Fußball Nievenheim hakt Aufstieg ab

Fußball · Trotz eigener Führung ließ sich der VdS Nievenheim beim SC Kapellen II auskontern. Nach dem 1:2 (Halbzeit 0:0) im Erftstadion dürften auch die letzten Aufstiegshoffnungen des Bezirksligisten gestorben sein.

 Das Anrennen des VdS Nievenheim blieb beim 1:2 gegen den SC Kapellen II erfolglos. Hier bleibt der Nievenheimer Mittelfeldmotor Kai Pelzer (r.) vor seiner Ersatzbank am Kapellener Verteidiger hängen.

Das Anrennen des VdS Nievenheim blieb beim 1:2 gegen den SC Kapellen II erfolglos. Hier bleibt der Nievenheimer Mittelfeldmotor Kai Pelzer (r.) vor seiner Ersatzbank am Kapellener Verteidiger hängen.

Foto: A. Baum

Am Ende kostete Eigensinn dem Bezirksligisten VdS Nievenheim den Sieg und wohl auch die Chance auf den Aufstieg. Gegner SC Kapellen II war trotz des 2:1-Endstandes über lange Zeit stark unterlegen und bot den Gästen beim Stande von 0:1 die Entscheidung wie auf dem Silbertablett an: Andreas Schulz hätte nach rund 70 Minuten nur auf den völlig freistehenden Markus Paffendorf ablegen müssen, entschied sich aber für den Abschluss – und scheiterte am Pfosten. Wohl die spielentscheidende Szene, stellten Jan Bresser und Matthias Wiechert doch im direkten Gegenzug den Verlauf der Ereignisse mit zwei Toren aus dem Nichts völlig auf den Kopf (71./74.).

"Selber Schuld", interessierte SCK-Trainer Carlos Perez die drückende Nievenheimer Überlegenheit nur wenig. "So ist es halt im Fußball. Wenn du vorne deine Chancen nicht nutzt, wirst du hinten bestraft", griff er eine altbekannte Phrase auf. Und an Chancen mangelte es dem VdS auch vor Schulz' Versäumnis bei Weitem nicht. Bis Sa Franciamore nach 66 Minuten traf – dazu brauchte der Torjäger nach seiner Einwechslung keine 20 Sekunden –, verbrauchten sein Cousin Salva Franciamore und Paffendorf gleich mehrere glasklare Gelegenheiten. Doch Kapellen, das mit einer aus Spielern der ersten, zweiten, dritten Mannschaft und der A-Jugend zusammengewürfelten Truppe antrat, hatte in Torwart Dirk Hermes einmal mehr einen überragenden Ruhepol. Ohne den Routinier hätte das Spiel schon nach einer halben Stunde entschieden sein können. Dessen Team bewies derweil auch seine Stärke im Konterspiel. Dem 2:1 ging eine Nievenheimer Ecke voraus, Pierre Schnock schaltete perfekt um und bediente Wiechert.

Ralf Criens, der den kranken Trainer Varol Besikoglu auf Nievenheimer Seite lautstark vertrat, war dementsprechend bedient: "Wir haben den Sieg heute verschenkt. Mit einer solchen Chancenauswertung kann man kein Spiel gewinnen." Das gilt natürlich auch für die Meisterschaft, in der der VdS nun vier Punkte hinter Tabellenführer ASV Süchteln zurückliegt. Zu oft verschenkte die teure Nievenheimer Mannschaft mit ihrer mangelhaften Effizienz Punkte. "Das war's dann mit dem Aufstieg. Wir müssen im nächsten Jahr wieder angreifen", glaubt Criens nicht an zwei Süchtelner Patzer in den verbleibenden vier Begegnungen. Einer wäre durchaus denkbar gewesen, zeigte der ASV doch sowohl letzte Woche beim 1:1 gegen Kaarst als auch gestern beim glücklichen 1:0 gegen Jüchen schon Nerven.

(NGZ)
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