Traditionsklub wählt am 2. Juli neuen Präsidenten Peter Mehler tritt als VfR-Präsident zurück

Die Mitglieder des VfR Neuss, der am Sonntag nun endgültig aus der Fußball-Verbandsliga in die Landesliga abgestiegen ist, werden auf der Jahreshauptversammlung am 2. Juli einen neuen Präsidenten wählen (müssen). Legt sein Präsidentenamt beim VfR Neuss bald nieder: Peter Mehler. -->

Die Mitglieder des VfR Neuss, der am Sonntag nun endgültig aus der Fußball-Verbandsliga in die Landesliga abgestiegen ist, werden auf der Jahreshauptversammlung am 2. Juli einen neuen Präsidenten wählen (müssen). Legt sein Präsidentenamt beim VfR Neuss bald nieder: Peter Mehler. -->

Peter Mehler, der dieses Amt dann zwei Jahre lang bekleidet haben wird und in der Zeit ganz maßgeblich am Entschuldungskonzept mitgewirkt hat, wird zurücktreten. "Mir ist in den vergangenen Wochen klar geworden, dass ich das starke Motiv in mir trage, den VfR, an dem mein Herz hängt, retten zu wollen. Aber aus vielen Bereichen fehlten mir die Signale, dass das, was wir hier im Vorstand leisten, überhaupt von der Öffentlichkeit gewollt ist. Ob man den VfR in Neuss überhaupt weiter haben will", erklärte Mehler gegenüber der NGZ.

Im vergangenen Jahr hatte Mehler das Entschuldungskonzept des mit hohen Verbindlichkeiten belasteten Vereines eingeleitet, mit dem die Verpflichtungen durch den Verzicht zahlreicher Gläubiger um mehr als 600.000 Mark gesenkt werden konnten und damit ein drohendes Insolvenzverfahren abgewendet wurde. "Von der finanziellen Seite her droht dem VfR keine ernste Gefahr mehr", sieht Mehler die wirtschaftliche Zukunft des Traditionsklubs an der Hammer Landstraße nicht mehr als sonderlich gefährdet an.

Wenngleich er gerade die Neusser Wirtschaft ein wenig aufs Korn nimmt, die sich in puncto Sponsoring nach seiner Auffassung keine allzu guten Noten verdient: "In Neuss sind viele große Wirtschaftsunternehmen angesiedelt, die den Standort zwar nutzen, die hier aber überhaupt nicht heimisch und zugehörig sind. Die könnten praktisch mit Beträgen aus der Portokasse den Sport in Neuss, wenn dies ein wenig gebündelt geschehen würde, so unterstützen, dass hier Qualität und Kontinuität insgesamt auf einem sehr ordentlichen Niveau sichergestellt wären. Wie dies schon in vorbildlicher Weise durch die Partner des Sports geschieht."

Für die Nachfolge Mehlers sollen nun mögliche Kandidaten gesucht werden, Namen wurden allerdings noch nicht genannt. Immerhin tauchte selbst bei den Auswärtsspielen in den vergangenen Wochen und Monaten, denen längst nicht alle Vorstandsmitglieder beiwohnten, Mehlers Vorgänger Hans Geldmacher auf, der sich nach eigenen Worten "dem VfR immer noch sehr eng verbunden" fühlt.

Unterdessen laufen schon die konkreteren Planungen für die Landesliga-Saison, in der man mit weiter reduziertem Etat wirtschaftlich solide arbeiten aber auch das weitere sportliche Absacken verhindern will. Bis heute stehen vier Spielerabgänge fest (Ferber, Sachse, Krumradt, Schaffrath nach Dormagen), an Neuverpflichtungen wird kräftig gearbeitet. Was der Mannschaft fehlt, ist ein Leitwolf. Am besten jemand, der in Neuss wohnt, der mit dem VfR schon viele Erfolge erlebt hat, der sicherlich gerne das Trikot der Grün-Weißen tragen würde und wie kaum ein anderer geeignet wäre, Führungsaufgaben zu übernehmen.

Ein solcher Mann war erst vor einigen Wochen Zaungast an der Hammer Landstraße: Thomas Maassen, inzwischen 32 Jahre alt, derzeit noch beim Oberligisten SSVg Velbert unter Vertrag und eigentlich das Neusser Urgestein, das vor dem Wechsel gemeinsam mit Trainer Freddy Zwiebler ins Velberter Stadion an der Sonnenblume von den VfR-Fans stets lautstark als "Fußballgott" gefeiert wurde. "Wir stehen mit einigen Spielern in Verhandlung, mit denen wir unser Landesliga-Team sinnvoll und gut ergänzen können", erklärt der Sportliche Leiter des VfR, Joachim Fuchs. Der finanzielle Rahmen sei allerdings noch ein wenig abgespeckt worden, und Namen gebe es noch nicht zu vermelden. Ralf Angenendt

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