Jüchen Pfadfinder bei Kindern beliebt

Jüchen · Trotz PC und Gameboy sind in der Gemeinde Jüchen die Pfadfinderstämme so beliebt wie nie. Bei den Jüngsten, den "Wölflingen", ist das Outdoor-Hobby so stark gefragt, dass es Wartelisten gibt. Aber Gruppenleiter fehlen.

 Beim Nachwuchs gefragt: die Pfadfinder-Gruppen, hier die Wölflinge des Stammes Hochneukirch.

Beim Nachwuchs gefragt: die Pfadfinder-Gruppen, hier die Wölflinge des Stammes Hochneukirch.

Foto: A. baum

Stundenlang vor der Konsole sitzen — so sieht heute der Alltag von vielen Kindern und Jugendlichen aus. Ausnahme Jüchen: Hier erleben die Pfadfinderstämme einen Boom, für einige Gruppen gibt es sogar Wartelisten.

Für Kinder und Jugendliche jeden Alters gibt es eine eigene Pfadfindergruppe mit individuellen Beschäftigungen, die genau auf das Alter zugeschnitten ist. Schüler ab sechs Jahren, die Wölflinge, befassen sich zunächst mit Basteln, Singen und Malen. Gerade hier ist der Zulauf groß: "Es gibt sogar eine Warteliste für unsere Wölflinge", sagt Wolfgang Schneider (34), Gruppenleiter und in vielen Funktionen für den Stamm Otzenrath aktiv. Und auch der Stamm Hochneukirch spricht von einem "regen Zulauf" bei den Kleinsten.

Die Jungpfadfinder für Kinder ab zehn Jahren bieten die typischen Pfadfinder-Aktivitäten in der Natur an: Lagerfeuer entzünden und kochen, zudem werden erste Erste-Hilfe-Kenntnisse vermittelt. Beim Stamm in Otzenrath gehören auch Bau-Aktionen zum Programm: "Im Moment bauen wir selbst Schweb-stühle", erzählt Schneider.

Die Pfadfinder ab 13 Jahren vertiefen ihre Kenntnisse. Hier könnte der Hochneukircher Stamm Zuwachs gebrauchen: "Der Zulauf bei den Pfadfindern ab 13 Jahren ist etwas mau. Neue Mitglieder sind immer willkommen", erklärt der Gruppenleiter Thomas Stamm (33). Die Alt-Pfadfinder ("Rover") planen schon selbstständig Zeltlager und ihre eigenen Treffen und erweitern ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse. Wer danach noch immer nicht genug von den Pfadfindern hat, kann als Gruppenleiter weitermachen. In Otzenrath gibt es schon mit 18 Jahren die Möglichkeit, eine Gruppe zu übernehmen. Das bedeutet, eigene Programme und Aktionen zu erarbeiten und dann auch zu beaufsichtigen. "Gruppenleiter sind immer gefragt", weiß Thomas Stamm vom Stamm in Hochneukirch.

Und auch Schneider erklärt: "Die Anzahl der Gruppenleiter ist gering. Durch die Umsiedlung sind viele weggezogen und es kamen nur sehr wenige Mitglieder nach. Deshalb haben wir in der Altersklasse eine Delle, die die Gruppenleiter betrifft." Die Entwicklung der Neuzugänge sei aber durchaus positiv. Und auch Stamm sagt: "Wir können uns nicht beklagen." Auffallend ist außerdem die große Vielfalt an Stämmen: "Unsere recht kleine Gemeinde hat davon sehr viele."

(NGZ)
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