Der Renntag auf der Neusser Galopprennbahn Perlenkette ging trotz Sturz an Carolin Lippert

Von Klaus Göntzsche

Von Klaus Göntzsche

Die 22-jährige Carolin Lippert hat auf der Neusser Galopprennbahn die Gesamtwertung um den "Preis der Perlenkette" gewonnen. Mit dem Sieg im Sattel von Miss Rheinberg machte die Auszubildende am Stall des Trainers Christian Freiherr von der Recke alles klar, mit Just the Wonder war sie zuvor nur im geschlagenen Feld gelandet. Gewann nichr nur zum ersten Mal ein Rennen, sondern auch gleich den "Preis der Perlenkette": die 22-jährige Carolin Lippert. NGZ-Fotos (2): A. Woitschützke Trainer und Ausbilder der Siegerin: Christian Freiherr von der Recke. -->

Es kam noch einmal eine besondere Spannung auf, als sie im fünften Rennen mit Tillery vor dem Start zu Boden musste. Aber sie gab schnell Entwarnung: "Nur der Hintern tut ein bisschen weh. Eine solche Chance werde ich mir nicht entgehen lassen." So legte sie mit Miss Rheinberg (zu der erstaunlich hohen Quote von 74:10) einen couragierten Ritt hin und machte so alles klar für die von Juwelierin Ursula Michels und Präsident Jan Antony Vogel überreichte Perlenkette, unverändert der begehrteste Ehrenpreis für rennreitende Damen in diesem Lande.

So wird auch dieser "Preis der Perlenkette" eine besondere Facette der langjährigen Geschichte bieten, denn die aus dem Spessart stammende Carolin Lippert hatte zum Zeitpunkt der Starterangabe zum Renntag am vergangenen Sonntag noch kein einziges Rennen gewonnen. Der Renntag bot aber noch weitere Besonderheiten. Sieben der zehn Rennen wurden von Frauen gewonnen. Zweimal punktete die Besitzertrainerin Marion Weber mit Marksman und Baron Zollern.

Darüber staunte sie selbst und so schnell wird ihr das auch nicht mehr gelingen. Weil mit Marksman (222:10) und Tatra's Charly (539:10) im ersten Rennen zwei Außenseiter auf den beiden ersten Plätzen landeten, wurden Zweier- und Dreierwette nicht getroffen. So gibt es beim nächsten Neusser Renntag am Samstag einen Jackpot von rund 11.000 Euro abzukassieren. Zwei Mal Marion Weber, je ein Mal Kirsten Neumann, Carolin Lippert, Tamara Roggendorf, Eve Meutzner und Hana Mouchova: In dieser Reihenfolge fanden sich die Damen am Samstagnachmittag zu den Siegerehrungen ein. Die vier letzten Rennen blieben ausschließlich in Damenhand.

Die Stute Tina Ruland legte für ihre Namenspatin allerdings keine Ehre ein, sie endete nur auf Rang neun. Geschäftlich dümpelte die Veranstaltung in den üblichen Größenordnungen der letzten Wochen dahin: 224.464,90 Euro in zehn Rennen, davon 70,13 Prozent nicht auf der Bahn. Manager Bernd Koenemann: "Erhöhte Umsätze aus Buchmacherkreisen waren nicht feststellbar." Wie es exakt mit den Winterrennen in Neuss und Dortmund weitergeht, ist unsicher. Dortmunds Präsident Hans-Hugo Miebach sprach offen darüber, im Jahre 2004 nur noch insgesamt fünf Künftig nur Sontags?

Renntage auf dem vereinseigenen Gelände in Wambel abzuhalten, weil die aktuellen Veranstaltungen ständige Verluste produzieren. Mittel- und langfristig könnte es darauf hinauslaufen, dass künftig von Dezember bis Ende Februar Galopprennen in Deutschland nur noch an Sonntagen stattfinden. Für den kommenden Samstag hat sich der Neusser Rennverein immerhin eine Variante hinsichtlich der Anfangszeit einfallen lassen. Bernd Koenemann: "Wir wollen versuchen, dem Einkaufsrummel am letzten Samstag vor Weihnachten auszuweichen und fangen deshalb erst um 16 Uhr an. Zumal an den bisherigen Renntagen die Umsätze in den ersten Rennen stets schlecht waren."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort