Jüchen Odenkirchener Straße verödet

Jüchen · Die frühere "Schlecker"-Filiale ist der jüngste Leerstand. Zum Bummeln lädt die Odenkirchener Straße nicht mehr ein – dazu fehlt die Auswahl. Die Wirtschaftsförderung will jetzt Gespräche mit den Händlern führen.

 Immer mehr Geschäfte stehen an der Odenkirchener Straße leer.

Immer mehr Geschäfte stehen an der Odenkirchener Straße leer.

Foto: Reuter

Die frühere "Schlecker"-Filiale ist der jüngste Leerstand. Zum Bummeln lädt die Odenkirchener Straße nicht mehr ein — dazu fehlt die Auswahl. Die Wirtschaftsförderung will jetzt Gespräche mit den Händlern führen.

Schuhhaus Nolden, Schlecker, Buchhandlung Fischer — an der Odenkirchener Straße schließen immer mehr Läden. "Ein Anziehungspunkt an der Straße wie früher das Postamt oder das Bürgermeisteramt fehlt", sagt Manfred Wirtz, Seniorchef des gleichnamigen Raumausstatters. Zudem würde das Halteverbot viele Kunden vom Stopp abhalten. "Die Straße sieht einfach nicht mehr schön aus", ergänzt Sandra Odenkirchen, Mitarbeiterin in "Ralf's Hairdesign". Doch sie glaubt an den Standort Odenkirchener Straße: "Unser Geschäft läuft nach dem Umzug von der Stadionstraße sehr gut." Die Kunden — darunter viele Stammkunden — würden das größere, offenere Ladenlokal schätzen. Auch bei der Gemeindeverwaltung hat man die Odenkirchener Straße als Problem erkannt. Wirtschaftsförderin Olivia Weidemann plant deshalb im Herbst einen runden Tisch mit Händlern und Gewerbetreibenden.

Runder Tisch geplant

Die Kundenströme im Jüchener Ortszentrum haben sich verlagert: Waren früher Marktplatz und Odenkirchener Straße Anziehungspunkte, werden heute viele Einkäufe und Erledigungen an der Neusser Straße getätigt. Hier haben sich ein Lebensmittelmarkt, ein Discounter, ein Textildiscounter und eine Apotheke angesiedelt — zudem gibt es ausreichend Parkplätze.

"An der Odenkirchener Straße lädt nichts mehr zum Flanieren ein", meint Manfred Wirtz. Immer mehr Geschäfte würden schließen, der "Rheinische Hof" sei unverändert eine Baustelle, und auch der Markt sei "keine Schönheit". Worin Wirtz ein Problem sieht: in dem Halteverbot vor seiner Tür. Dies war auf Antrag der FDP eingerichtet worden, nachdem sich die Autos im Berufsverkehr bis über den Kreisverkehr hinweg gestaut hatten. Parkende Wagen hatten eine einfache Durchfahrt auf der schmalen Hauptverkehrsader unmöglich gemacht. Durch das neue Halteverbot soll der Verkehr besser fließen. Was für Manfred Wirtz die Straße attraktiver machen würde: "Neue Geschäfte — dann kommt auch wieder die Laufkundschaft."

Die Odenkirchener Straße wieder aufzuhübschen — das will auch Wirtschaftsförderin Olivia Weidemann. "Wir planen einen runden Tisch mit Händlern und Dienstleistern der Straße", kündigt sie an. Darin soll sowohl die aktuelle Situation analysiert werden als auch gemeinsam Perspektiven für die Zukunft entwickelt werden. Ein grundsätzliches Problem seien die räumlichen Gegebenheiten: "Oft sind Ladenlokale zu klein, als dass sie heutigen Standards noch entsprechen würden." Oft würden Anfragen aber auch nicht zum vorhandenen Angebot passen.

(NGZ/url)
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