Korschenbroich Polizei klärt über Einbruchschutz auf

Korschenbroich · Mehrfachverriegelung und Spezialglas: In Korschenbroich konnten Bürger jetzt lernen, wie man sein Heim gegen Einbrecher sichert.

Gebannt lauscht Reintraut Spitzer den Worten von Kriminaloberkommissar Christoph Kaiser. "Bei mir wurde in den vergangenen Jahren zweimal eingebrochen", sagt die 79-jährige Korschenbroicherin. Bei einer Informationsveranstaltung der Kreispolizeibehörde des Rhein-Kreises Neuss suchte sie jetzt Rat. "Gerade in der dunklen Jahreszeit häufen sich die Einbrüche. Darum leisten wir regelmäßig Aufklärungsarbeit und geben den Bürgern Tipps, wie sie sich schützen können", erklärt Christoph Kaiser, der mit seinem Kollegen, Kriminalhauptkommissar Jochen Hilgers, vor der Korschenbroicher Sparkassenfiliale den Bürgern Rede und Antwort stand.

Mitgebracht hatten sie einen Anhänger mit einer Auswahl an Schutzmöglichkeiten. "Es gibt verschiedene Varianten, wie man den Zugang zu den eigenen vier Wänden immens erschweren kann", sagt Kaiser. "Da gibt es zum einen die Haustür mit Mehrfachverriegelung oder spezielle Fenster mit P4A-Glas, das besonders widerstandsfähig ist. Zudem haben die Fenster eine Pilzkopfverriegelung, damit sie schwer aufzuhebeln sind." Der Schutz der Fenster sei besonders wichtig, da Einbrecher selten durch die Haustür eindrängen, sondern durch Fenster oder Terrassentüren. "Bei mir sind sie durch die Hintertür eingestiegen", verrät Reintraut Spitzer, die bereits ihre Terrassentür mehrfach hat verriegeln lassen.

Auch Jochen Hilgers, der wie Kaiser seit rund 30 Jahren im Dienst ist, kennt die Vorgehensweise der Einbrecher gut, die es meist auf Geld und Schmuck abgesehen haben. "Die Herangehensweise ist häufig die gleiche, vor kurzem sind Unbekannte jedoch übers Dach in ein Haus eingestiegen. Das war uns neu", gibt Hilgers zu. Auch Peter Aretz möchte präventiv gegen die Eindringlinge vorgehen. "Ich bin selbst Handwerker, aber ich möchte mal hören, was ein Spezialist dazu sagt", erklärt der Korschenbroicher, der vor 15 Jahren sein Haus gebaut hat und sich für die Fenster mit Pilzkopfverriegelung interessiert.

Die Beamten raten neben der Anschaffung nötiger Sicherheitsvorkehrungen zu Wachsamkeit und dazu, keine Scheu zu haben, den Notruf 110 zu wählen. "Die Bürger haben eine Hemmschwelle, die Polizei zu kontaktieren. Doch es ist besser, bei verdächtigen Beobachtungen schnell zu handeln", appelliert Kaiser. Trotz der zunehmenden Aufmerksamkeit von Anwohnern ist die Aufklärungsquote der Einbrüche erschreckend niedrig. "Im vergangenen Jahr haben wir 16 Prozent der Fälle aufgedeckt", sagt Kaiser. Er macht darauf aufmerksam, dass die Täter oft aus anderen Nationen oder Bundesländern anreisen, um ihre Taten zu verüben, was die Ermittlungen deutlich erschwere.

(NGZ)
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