Mal auf dem Schloss gesehen zu haben, ging nicht in Erfüllung.

Zehn Monate und 40 Einsätze später - gut zehn davon im Schloss selbst - sah er es am Sonntag doch wieder, aus einem erfreulichen Grund allerdings: Im Anschluss an die heilige Messe in der Schlosskapelle segnete Pfarrer Ulrich Clancett den viel bestaunten "Prototyp", der beim Löschzug Gierath stationiert ist.

Im Anschluss an die Zeremonie auf dem Schlosshof wurde die Einsegnung des KLF 10/5 im Gierather Gerätehaus gebührend gefeiert, wobei Bürgermeisterin Margarete Kranz auf eine vor einigen Wochen bestandene Bewährungsprobe der besondere Art zurückblickte: Ein kleines Kind war in einer Gierather Pizzeria mit der Hand in die Teigmaschine geraten - mit dem technisch bestens bestückten und vergleichsweise wenig geräuschintensiven Fahrzeug konnten die eilends herbei gerufenen Florianer das Kind schnell befreien, ohne es noch mehr in Panik zu versetzen.

Die 120 000 Euro teure Spezialanfertigung war "das letzte Puzzle unseres Brandschutzkonzepts", erklärte Tillmann Lonnes am Sonntag namens des Vorstands der Stiftung Schloss Dyck. Im Gegensatz zum sonstigen Fuhrpark der Florianer ist das Fahrzeug in der Lage, die besonders niedrigen Toreinfahrten des Schlosses ohne Schwierigkeiten zu passieren. Das KLF 10/5 anzuschaffen, war letztlich wesentlich günstiger als die gleichfalls geprüften Möglichkeiten baulicher Veränderungen an den Zugängen zum Schloss. "Nur mit diesem Fahrzeug ist ein optimaler Brandschutz für Schloss Dyck möglich", betonte Gemeindebrandinspektor Hubert Bierewirtz, der auch das Engagement von Kreis-Feuerwehrchef Raimund Seebröker würdigte, der akribisch über die Umsetzung des Konzepts gewacht habe.

Mit einem 600 Liter fassenden Wassertank, einem Beleuchtungsmast, sowie Schere und Spreizgerät ausgestattet, ist das "sehr intelligent gepackte" und "sehr schlagkräftige" Gefährt bestens für den Erstangriff geeignet, wie Dirk Kindgen vom Löschzug Gierath erläuterte. In dessen Obhut war es 2006 übergeben worden , denn "wenn man schon ein solches Fahrzeug hat, muss es auch multifunktional eingesetzt werden", brachte Tillmann Lonnes den letztendlich erzielten Konsens knapp auf den Punkt - der seinen ausführlichen Niederschlag in einem auf 25 Jahre angelegten Nutzungsvertrag zwischen der Stiftung und der Gemeinde gefunden hat.

In den vergangenen zehn Monaten haben die 40 Aktiven des Löschzugs fleißig geübt, um mit dem neuen Wagen vertraut zu werden: 220 Übungsstunden wurden nach den Worten von Löschzugführer Heinz-Dieter Abels auf Schloss Dyck und noch einmal 60 in Gierath abgeleistet. Margarete Kranz wünschte den Feuerwehrleuten, dass sie an dem Fahrzeug noch "Jahre lang Spaß haben" mögen, vor allem bei "Probefahrten, schon weniger bei Fehlalarmen und gar nicht bei richtigen Einsätzen."

(NGZ)
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