2. Basketball-Bundesliga Jetzt fallen auch Franze und Behnke aus
Neuss · Vor dem Spiel in Bad Homburg hat sich der aktive Kader der TG-Basketballerinnen noch mal verkleinert. Dafür gibt Danie Shafer ihren Einstand.
Schlimmer geht’s immer. Vor allem dann, wenn die Rede von den in der Zweiten Bundesliga Nord tätigen Basketballerinnen der TG Neuss ist. Schon am vergangenen Wochenende zum Rückrundenstart gegen Grünberg (58:67) hatten die Tigers große Mühe gehabt, überhaupt acht spielfähige Korbjägerinnen ins Trikot zu stecken. Nun. Bis zum gestrigen Freitag kam Trainer Rufin Kendall beim Appell für das Gastspiel am Samstag (19 Uhr) bei den Falcons Bad Homburg auf gerade einmal sechs Akteurinnen.
Nicht dabei sein werden: Kim Franze erlitt gegen Grünberg nach einem harten Zweikampf mit Olivia Nash schon im ersten Viertel eine hinterher als Gehirnerschütterung diagnostizierte Kopfverletzung. Die 22-Jährige hatte sich mit Hilfe ihrer Teamkolleginnen zwar schnell wieder aufgerappelt, agierte in der Folge aber ungewohnt unauffällig. Im gleichen Match zog sich auch Ana Behnke eine Blessur am Fuß zu und liegt damit auf Eis. Die für diese Partie reaktivierte Anke Ollig hat Dienst in ihrem Job bei der Polizei. Dass die Neusserinnen die Reise in den Hochtaunuskreis zu sechs antreten können, liegt überhaupt nur daran, dass die in der Weihnachtspause für die von Bord gegangene Brooklynn McAlear-Fanus verpflichtete US-Amerikanerin Danie Shafer inzwischen ihre Spielerlaubnis erhalten hat.
Zusätzlich Kopfschmerzen bereitet Kendall allerdings die mögliche Überbelastung seiner WNBL-Kräfte: Ricarda Schott (17 Jahre), Johanna Huppertz (16) und Marija Ilic (15) sind als Auswahlspielerinnen zwar an ein großes Arbeitspensum gewöhnt, müssen am Wochenende aber nun binnen weniger als 16 Stunden gleich zweimal ran, steht am Sonntag (13 Uhr, Elmar-Frings-Sporthalle) in der U18-Bundesliga doch schon das Heimspiel gegen New Basket Oberhausen auf dem Programm.
„Aktuell“, bemerkte Kendall am Freitagmorgen ziemlich bedient, „sind wir eigentlich nicht spielfähig. Wir werden zu klären haben, welche Lösungen sich finden lassen.“ Auch aus diesem Grund hat er sich vorgenommen, ab jetzt nur noch über den jeweiligen Gegner zu reden. Die Falcons kennt er gut, nicht nur, weil in deren Team die beiden ehemaligen Neusserinnen Franziska Worthmann (spielte sechs Jahre für die Tigers) und Christina Krick stehen, sondern vor allem deshalb, weil der letzte Vergleich in der Liga erst einige Wochen zurückliegt. Am 3. Dezember unterlag die TG vor heimischer Kulisse mit 56:79, war dabei vor allem im ersten (8:30) und dritten Viertel (8:21) erschütternd chancenlos. Frappierend dabei die Lufthoheit der Gäste, die nach dem dritten Abschnitt mit 35 Punkten vorne lagen und das Rebound-Duell schließlich mit 36:22 gewannen. Gegen die körperlich extrem überlegenen Innenspielerinnen Gergana Georgieva (17 Punkte/8 Rebounds) und Kristina Puljizovic (13/10) fanden die Gastgeberinnen ohne Megan Swords und Priscilla Waterloh kein Mittel. Dass Bad Homburg zum Jahresauftakt zu acht mit 62:81 in Herne unterlag, ist für Kendall ohne Belang. „Im Heimspiel wird das anders aussehen.“
An der Einstellung seiner Mädels hegt er nicht den geringsten Zweifel. „Aber wir müssen daran arbeiten, dass diese Mannschaft sehr schnell Unterstützung bekommt, und zwar nicht nur unter dem Korb, inzwischen sind wir auch auf den Guard-Positionen unterbesetzt.“