Eishockey Neusser EV fiebert den Play-offs entgegen

Neuss · Eishockey-Regionalligist startet in Hamm ins Viertelfinale. Am Sonntag locken familienfreundliche Eintrittspreise zum Rückspiel.

 Die Spieler des Neusser EVsind heiß auf die Play-off-Runde der Eishockey-Regionalliga West, auch wenn sie gegen den Tabellenführer aus Hamm nur als Außenseiter ins Rennen gehen.

Die Spieler des Neusser EVsind heiß auf die Play-off-Runde der Eishockey-Regionalliga West, auch wenn sie gegen den Tabellenführer aus Hamm nur als Außenseiter ins Rennen gehen.

Foto: Woitschützke, Andreas

Die Zeiten, in denen zum Ende der Saison der Spitzenreiter als Meister der Liga gefeiert wurde, gehören im deutschen Eishockey längst der Vergangenheit an. Nach nordamerikanischem Vorbild folgen auf die Einfach- oder Doppelrunden, in denen die Teams zwei- oder gar vier Mal aufeinandertreffen, noch die Play-offs – ein Modus, bei dem alle Teilnehmer wieder bei null beginnen.

Für den Neusser EV, das einzige reine Amateurteam in der Regionalliga West und ohne Ausländer, hieß das Saisonziel „Play-off-Teilnahme“. Und das haben die Neusser mit ihrem Trainer Boris Ackermann sicher erreicht: Platz acht, Play-off-Qualifikation und - was leicht übersehen wird, aber vielleicht am wichtigsten ist - den Klassenerhalt.

In der ersten Play-off-Runde, die nach dem Modus Best of Five ausgetragen wird, trifft der NEV auf den souveränen Hauptrundensieger Lippe-Hockey Hamm, die Hammer Eisbären. Zum Weiterkommen sind  drei Siege nötig. Hamm ist Favorit und hat den ersten Aufschlag am heutigen Freitag (20 Uhr) vor heimischem Publikum. Die Eisbären haben in der Hauptrunde dreimal so viele Pluspunkte eingefahren wie der NEV, haben in der Liga so viele Tore geschossen und so wenig Gegentreffer kassiert wie kein anderer Konkurrent. Sie scheinen in der Lage zu sein, sich den in der letzten Saison an den Herforder EV verlorenen Titel zurückzuholen.

Ihre Favoritenstellung will auch NEV-Trainer Ackermann nicht anzweifeln: „Aber wir treten nicht an, um nur zu verlieren. Unser Vorhaben war, die Großen wenigstens ab und zu mal zu ärgern. Was uns gegen Hamm ja zweimal gelungen ist.“ Die 2:4-Niederlagen im ersten und vor allem im vierten Match zeigten, dass Hamm nicht unschlagbar ist. Die beiden deprimierenden Neusser Schlappen in Hamm (0:10 und 0:8) sollen sich nicht wiederholen. Ackermann: „Ich glaube, das können wir schaffen, denn wir haben unsere Defensivtaktik geändert. Nach dem Durchhänger vor ein paar Wochen ist die Mannschaft wieder in der Spur. Mein Wunsch wäre ein zweites Heimspiel am Sonntag in der nächsten Woche.“

Dazu wäre zunächst einmal ein Neusser Sieg in den ersten drei Spielen nötig – „am liebsten im Heimspiel am Sonntag,“ sagt Ackermann. Zur Partie ab 20 Uhr gibt es im Rahmen des „Family Day“ reduzierte Eintrittspreise für Familien.

Die Stärke der Westfalen ist ihre Ausgeglichenheit in den Angriffs- wie auch in den Abwehrreihen. Ihr Torjäger ist der Tscheche Lukas Novacek mit über 40 Treffern, doch bald dahinter folgen Kevin Thau und der ehemalige Krefelder DEL-Spieler Kevin Orendorz. Aus der Abwehr ragt der zweite Tscheche, der Offensivverteidiger Michal Spacek heraus. Solch überdurchschnittliche Spieler fehlen zwar im Neusser Team. Doch mit kluger Taktik und Einsatzbereitschaft ist manches auszugleichen. „Meine Spieler freuen sich schon auf die große Zuschauerkulisse in Hamm, wo regelmäßig 500, 600 oder gar mehr Fans für Stimmung sorgen,“ erzählt Ackermann, der insgesamt mit der Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden ist, die nach Verletzungsserien und sonstigen Ausfällen endlich in Bestbesetzung spielen kann. Mit dem genesenen, routinierten Verteidigerpaar Jerome Baum und Lorenz Schneider, mit dem beliebten Stürmer Holger Schrills, der beruflich in Brandenburg weilte und lange passen musste, und mit der jungen Sturmreihe mit Jamie Lindt, Maximilian Stein und Timon Busse, die sich prächtig entwickelt hat. 

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