Tischtennis: 13 Mannschaften aus dem Kreis Neuss Prognosen sind noch schwerer als früher

Von David Beineke

Von David Beineke

Einen entscheidenden Unterschied zu den Vorjahren wird es geben, wenn die 13 Tischtennis-Teams aus dem Kreis Neuss am Wochenende auf Landesebene in die Saison starten: Es muss mit dem neuen 40-Millimeter-Ball gespielt werden. Dadurch tun sich die Klubs in Sachen Saisonprognosen noch schwerer als sonst.

Ein Team, das wohl von dem neuen, 40 Millimeter großen Spielgerät profitiert, ist in der Oberliga die TG Neuss. Die Quirinusstädter haben in Norbert Schagun, Karsten Pollmeier und Ludger Kreuels gleich drei Spieler im Team, die mehr oder weniger defensiv ausgerichtet sind. Und schließlich wird durch den größeren Ball Tempo und Rotation aus dem Spiel genommen. "Wenn ich mir die Konkurrenz so anschaue, traue ich uns einen guten Mittelfeldplatz zu. Mit dem Abstieg haben wir jedenfalls nichts zu tun", gibt Schagun im Gegensatz zu den Vorjahren eine optimistische Saisonprognose ab.

Außer dem TuS Meinerzhagen, die an eins mit dem Ex-Bundesligaprofi Andreas Fejer-Konnerth auflaufen, hat er keinen "Überflieger" in der Elferstaffel ausgemacht. Auf den Abstiegsplatz wird wohl der ASV Süchteln abonniert sein, der schon vorige Saison lange um den Klasseerhalt gekämpft hatte und sich nicht verstärkt hat. Die TG greift erst am zweiten Spieltag gegen den TuS Neviges ins Geschehen ein, was den Neussern sehr gelegen kommt. Schließlich sind Schagun und Ludger Kreuels aktive Schützen. Hochspannung ist aus Sicht des Kreises Neuss in der Verbandsliga angesagt, wo gleich vier Vertreter aus dem Kreisgebiet mit von der Partie sind.

Zwei treffen am Samstag (18.30 Uhr) gleich zum ersten Lokalderby aufeinander. Der JTTC Hochneukirch empfängt in der Halle an der Gartenstraße den TTC Gierath. Beide Mannschaften haben im Vergleich zur vergangenen Saison ein unterschiedliches Gesicht. Nach dem deutlichen Abstieg aus der Oberliga mit viel Mannschafts-internen Schwierigkeiten hat der JTTC sich vor allem im oberen Paarkreuz mit Andreas Bolda und Arno Janjic verstärkt. "Nach der vorigen Saison ist es für uns in erster Linie wichtig, uns gut zu verstehen. Wenn das klappt, können wir auch im oberen Mittelfeld mitspielen", sagt Ernst-Willi Jennessen, der eventuell gegen Gierath zum Einsatz kommt.

Denn hinter dem Einsatz von Holger Quade und Jürgen Reuland steht noch ein Fragezeichen. "Ich glaube, dass die Doppel eine wichtige Rolle spielen werden. Mit einem Remis wären wir zum Auftakt zufrieden", sagt Jennessen, der Bayer Uerdingen, WRW Kleve und SV Walbeck ganz vorne sieht. Zu den Teams, die sich dahinter tummeln, zählt er auch die vier Kreisvertreter, natürlich auch den TTC Gierath. Die müssen im Derby wie in der ganzen Hinrunde auf Thomas Füßer verzichten, der sich immer noch Rückenproblemen plagt. Trotzdem ist Füßer noch eng am Team dran und weiß: "Wenn unsere Neuzugänge Norbert Schettki und Michael Nordhausen gut einschlagen, ist für uns vernünftiger Mittelfeldplatz drin."

Auch in Gierath würde man sich in Hochneukirch über ein Unentschieden nicht ärgern. Hohe Ziele hat sich der TTC Grevenbroich gesteckt. Im ersten Spiel empfängt man Aufsteiger TuS Rheinberg, der sicher geschlagen werden muss, soll der angepeilte Aufstieg in der Oberliga gelingen. Aus dem Vorjahr sind nur noch Karsten Lubberich und René Holz im oberen Paarkreuz dabei, aus der zweiten Mannschaft sind die Youngster Thomas Schettki, Michael Dubbel, Daniel Halcour und Arthur Harwardt hochgerückt. Ein großes Fragezeichen steht noch hinter der Leistungsfähigkeit des Oberliga-Absteigers DJK Holzbüttgen. Der Verein hat bei den Männern mit großen Personalproblemen zu kämpfen und lange überlegt, ob überhaupt drei Mannschaften gemeldet werden sollten.

"Die meisten haben sich dafür ausgesprochen, es zu versuchen. Mit der Ersten werden wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben", sagt der Abteilungsleiter Stefan Vollmert, der trotz seiner Schulterprobleme auch am Sonntag gegen den TuS Porselen spielt. Dann geht es aber schon los mit der Ersatzstellung: Jens Rustemeier und Pascal Leines aus der Zweitvertretung müssen einspringen. Nur gut, dass die DJK Holzbüttgen II schon tags zuvor in der Landesliga , Gruppe 9, in eigener Halle den Aufsteiger 1. NTTC zum Lokalkampf empfängt. Da sich Johannes Dimmig nach einer schweren Verletzung noch im Aufbautraining befindet, muss man auch auf Ersatz aus der Dritten zurückgreifen.

"Das ist gleich für beide Teams eine Standortbestimmung", meint Hans Wittke in seiner Funktion als Vorsitzender des NTTC, "wenn wir komplett spielen und unsere Spieler den neuen Ball in den Griff bekommen, landen wir mindestens im Mittelfeld." Insgesamt sei diese Landesligagruppe auf eher niedrigem Niveau sehr ausgeglichen. Vom Papier her ragt nur Borussia Düsseldorf II heraus, aber ob die gemeldeten Andreas Preuß und Christian Belger häufig spielen werden, muss bezweifelt werden. Ebenfalls neu in der Gruppe ist der VfR Büttgen, der mit demselben Kader spielt wie beim Aufstieg und zu Hause auf den ASV Süchteln II trifft. "Der VfR spielt zum dritten Mal in der Landesliga, und wir wollen den dritten direkten Abstieg in Folge verhindern", gibt Kapitän Horst Peters als Ziel aus.

Viertes Kreisteam im Bunde ist die TG Neuss II, die zum Aufsteiger DJK Hilden reisen muss. Da in Klaus Wahlen und Udo Franzke auch zwei aktive Schützen bei der TG dabei sind, bemühen sich die Neusser noch um eine Verlegung. Wahlen ist sich sicher: "Es gibt keine Supermannschaft. Wir wollen ins sichere Mittelfeld." Einziger Kreisvertreter ist in Gruppe 10 der TTC Grevenbroich II. Für die neuformierter Truppe der Schloss-Städter soll die Partie in Kreuzau die Richtung weisen. Verliert man, muss der Blick nach unten gerichtet werden, da die Gastgeber im Mittelfeld erwartet werden. Aufsteiger TTC Dormagen ist Staffel 11 aus Kreissicht Einzelkämpfer.

Daheim gegen den TV Dellbrück steht gleich ein wichtiges Spiel auf dem Plan, weil die Gäste voriges Jahr lange gegen den Abstieg kämpften und deshalb ein Gradmesser für die Leistungsfähigkeit der Chemiestädter sein können. Wieder am Aufstieg schnuppern will in der Damen-Verbandsliga die DJK Holzbüttgen, die im ersten Match zu Hause auf den SSV Hagen II trifft. Ein Gegner, der genauso schwer einzuschätzen ist, wie der Rest der Liga. Schließlich sind aus dem Vorjahr neben der DJK nur die drei Düsseldorfer Teams dabei. In der Damen-Landesliga trifft der TTC Dormagen an eigenen Tischen auf den Burtscheider TV. Pressewart Bernhard Böse hofft auf einen besseren Saisonstart als im Vorjahr.

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