Jugend-Fußball Historischer Sieg liegt 50 Jahre zurück

Rhein-Kreis · Ein halbes Jahrhundert ist es nun schon her, dass ein Auswahlteam aus dem Fußballkreis Grevenbroich/Neuss in der C-Jugend erstmals die Niederrheinmeisterschaft gewann. Noch zu große Fußstapfen für die heutige Generation.

 Niederrheinmeister der C-Jugend 1971: (hinten v.l.) Trainer Willi Traut, Dietmar Longerich, Joachim Kohlert, Wolfgang Zillekens, Johannes Birkmann, Willi Frimmersdorf, Friedrich Korbmacher, Reinhard Schläger, Heinz Doberneker; (vorne v.l.) Wolfgang Funkel, Karlo Esser, Gerhard Bieneck, Herbert Mann, Georg Pelzer und Jörg Vrinssen.

Niederrheinmeister der C-Jugend 1971: (hinten v.l.) Trainer Willi Traut, Dietmar Longerich, Joachim Kohlert, Wolfgang Zillekens, Johannes Birkmann, Willi Frimmersdorf, Friedrich Korbmacher, Reinhard Schläger, Heinz Doberneker; (vorne v.l.) Wolfgang Funkel, Karlo Esser, Gerhard Bieneck, Herbert Mann, Georg Pelzer und Jörg Vrinssen.

Foto: Longerich

Als die U13-Auswahl des DFB-Stützpunktes in Norf am vergangenen Wochenende in Duisburg in das Turnier um die Niederrheinmeisterschaft startete, dürfte den jungen Kickern wohl kaum bewusst gewesen sein, welch erfolgreiche Vergangenheit der Fußballkreis Grevenbroich/Neuss mit seiner C-Jugendauswahl hat. Vor 50 Jahren gewann unter Trainer Willi Traut eine mit zahlreichen überaus talentierten Spielern gespickte Mannschaft zum ersten Mal überhaupt den Niederrheintitel bei der C-Jugend.

Neben Spielern wie Herbert Mann und Jürgen Kohlert war zum Beispiel auch Wolfgang Funkel dabei, der es später unter anderem auf 305 Bundesligaspiele (41 Tore) und als Nationalspieler zu Bronze bei den Olympischen Spielen in Seoul brachte. „Bei den entscheidenden Spielen waren zahlreiche Scouts der großen Vereine anwesend, um sich die vielversprechendsten Talente der Mannschaft zu sichern“, erinnert sich Willi Traut, „denn unsere damaligen Jahrgänge hatten eine solch hohe spielerische Qualität, dass es kein Problem gewesen wäre, einen Rückstand von fünf Toren aufholen zu können und das Spiel noch siegreich zu beenden.“ Ein Spieler, der etwa den Sprung zu Borussia Mönchengladbach schaffte, war Kapitän Dietmar Longerich, wo er bis zur A-Jugend blieb.

Eine der entscheidenden Partien, wo der Nachwuchs aus dem Fußballkreis Grevenbroich/Neuss im Fokus stand, war das Finale 1971 gegen die Auswahl des Kreises Kleve/Geldern. Großen Anteil am knappen 1:0-Sieg der Traut-Truppe hatte Herbert Mann vom TSV Norf mit dem entscheidenden Treffer. Mit diesem Erfolg legte die Mannschaft den Grundstein für erfolgreiche Jahre der C-Jugendkreisauswahl mit weiteren Endspielteilnahmen und Siegen zum Beispiel in den Jahren 1973 und 1978. Willi Traut, Spielführer der Mannschaft des VfR Neuss, die 1967 den legendären 5:4-Sieg in der Regionalliga gegen Fortuna Düsseldorf holte, hatte die Gabe, die nachkommenden Spieler aus den neuen Jahrgängen auf der für sie richtigen Position aufzustellen und sie ins Spiel einzubinden.

In den vielen Jahren, die seitdem vergangen sind, hat sich auch im Jugendfußball viel verändert. Aus den Kreisauswahlen sind beispielsweise die DFB-Stützpunktteams aus den einzelnen Kreisen des Fußballverbandes Niederrhein geworden, von denen es in der C-Jugend zwei gibt (U13 und U14). Auch die Ziele der Jugendförderung haben sich gewandelt. „Ergebnisse sind zweitrangig. Die Sichtung und Entwicklung von Talenten steht im Fokus und ist das primäre Ziel der heutigen Auswahlteams“, erklärt Jesco Neumann, der aktuell am DFB-Stützpunkt in Norf die U13 trainiert. Deswegen haut es ihn auch nicht um, dass seine Mannschaft am vergangenen Wochenende beim Turnier in Duisburg auf dem letzten Platz landete. Zumal es auch positive Nachrichten gab, zwei Spieler bekamen eine Einladung zu einem Nachsichtungslehrgang des Deutschen Fußball-Bundes. Vom 22. bis 24.Oktober wird es für die U14 aus dem Fußballkreis Grevenbroich/Neuss ernst. In Duisburg heißt es für sie, sich ins Zeug zu legen, um womöglich in die Fußstapfen der Helden vergangener Tage zu treten.

In einer ersten Version des Textes hieß es, Wolfgang Funkel habe 95 Bundesliga-Spiele absolviert. Diese Anzahl hat er aber alleine für den 1. FC Kaiserslautern in der 1. Liga bestritten, weitere 210 Erstligaspiele hatte er zuvor für Bayer 05 Uerdingen gemacht.

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