Basketball Nur der erste Sieg macht die Elephants froh

Grevenbroich · Trotz extrem sparsamer Vorstellung schlagen die Grevenbroicher Basketballer den spielerisch deutlich besseren Deutzer TV mit 77:70.

 Mittendurch: Auch die Deutzer Philipp Pfeifer und Anton Geretzki können Jahad Thomas auf dem Weg zum Korb nicht aufhalten. Der bullige US-Profi erzielte 36 Punkte für die Elephants.

Mittendurch: Auch die Deutzer Philipp Pfeifer und Anton Geretzki können Jahad Thomas auf dem Weg zum Korb nicht aufhalten. Der bullige US-Profi erzielte 36 Punkte für die Elephants.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Die spannende Frage nach dem schwer erkämpften 77:70-Erfolg (Halbzeit 39:39) der NEW’ Elephants vor heimischem Publikum über den Deutzer TV ist: War das nach den drei Auswärtsniederlagen zum Start in die Regionalliga-Saison der Brustlöser für die Basketballer aus Grevenbroich oder ist das die unangenehm bittere Kost, mit der die Fans an der Erft in dieser Spielzeit leben müssen?

Schön war das nicht, was Ryon Howard, Kike Garrido & Co. zur Heimpremiere anboten. Das sah natürlich auch Coach Jason Price, der nach dem ersten Saisonsieg geschafft feststellte: „Ich bin sehr müde. Auf uns wartet noch eine Menge Arbeit.“ Um ehrlich zu ein: Die selbsternannten „Kellerkinder“ aus Köln zeigten den besseren Basketball und hätten den Sieg allemal verdient gehabt. Für Power Forward Timo Steffens ein Déjà-vu-Erlebnis: „Wir stehen jetzt bei 0:4, hätten aber hier und genauso gut gegen Rhöndorf und die RheinStars gewinnen können.“ Angetan vom strukturierten und doch hochemotionalen Auftritt der Gäste zeigte sich auch Elephants-Manager Hartmut Oehmen. Seine Einschätzung: „Deutz war richtig stark – besser als Dorsten und Wulfen.“ Zum ersten Mal mit Center Lennart Boner angetreten, boten die von Anton Geretzki und Philipp Pfeifer angeführten Domstädter den Elephants einen großen Kampf und funktionierten als Team. Ganz im Gegensatz zu den Grevenbroichern. Die enttäuschten vor allem in der ersten Hälfte krass, wirkten mitunter wie paralysiert. Mit Ausnahme von Jahad Thomas: Der bullige US-Profi, der auch gut als Linebacker im American Football durchgehen würde, explodierte nach seinen schwachen Leistungen in Rhöndorf und Wulfen förmlich: Zur Halbzeit standen für ihn 20 Punkte mit einer Wurfquote von 80 Prozent zu Buche, am Ende war er mit 36 Punkten (2/6 Dreier) der „Vater“ des für den weiteren Saisonverlauf so immens wichtigen Sieges.

  Aber erst, als Price im dritten Viertel den zunächst sträflich missachteten Max Boldt an die Seite von Bastian Becker, Ryon Howard, David Markert und Jahad Thomas stellte, vermochten sich die Elephants etwas abzusetzen. Beckers gelungener Versuch von jenseits der Drei-Punkte-Linie bescherte ihnen eine 58:46-Führung (28.). Geschlagen war Deutz damit aber noch nicht. Boner verkürzte den Rückstand mit seinem Korb zum 57:58 (33.) auf einen Punkt und eröffnete die entscheidende Phase: Garrido markierte das 60:57 für die Hausherren, Thomas, dem Price zu Beginn des Schlussabschnitts eine kurze Pause verordnet hatte, und Howard erhöhten wieder auf 66:61 (37.). Doch erst der fast schon dreiste „Dreier“ Garridos – bis dahin total neben der Spur – zum 69:62 (38.) zeigte Wirkung bei den tapferen Kölnern.

Als Howard, der als Center die indisponierten Nino Janoschek und Arbnor Voca (ein Totalausfall) vertrat, 18,6 Sekunden vor Schluss im Verbund mit Garrido dem Deutzer Anton Geretzki beim Spielstand von 76:70 den Ball abluchste, waren die ersten Punkte endlich im Sack. Und darauf kam es nach dem Fehlstart schließlich hauptsächlich an.

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