Leichtathletik in Dormagen Olympia-Qualifikation knapp verpasst, Spill hofft aber noch

Dormagen · Bei einem kurzfristig organisierten Qualifikationslauf in Frankfurt-Niederrad lief die 800-Meter-Spezialistin zwar wieder eine Topzeit, doch in der Weltrangliste brachte das die Dormagenerin nicht entscheidend nach vorn. Ein kleines Hintertürchen gibt es aber noch.

 800-Meter-Läuferin Tanja Spill aus Dormagen.

800-Meter-Läuferin Tanja Spill aus Dormagen.

Foto: Fusswinkel

Tanja Spill hat bis zuletzt alles gegeben, doch Stand Mittwochnachmittag ist die 800-Meter-Spezialsitin vom TSV Bayer Dormagen bei Olympia in Tokio nicht dabei. Weil sie weder für das Meeting in Luzern noch für das in Valencia einen Startplatz erhalten hatte, organisierte sie mit ihrem Umfeld, unterstützt von Georg Schmidt (Mittelstrecken-Bundestrainer der Männer), für Dienstag noch in Windeseile einen offiziellen Qualifikationslauf in Frankfurt-Niederrad. Dass sie dort die direkte Norm von 1:59,50 Minuten schaffen würde, war eher unwahrscheinlich. Allerdings reichte auch ihre Zeit von 2:01,71 Minuten nicht, um sich in der Weltrangliste nach vorne zu schieben.

Dennoch eine beachtliche Leistung vor dem Hintergrund, dass es unter dem zeitlichen Druck nicht mehr gelungen war, ein Feld zusammenzustellen, das besser aufs Spills Ambitionen zugeschnitten war. Lediglich Tempomacherin Nele Weßel (Königsteiner Leichtathletikverein) mit einer Bestzeit von 2:05,83 Minuten genügte höheren Ansprüchen, die restlichen Athletinnen füllten nur das Feld auf. Allerdings schaffte es Weßel angesichts der kühlen Witterung nur etwa 450 Meter die Führungsarbeit zu leisten, dann lief Spill nur noch gegen die Uhr. „Wäre Tanja diese Zeit in Luzern gelaufen, wäre sie sicher in Tokio dabei gewesen“, meint TSV-Trainer Willi Jungbluth. Denn bei dem höherwertigen Meeting in der Schweiz hätte es deutlich mehr Punkte gegeben, die Spill unter die Top 48 der bereinigten Weltrangliste und damit zu Olympia gebracht hätten. So hat die Dormagenerin im Schnitt ihrer besten fünf Wettkämpfe nur einen Zähler hinzugewonnen. Und weil offenbar auch andere Athletinnen kurzfristig noch mal gelaufen sind, ist Spill sogar um einen Platz auf 51 abgerutscht und ihr Rückstand auf Rang 48 von zwei auf zehn Punkte angewachsen. „Jetzt bleibt nur die Chance, dass Läuferinnen davor rausfallen. Entweder durch Verletzung oder weil sie über eine andere Distanz starten“, sagt Jungbluth.

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