Fußball Prächtiger SCK vor prächtiger Kulisse

Kapellen · Vor genau 1187 Zuschauern im Erftstadion verdiente sich der Fußball-Oberligist im Heimspiel gegen den ehemaligen Bundesligisten Wuppertaler SV ein 1:1-Unentschieden. Mit etwas Glück wäre für die Gastgeber sogar mehr drin gewesen.

 Rund 500 Fans des Wuppertaler SV machten im Erfstadion Stimmung, während die Kapellener Benny Schütz und Robert Norf bemüht sind, Dirk Jasmund (v.l.) das Leder abzujagen.

Rund 500 Fans des Wuppertaler SV machten im Erfstadion Stimmung, während die Kapellener Benny Schütz und Robert Norf bemüht sind, Dirk Jasmund (v.l.) das Leder abzujagen.

Foto: Lothar Berns

Okay, ein bisschen mehr als die knapp 1200 Zuschauer hatte sich der SC Kapellen als Gastgeber des (nur) von gut 500 Anhängern begleiteten Wuppertaler SV schon erhofft, doch ansonsten ließ das Duell der Fußball-Oberliga aus Sicht der Erftstädter nicht allzu viele Wünsche offen. Und so resümierte SCK-Trainer Frank Mitschkowski nach dem 1:1-Unentschieden (Halbzeit 1:1) zufrieden: "Es gibt für mich eigentlich nichts auszusetzen. Was die Spielanlage betrifft, fand ich uns sogar ein bisschen besser."

Mit seiner Einschätzung lag der Polizeibeamte richtig, denn der in der Rückrunde noch immer sieglose Ex-Erstligist verfügte gestern streng genommen nur über eine wirklich wirkungsvolle Waffe: Kevin Weggen versuchte bei Standardsituationen wahlweise entweder Kapitän Dennis Schmidt (1,88 Meter) oder die aufgerückten Innenverteidiger Alexander Thamm und Maximilian Nadidai einzusetzen. Das klappte indes nicht ganz wie erhofft, verfügt der SCK in Marcel Koch, der in der Abwehrzentrale erneut eine tadellose Leistung ablieferte, und Ömer Okyar doch selber über kopfballstarke Burschen. Erschwerend kam allerdings hinzu, dass Mitschkowski die Viererkette verletzungsbedingt schon in der ersten Hälfte gleich zweimal verändern musste: In der 30. Minute ersetzte der junge Philip Erkes auf der linken Außenbahn Dalibor Cvetkovic, kurz vor der Pause erwischte es auch Robin Kreis, der auf der rechten Seite für den erkälteten David Dygacz in die erste Elf gerückt war. Trotzdem stand der nun seit vier Spielen ungeschlagene Außenseiter defensiv kompakt - und entwickelte zudem Gefahr nach vorne: Den Kopfball des von Robert Wilschrey in Szene gesetzten Emrah Cavdar entschärfte WSV-Keeper Lukas Fronczyk sogar gerade eben mit den Fingerspitzen (12.).

Kapellens Führungstor entsprang dagegen keiner zwingenden Aktion: Nach einem Freistoß in Nichts von Marcel Koch erzwang der nachsetzende Robert Norf einen Wuppertaler Ballverlust, in dessen Folge Emrah Cavdar ans Leder kam. Sein Anspiel erreichte Benny Schütz, der die Kugel aus dem Gewühl heraus mit schierer Willenskraft über die Torlinie drückte (21.).

Dumm für Kapellen, dass Wuppertal nur vier Minuten später ausglich. Ein von Kevin Weggen flach vor das Tor geschlagener Eckball sauste genau auf den Kopf von Goalgetter Marvin Ellmann. Dass das runde Spielgerät im Fünf-Meter-Raum nicht zu seiner sicheren Beute wurde, grämte auch SCK-Torwart Christopher Möllering: "Mein Anspruch ist es, diese Bälle zu halten." Mitschkowski ersparte sich indes jeglichen Vorwurf und verwies lieber auf zwei Glanzparaden seines "Schnappers" in Hälfte zwei: "Da hat er uns den Punkt gerettet." Zunächst parierte Möllering klasse gegen die Volleyabnahme von Dennis Schmidt (64.), dann nicht minder großartig gegen einen strammen Schuss von Marvin Ellmann (76.).

Doch auch die Hausherren sorgten aus einer guten Grundordnung heraus immer wieder für Wirbel vor dem Wuppertaler Gehäuse. So trieb Sven Raddatz das Leder aus rund 25 Metern nur knapp übers Gestänge (65.), setzte Robert Wilschrey seinen Freistoß aus optimaler Position in die Mauer (73.). Schade fand Kapellens Trainer auch, dass seine Mannen ihre ausgezeichneten Kontergelegenheiten nicht konsequent genug ausspielten. Mitschkowski trauerte besonders den Vier-gegen-Zwei- und Vier-gegen-Drei-Überzahlsituationen nach, sieht den SCK, der in der Schlussphase in Robert Norf sogar noch einen dritten Spieler mit einer Knöchelverletzung verlor, grundsätzlich aber auf einem guten Weg. "Wie wir in der Rückrunde bislang auftreten, stimmt mich sehr zuversichtlich."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort