Nach den vielen schweren Spielen war die Kraft weg Oßweils zweiter Patzer

Die HBW Balingen/Weilstetten und der EHV Aue sind die Mannschaften der Stunde in der Zweiten Handball-Bundesliga Süd. Während Balingen eine Woche nach dem Erfolg im Spitzenspiel über den TSV Bayer Dormagen auch die Hürde in der Solinger Klingenhalle souverän meisterte, entzauberten die Erzgebirgler die als Top-Favorit in die Saison gestartete TSG Ludwigsburg-Oßweil am Sonntagabend mit 29:24 (Halbzeit 12:10).

Erstaunlich: Aue, als Drittletzter der vergangenen Spielzeit eigentlichabgestiegen und nur dank der Lizenzentzüge für TuSEM Essen und SG Wallau-Massenheim überhaupt zweitklassig geblieben, ist neben Balingen das einzig noch ungeschlagene Team im Süden. Seine erste Niederlage, noch dazu in der als Festung geltenden heimischen Werner-Aßmann-Sporthalle, musste hingegen Ex-Erstligist ThSV Eisenach hinnehmen.

Der TV Kornwestheim, mit den Auftaktniederlagen in Friesenheim und gegen Dormagen denkbar schlecht in die Saison gestartet, feierte mit dem 28:27 bereits seinen zweiten Auswärtssieg in Folge. "Maßlos enttäuscht" zeigte sich Trainer Oliver Hess nach der zweiten Pleite der TSG Ludwigsburg-Oßweil , die zuvor schon mit 24:30 beim TV Willstätt unter die Räder gekommen war. "Nun steht der (Mit-)Favorit auf den Titel nach vier Spieltagen stark unter Druck.

Nur 4:4 Punkte sprangen bisher heraus. Und das sind vier Minuspunkte zu viel", schreibt dazu die "Ludwigsburger Kreiszeitung" in ihrer Ausgabe vom Montag. "Und Aue war nach Hess' Worten ebenso wie zuvor Willstätt 'wirklich keiner der schwereren Gegner'. Die Marketing-Aktion 'Reif für die 1. Liga?!' scheint die Blauen eher zu lähmen denn zu beflügeln", heißt es weiter. Hess fürchtet weitere Punktverluste: "So jedenfalls müssen wir uns auch am Samstag im Derby gegen Bietigheim warm anziehen."

Erfolgreich ihre Tabellenführung verteidigte dagegen die HBW Balingen/Weilstetten durch ihren 27:22-Erfolg bei der SG Solingen, die damit nach dem 25:29 gegen den TV Kornwestheim bereits die zweite Niederlage in der heimischen Klingenhalle hinnehmen musste. Erfolgsgarant der Gäste war ähnlich wie in der Vorwoche beim 32:27 über den TSV Bayer Dormagen Torhüter Milos Slaby. Er wehrte bereits nach drei Minuten den ersten Siebenmeter ab und stand am Ende mit 32 (!) gehaltenen Bällen in der Statistik.

Einen Dämpfer erhielt hingegen die vor allem nach dem Sieg über Oßweil aufgekommene Euphorie beim TV Willstätt, der gegen Aufsteiger TSG Münster nicht über ein 31:31-Remis hinauskam. "Meine Mannschaft konnte gegen Ende läuferisch einfach nicht mehr mithalten. Nach den vielen schweren Spielen war die Kraft weg. Wir haben nicht das Personal, um dann zu wechseln", meinte Trainer Rudi Fritsch, der die Verletzten Martin Valo, Mladen Jovicic und David Bernhard ersetzen musste.

Auch elf Tore der Brüder Sebastian (6) und Matthias (5) Aschenbroich konnten die 28:30-Niederlage des LTV Wuppertal bei Tuspo Obernburg nicht verhindern. Die Wuppertaler, am 21. Oktober nächster Gast im TSV-Bayer-Sportcenter, warten ebenso wie der TV Hüttenberg (kassierte mit dem 24:25 in Gelnhausen die dritte Niederlage mit einem Tor Unterschied in Folge) und die TSG Groß-Bieberau weiter auf den ersten Saisonsieg.

Bieberau tritt am Mittwoch zum Nachholspiel in Friesenheim an und ist am Sonntag (18 Uhr, Sporthalle Im Wesner) nächster Gastgeber des TSV Bayer Dormagen. (-vk)

(NGZ)
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