Leichtathletik Otto fährt zur Hallen-WM

Leichtathletik · Schon vor den Deutschen Hallenmeisterschaften hat sich Stabhochsprung-Bundestrainer Jörn Elberding auf Björn Otto als Starter bei der Hallen-WM festgelegt. Am Sonntag geht es noch um eine weitere Fahrkarte nach Istanbul

 Die Freude – über Besthöhe und leckeren Stabhochsprung-Kuchen - steht Björn Otto im Gesicht geschrieben.

Die Freude – über Besthöhe und leckeren Stabhochsprung-Kuchen - steht Björn Otto im Gesicht geschrieben.

Foto: privat

Jörn Elberding hat sich entschieden: Der Stabhochsprung-Bundestrainer, der die ersten Schritte seiner Trainerlaufbahn am Dormagener Höhenberg unternahm, hat sich bereits vor den Deutschen Hallenmeisterschaften der Leichtathleten morgen und am Sonntag in der ausverkauften Karlsruher Europahalle auf Björn Otto als Starter bei den Hallen-Weltmeisterschaften (9. bis 11. März in Istanbul) festgelegt. "Bei den Deutschen Meisterschaften geht es nur noch um einen einzigen Startplatz", wird Elberding im Fachblatt "Leichtathletik" zitiert. Björn Otto aus dem WM-Aufgebot "rauszuspringen, das halte ich für ausgeschlossen", meint Elberding.

Otto, dem Bundestrainer nicht unbedingt in inniger Freundschaft zugetan, wird das gerne hören. Denn der 34-Jährige wurde in seiner langen Karriere schon mehrfach Opfer undurchsichtiger Nominierungspraktiken des Verbandes. Dass er sich jetzt am Sonntag ab 13.45 Uhr "nur" auf den Kampf um den Deutschen Meistertitel konzentrieren kann, hat der Straberger im Dress des TSV Bayer Dormagen seiner beeindruckenden Serie der vergangenen Wochen zu verdanken. Nachdem er die Norm für Istanbul (5,72 Meter) schon am 5. Februar bei seinem Sieg in Moskau mit 5,77 Meter "knackte", setzte er sechs Tage später in Donezk mit 5,82 Meter noch eins drauf. Beides Höhen, die in diesem Jahr noch kein anderer deutscher Stabhochspringer gemeistert hat.

Mit seinem Sprung über 5,92 Meter am Samstagabend im Potsdamer Sterncenter (die NGZ berichtete) setzte sich Otto sogar kurzzeitig an die Spitze der Weltjahresbestenliste, bevor ihn am gleichen Abend der Franzose Renaud Lavillenie, vor Jahresfrist mit 6,03 Meter Hallen-Europameister, dort ablöste. Otto, der in Potsdam auf Platz drei der ewigen deutschen Bestenliste (in der Halle) hinter Danny Ecker (6,00 Meter) und Tim Lobinger (5,95 Meter) sprang, hatte sich am neuen Deutschen Rekord von 6,01 Meter versucht, war aber drei Mal knapp gescheitert. "Das hat sich gut angefühlt, die Höhe ist definitiv da", sagte er anschließend. Sein Erfolgsgeheimnis sieht er in seiner körperlichen Fitness: "Ich konnte schon seit Mitte Dezember aus vollem Anlauf springen statt wie sonst erst Mitte Januar. Dadurch habe ich 200 Sprünge mehr, das gibt Sicherheit", sagt Otto, der früher oft von Verletzungen geplagt wurde.

Auch wenn Björn Otto mit Blick auf die Hallen-WM als "gesetzt" gilt, dürfte der Kampf um den Titel und das andere Istanbul-Ticket zum Höhepunkt der zweitägigen Meisterschaften werden. Schließlich sind in Gestalt von Malte Mohr (TV Wattenscheid), Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) und Karsten Dilla (TSV Bayer Dormagen) noch drei andere Springer im Besitz der WM-Norm. "So ein Dormagener Team in Istanbul mit Björn Otto und mir, das hätte schon 'was", sagt Dilla, "die Form stimmt und meine Sprünge sind konstant."

(NGZ)
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