Computerspiele im Wettkampfmodus Norf als E-Sport-Zentrum im Kreis

Norf · Für drei Jahre lotet der TSV Norf in einem Projekt mit mehreren Partnern aus, welche Chancen für Vereine in Computerspielen unter Wettkampfbedingungen liegen.

 Virtuelle Fußballspiele sind bei Jugendlichen sehr beliebt.

Virtuelle Fußballspiele sind bei Jugendlichen sehr beliebt.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Im Mai 2018 hat der Landesportbund NRW (LSB) sich klar positioniert und den elektronischen Wettkampfspielen im Rahmen von E-Sport für die teilweise lautstark geforderte Anerkennung als „echte Sportart“ eine Absage erteilt. Dennoch wischte der LSB das gerade unter Jugendlichen hoch im Kurs stehende Thema damit nicht vom Tisch, sondern erarbeitete das Projekt „E-Sport als Angebot der außersportlichen Jugendarbeit im Sportverein“. Wenn in den kommenden drei Jahren mit Hilfe von wissenschaftlicher Begleitung verfolgt wird, welches Potenzial in dem Thema für die Vereine steckt, trägt auch der TSV Norf seinen Teil dazu bei.

Denn die Norfer bewarben sich frühzeitig und bekamen den Zuschlag als einer von 20 Projektstandorten in NRW. Das beinhaltet, dass der LSB dem TSV drei Spielekonsolen samt Zubehör finanziert, zudem soll es Unterstützung bei der Ausbildung von Übungsleitern geben. Im Frühjahr wird dann der offizielle Starttermin sein. „Wir müssen uns mit dem Thema befassen. Das Ganze ist ergebnisoffen und heißt nicht, dass wir E-Sport gut finden“, sagt der TSV-Vorsitzende Hermann-Josef Baaken fügt aber hinzu: „Jetzt können wir überlegen, wie und unter welchen Voraussetzungen wir E-Sport integrieren können.“

Es gibt zwar schon ein E-Sport-Team beim TuS Hackenbroich, doch Baaken hält den Standort in Norf für ideal. Ihm ist es nämlich gelungen, einige Partner mit ins Boot zu holen. Neben dem ansässigen Gymnasium, das sich im Spiel „League of Legends“ sogar schon mal die Deutsche Schülermeisterschaft geholt hat, sind laut Baaken auch die DJK Rheinkraft, der Stadtsportverband Neuss und eine Jugendeinrichtung aus Gnadental mit an Bord. Zudem habe Dirk Gärtner, Vorsitzender des Fußballkreises Grevenbroich/Neuss, zugesagt, sich einzubringen.

Baaken, auch Vorsitzender im Sportbund Rhein-Kreis Neuss, sind drei Aspekte besonders wichtig. Zum einen möchte er wissen, ob sich mit dem Thema E-Sport neue Mitglieder für Vereine gewinnen lassen. Zum anderen sieht er aber auch die Chance, E-Sportler für andere Sportarten zu begeistern und bestehenden Vereinsmitgliedern mit E-Sport noch mehr bieten zu können. Auch in der Kreispolitik kommt die Initiative gut an. „Es ist gut und zukunftsweisend, dass sich die Sportvereine im Rhein-Kreis Neuss mit modernen, jugendaffinen Sportangeboten befassen“, erklärt Andreas Buchartz (CDU) in seiner Funktion als Vorsitzender des Kreissportausschusses.

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