Basketball Niederlage in Grünberg gibt Rätsel auf

Neuss · Eh schon dezimierte Basketballerinnen der Neuss Tigers dürfen Hannah Wischnitzki nicht einsetzen.

 Am Freitag in Krofdorf gab Hannah Wischnitzki für die TG Neuss ihr Comeback in der 2. Bundesliga. Einen Tag später in Grünberg durfte die 25-Jährige nach einem Kurzeinsatz plötzlich nicht mehr weiterspielen.

Am Freitag in Krofdorf gab Hannah Wischnitzki für die TG Neuss ihr Comeback in der 2. Bundesliga. Einen Tag später in Grünberg durfte die 25-Jährige nach einem Kurzeinsatz plötzlich nicht mehr weiterspielen.

Foto: LB

John F. Bruhnke ist als Trainer schon eine ganze Weile im Geschäft, war 2005 nach der Deutschen Vizemeisterschaft mit New Basket Oberhausen sogar schon mal „Trainer des Jahres“ in der Damen-Bundesliga. Doch „so etwas wie am Samstagabend in Grünberg ist mir zum ersten Mal passiert“, stellte der auch am Tag nach der 68:73-Niederlage (Halbzeit 37:43) bei den Bender Baskets immer noch ziemlich irritierte Coach des Basketball-Zweitligisten TG Neuss Tigers fest: „Ich weiß gar nicht, wie ich damit emotional umgehen soll.“

Und das ist der Grund: Von den 16 auf der offiziellen Meldeliste aufgeführten Spielerinnen hatte Bruhnke sieben gestrichen, demnach hätten die restlichen neun Akteurinnen auf dem Spielberichtsbogen und im Scouting-System auftauchen müssen. Taten sie aber nicht. Und so wies mitten im laufenden Spiel das Kampfgericht plötzlich darauf hin, dass die für Neuss tätige Hannah Wischnitzki im Spielbericht nicht vermerkt sei. Das vermochte Bruhnke indes überhaupt nicht nachzuvollziehen, habe ihr Name doch auf dem vor der Partie eingereichten Meldebogen gestanden. „Und warum das erst drei Minuten nach ihrer Einwechslung auffällt, ist mir ein Rätsel.“ Den Schiedsrichtern blieb freilich keine andere Wahl, als Wischnitzki, die erst am Abend zuvor in Krofdorf ihr Comeback im Trikot der Tigers gegeben hatte, vom Spiel auszuschließen. Diesen Vorgang mochte Bruhnke, vor allem mit Blick auf die nun geforderte Spielleitung der 2. DBBL, nicht kommentieren, ist sich aber sicher, „dass uns dieses Thema weiter beschäftigen wird.“

Für ihn steht fest: „Mit ihr hätten wir dieses Spiel gewonnen.“ Eine keineswegs aus der Luft gegriffene Behauptung, denn das ebenso ärgerliche wie überraschende Aus für Wischnitzki traf die Gäste hart, blieben ihnen im zweiten Einsatz binnen weniger als 24 Stunden damit doch nur noch sieben Spielerinnen: Briana Williams, Marja Wucherer und die vier am Sonntag im U18-Bundesliga-Team benötigten WNBL-Talente fehlten eh schon, in Krofdorf zog sich Lotti Ellenrieder eine Bänderdehnung im Sprunggelenk zu und kam daher für einen Einsatz ebenfalls nicht in Frage. In der Praxis hieß das: Britta Worms musste als einzige Centerin genauso wie Jill Stratton im Aufbau für die vollen 40 Minuten ran, Franziska Worthmann nach ihrer 39-Punkte-Gala in Krofdorf 30:16 und Jana Heinrich 38:21 Minuten. In der Addition der beiden Partien ergab das Einsatzzeiten von 1:18,34 für Worms,  1:15,59 für Stratton, 1:05,23 für Heinrich sowie 1:01,54 Stunde für Worthmann – und das  an zwei aufeinanderfolgenden Abenden.

Kein Wunder, dass Bruhnke hinterher von einem Abnutzungskampf sprach, zumal Ronja Spießbach nach einer Verletzungspause gerade erst wieder ins Training eingestiegen ist und sich die über Unwohlsein klagende Inga Krings (Bronchitis) im letzten Viertel abmeldete. Trotzdem waren die Tigers bis zum Schluss im Spiel, hätten mit dem fünften Sieg in Folge einen wichtigen Schritt zur Verteidigung des dritten Tabellenplatzes machen können.

Für Bruhnke ist der Fall damit klar: In den beiden letzten Spielen gegen Alba Berlin am Samstag und bei den Avides Hurricanes am 15. März müssen Siege her.

Grünberg - Neuss 73:68 (43:37)

Bender Baskets: Hedrich (5), Hegele (11), Meinhart (15), Mevius (7), Mihalko (18), Müller, Philippi, Poelstra (1), Römer

TG Tigers: Heinrich (11), Krings (2), L. Spießbach (6),  R. Spießbach (4), Stratton (15), Worms (13), Worthmann (17)

Viertel: 21:17, 22:20, 15:13, 15:18

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