Jüchen Priesterath sucht Boule-Meister

Jüchen · Die Boulefreunde Priesterath betreiben den französischen Volkssport seit mehr als 20 Jahren.Am Samstag messen sie sich mit Vereinen aus der Umgebung, im Herbst wird der Gemeindemeister ermittelt

Mehr als 20 Jahre ist es her, da hatten vier Männer aus Priesterath eine Idee: Inspiriert von einem Besuch bei saarländischer Verwandtschaft gründeten sie die Boulefreunde Priesterath. Josef Schlösser war von Anfang an dabei. "Wir haben im Saarland einige Male mitgespielt und so einen Spaß daran gehabt, dass wir das zu Hause auch wollten", sagt der Vorsitzende des eingetragenen Vereins.

Bei dem französischen Volkssport, der "in Deutschland öfter getrieben wird, als man denkt", müssen die Spieler mit Stahlkugeln möglichst nah an die kleine Kugel (auch "Schweinchen" genannt) herankommen. Hierbei gibt es drei Varianten: Beim Tete-à-Tete treten zwei Spieler gegeneinander an, beim Doublette zwei Spielerpaare und beim Triplette sind es jeweils drei Spieler. "Am häufigsten spielen wir aber die zweite Variante", sagt Josef Schlösser. "Es kommt aber auch immer darauf an, wie viele Spieler da sind.

Der populäre, mit Boccia verwandte Sport kann von jedem in jedem Alter getrieben werden. "Man benötigt keine besonderen Voraussetzungen. Wir zeigen neuen Spielern immer, wie sie werfen oder schießen dürfen. Das Geschick kommt von allein", weiß der 66-jährige Boule-Fan. 25 Mitglieder gehören zu den Boulefreunden – die Altersspanne reicht von 30 bis etwa 70 Jahren. Oft kommen noch neue Spieler hinzu.

Wenn die Sportler auf ihrem eigenen Platz am Priesterather Spielplatz die Stahlkugeln klacken lassen, kommt es vor, dass ein Spaziergänger auf sie aufmerksam wird und auch einmal spielen möchte. "Nicht selten treten die Interessierten dann auch bei uns ein", erzählt Schlösser.

Viermal im Jahr veranstalten die Boulefreunde ein Turnier, zu dem befreundete Vereine aus der Umgebung, aber auch aus Frankreich anreisen. Gekämpft wird dann nicht um Ehren und Pokale, es geht ums Mitspielen und Gutspielen, "der Letzte freut sich natürlich nicht ganz so sehr, das ist ja klar". Die Pausen zwischen den Partien werden zum gemütlichen Plausch unter "Spezis" genutzt, "schließlich sehen wir uns ja nicht so oft". Am Samstag messen sich die Boulefreunde Priesterath in ihrem dritten Turnier in diesem Jahr mit anderen Spielern aus der Umgebung. Weil Boule ein "Schön-Wetter-Sport" ist, hoffen die Vereinsmitglieder das Beste, "aber bisher hatten wir immer Glück und dann waren auch 20 Spielerpaare da".

Im September nehmen die Boulefreunde zum vierten Mal an einem Turnier teil, das für die Meisterschaft gewertet wird. "Normalerweise spielen wir ja nur zum Spaß, aber da machen wir gerne mit", sagt Schlösser. Der beste Werfer wird dann im Januar zum Gemeindemeister gekürt.

(NGZ)
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