Motorsport Neue Herausforderungen gesucht

Nievenheim · Der Nievenheimer Motorsportler Tim Scheerbarth hat sich vom Corona-Virus nicht unterkriegen lassen. Nach den jüngsten Erfolgen plant er schon die neue Saison.

 Tim Scheerbarth liebt den Motorsport.

Tim Scheerbarth liebt den Motorsport.

Foto: Tim Upietz

Als der Nievenheimer Tim Scheerbarth nach dem Saisonfinale der Nürburgring Langstrecken-Serie die Rückreise antrat, hatte er durch Corona die zwei schwersten Jahre seiner Laufbahn hinter sich. Und das will etwas heißen, denn der mittlerweile 32-Jährige hat im Cockpit schon so einiges erlebt. Seit 2007 ist er bei Langstreckenrennen auf der Nürburgring-Nordschleife am Start und konnte schon 55 Klassensiege gewinnen.

Als sein größter Erfolg gilt 2011 der Titelgewinn der VLN-Langstreckenmeisterschaft. In diesem Jahr gewann er mit dem Team von W&S Motorsport und seinen Teamkollegen Daniel Blickle/Max Kronberg den Klassentitel der Cayman GT4-Trophy. Zudem verpasste er nur knapp seinen zweiten Gesamtsieg der Serie. Beim Saisonhöhepunkt, dem 24-Stunden-Rennen, ging er als Entwicklungsfahrer auf einem Mercedes-Benz AMG GT3 mit der neuen Space-Drive-Technologie an den Start. Die Technologie verzichtet auf ein klassisches Lenkgestänge und setzt stattdessen auf ein digitales Fahr- und Lenksystem. Seit einiger Zeit ist der Nievenheimer zudem als Coach für Amateurfahrer aktiv. „Es macht einfach Spaß, mein über die vielen Jahre gewonnenes Wissen, an ambitionierte Rennfahrer weiterzugeben“, sagt Scheerbarth.

Die Zeit während der Corona-Lockdowns hat aber auch ihn schwer gebeutelt. Als im vergangenen Jahr Corona erstmals Deutschland stilllegte, stand Scheerbarth vor der Aufgabe, sich ohne Fitnessstudio und soziale Kontakte fit zu halten. Er entdeckte das Rennradfahren für sich, zudem hielt er sich mit „Home-Workouts“ fit. Als die Motorsportsaison mit einiger Verspätung endlich losging, stand er plötzlich mit leeren Händen da. Geplant war ein ganzjähriges Engagement zusammen mit einem US-Amerikaner. Das kam jedoch durch Corona-Restriktionen nie zustande. Es ergab sich aber ein Kontakt zur Firma Schaeffler, die im Motorsport ihre neue Space-Drive-Technologie einsetzt. „Ohne die Pandemie wäre ich eventuell nicht in dieses großartige Projekt involviert gewesen, daher hatte Corona definitiv auch positive Seiten für mich“, sagt Scheerbarth. Er bestätigt jedoch auch, dass Corona die Motorsportwelt schwer verändert hat. „Überall musste man eine Maske tragen, es waren keine Zuschauer erlaubt und auch die Teilnehmerzahlen gingen stark zurück. Es hat sich angefühlt wie eine Trainingssaison und nicht wie ein Wettbewerb“, so der 32-Jährige.

In dieser Saison waren die Einschränkungen dann schon bedeutend geringer. Zwar waren lange immer noch keine Fans erlaubt, jedoch konnte Scheerbarth seine Leidenschaft wieder in der Form ausüben, wie er es sich vorstellt. In der kommenden Saison will Scheerbarth dann wieder angreifen. In was für einem Auto, verrät er aber noch nicht: „Ich suche immer gerne nach neuen Herausforderungen und bin daher noch dabei Gespräche für die kommende Saison zu fahren. Ob es eine weitere Saison bei W&S Motorsport wird oder ich doch das Team wechsele, wird sich nun über den Winter zeigen.“

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