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Sportpolitik "Ohne Römertherme fehlt die Perspektive"

Neuss · Olympia-Teilnehmer Christoph Fildebrandt und sein Trainer Jürgen Schmitz sprechen über die Zukunft des Schwimmsports in Dormagen

 Nach London haben Christoph Fildebrandt und sein Trainer Jürgen Schmitz (l.) jetzt die Olympischen Spiele 2016 in Rio im Visier – in Dormagen würden sie aber nur bleiben, wenn sie weiter in der Römertherme trainieren können.

Nach London haben Christoph Fildebrandt und sein Trainer Jürgen Schmitz (l.) jetzt die Olympischen Spiele 2016 in Rio im Visier – in Dormagen würden sie aber nur bleiben, wenn sie weiter in der Römertherme trainieren können.

Foto: : H. Jazyk

DORMAGEN Morgen ist Wahltag. Es geht um das Dormagener Freibad Römertherme und darum, ob die Stadt den Erhalt mit einem Zuschuss von maximal 200 000 Euro jährlich ermöglicht. Eine Schließung würde für die Schwimmabteilung des TSV Bayer Dormagen vermutlich das Aus bedeuten. Die NGZ sprach darüber mit dem Olympia-Sechsten von London, Christoph Fildebrandt, sowie dessen Trainer Jürgen Schmitz.

Mit welchem Gefühl blicken Sie auf Sonntag?

Jürgen Schmitz Angespannt, das ist doch klar. Das ganze Thema steckt schon lange in unseren Hinterköpfen. Die Entscheidung wird unter Umständen weitreichende Folgen haben.

Die wären?

Schmitz Arbeitsplätze, die des Badpersonals und der Trainer zum Beispiel. Was passiert mit den Trainern im Falle einer Schließung des Bades? Und was mit den Aktiven?

Fragen wir doch den Aktiven direkt...

Fildebrandt Darüber will ich mir jetzt noch keine Gedanken machen. Ich hoffe auf den Erhalt der Römertherme und bin zuversichtlich, dass wir auch im kommenden Jahr noch da trainieren können und werden.

Was zeichnet für Sie denn die Römertherme aus?

Fildebrandt Es gibt einfach in ganz Deutschland kein vergleichbares Bad. Wir haben die schönste Atmosphäre. Das Wasser ist immer angenehm warm, was mir sehr zugute kommt, da ich schnell friere. Es macht einfach Spaß, in der Römertherme zu trainieren.

Und am Beckenrand zu frieren auch?

Schmitz Auch die Wintermonate haben ihren Flair. Ich arbeite an der frischen Luft und nicht in einer stickigen Halle. Eine Schließung des Bades wäre bedauerlich.

Sie haben mit der Schwimmabteilung aktiv für den Erhalt geworben. Ihr Gesicht, Herr Fildebrandt, ist sogar auf einem Plakat zu sehen.

Fildebrandt Wir haben viel unternommen, sind auf die Straße gegangen und haben die Leute angesprochen.

Schmitz Mit der ganzen Abteilung haben wir Stimmen gesammelt und alles dafür getan, dass wir die nötige Anzahl an Ja-Stimmen zusammenbekommen.

Und was wäre wenn nicht?

Fildebrandt Wenn die Römertherme nicht erhalten werden sollte, würde es das Aus des Schwimmsports in Dormagen bedeuten. Es gäbe einfach keine Perspektiven mehr. Das betrifft nicht nur uns Leistungssportler, sondern alle Schwimmsportbegeisterten. Die vielen Hobbyschwimmer, aber auch die Anfänger, insbesondere Kinder, die hier oft ihre ersten Schwimmversuche überhaupt machen.

Wo könnte denn die Reise für Sie hingehen wenn dann der Vorhang doch fallen sollte?

Fildebrandt Das weiß ich nicht. Ich konzentriere mich derzeit auf meine Ausbildung. Ab dem nächsten Jahr gilt meine ganze Konzentration dann wieder dem Schwimmsport – und den Olympischen Spielen 2016 in Rio. Und ich hoffe, dass ich auch dann noch für den TSV starte und in der Römertherme trainiere. Fakt ist, ich will auf jeden Fall weiter bei meinem Trainer trainieren.

Und der auch mit seinen Schützlingen...

Schmitz Na klar, und wenn möglich hier in Dormagen.

Harald Gehring führte das Gespräch

(NGZ)
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