Elisaveta Blumina gastierte im Foyer der Stadtsparkasse Pianistin zeigte ihre Ausdrucksstärke

Die kostenlose Musikreihe in der Stadtsparkasse Korschenbroich hat mittlerweile nicht nur einen guten Ruf, sondern sie hält sogar jedes Mal weit mehr, als man sich verspricht. Das Foyer gab den stilvollen Rahmen, das Publikum hatte sich trotz des strahlenden Sonntagswetters gestern zahlreich eingefunden und konnte sich unbeschwert über erfrischendes, aber auch tiefgründiges Musizieren erfreuen. Mit der Petersburger Pianistin Elisaveta Blumina hat das städtische Kulturamt wieder einen ausgesprochen guten Griff getan. "Die Stadtsparkasse", so sieht es Johannes Kronen, "will die städtische Kultur fördern." Die Petersburger Pianistin Elisaveta Blumina überzeugte ihr Publikum bei ihrer Klaviermatinee im Foyer der Stadtsparkasse Korschenbroich mit ihren ausdrucksstarken Interpretationen. NGZ-Foto: M. Reuter -->

Die kostenlose Musikreihe in der Stadtsparkasse Korschenbroich hat mittlerweile nicht nur einen guten Ruf, sondern sie hält sogar jedes Mal weit mehr, als man sich verspricht. Das Foyer gab den stilvollen Rahmen, das Publikum hatte sich trotz des strahlenden Sonntagswetters gestern zahlreich eingefunden und konnte sich unbeschwert über erfrischendes, aber auch tiefgründiges Musizieren erfreuen. Mit der Petersburger Pianistin Elisaveta Blumina hat das städtische Kulturamt wieder einen ausgesprochen guten Griff getan. "Die Stadtsparkasse", so sieht es Johannes Kronen, "will die städtische Kultur fördern." Die Petersburger Pianistin Elisaveta Blumina überzeugte ihr Publikum bei ihrer Klaviermatinee im Foyer der Stadtsparkasse Korschenbroich mit ihren ausdrucksstarken Interpretationen. NGZ-Foto: M. Reuter -->

Das Vorstandsmitglied des Sponsors Stadtsparkasse Korschenbroich kündigte an, dass dieses hochkarätige Musizieren auch in den kommenden Jahren beibehalten werden solle. Das sonntägliche Matinee-Programm war sowohl geprägt vom Griff in die etablierte, wohlklingende Klassik, als auch vom zeitgenössischen Ausloten neuer Tonwelten. Eingängig Harmonisches und Vertrautes reihte sich damit an Ungewohntes, neben das romantische Schwelgen trat die intellektuelle Herausforderung individueller Deutung. Gegeben wurden: Robert Schumanns "Kinderszenen opus 15", Galina Ustwolskajas "Preludes (1953) Nr. 1-2" und Modest P. Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung".

Schumanns "Kinderszenen" waren eine richtige Steilvorlage für die Interpretin. Elisaveta Blumina setzt beim Spiel ihren ganzen Körper ein, beugt sich vor, zurück, blickt zur Decke, als würde sie von dort ihre Inspirationen empfangen. Da ist eine Menge Bewegung drin, ohne dass der Verdacht des Star-Getues aufkäme. Das scheinbar leicht Spielbare bewältigt sie ebenso souverän wie sie die Tücken komplexer ausgelegter Sätze meistert. Energisch, wo es nötig ist, äußerst feinnervig an anderen Stellen, dann wieder legt sie furios los oder schweift ins Träumerisch-Schwelgende ab. Das ist Schumann von hohen Graden, kongenial wird hier die Literatur des großen Romantikers aufgeschlagen und beim Ton genommen.

Das bestens gestimmte Piano schafft in einem Moment die Verzauberung und führt den Zuhörer in Phantasie-Welten, um ihn im nächsten Moment wieder ins Diesseits zurückzuholen. Beim ersten Zuhören ungewohnte Klänge, neue Wege in Melodik und Rhythmik boten die drei Preludes der hierzulande weniger bekannten Russion Ustwolskaja. Doch auf ihre Art, werden auch hier - wenn auch weniger harmoniebetont - Geschichten erzählt. Es geht nur nicht so gradlinig zu. Da gibt es Abbrüche, Wiederaufnahmen, dann wieder elegische Passagen. Spielerisches und rätselhaft Hintergründiges wechseln sich ab. Gegenläufige Bewegungen durchbrechen einander, schaffen Hall-Töne, sinnende Nachklänge, verlieren sich in der Ferne, doch nie im Nirgendwo - ein schönes, ein wichtiges Konzert. nie

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort