Handball NHV will wieder Spaß am Handball finden

Neuss · Heute Abend gegen Leichlingen setzt Drittliga-Neuling Neusser HV auf seine Fans: Wer in der Vereinsfarbe rot kommt, hat freien Eintritt.

 Will den Neusser HV heute Abend "von Anfang an nicht in den Fluss kommen lassen": Leichlingens Spielertrainer Maik Pallach.

Will den Neusser HV heute Abend "von Anfang an nicht in den Fluss kommen lassen": Leichlingens Spielertrainer Maik Pallach.

Foto: Uwe Miserius

Der Neusser HV setzt ales auf Rot: Wie im Relegationsspiel gegen die HSG Rheinbach-Wormersdorf sollen die Fans heute Abend (20 Uhr, Hammfeldhalle) in der vorgezogenen Partie gegen den Leichlinger TV eine "rote Wand" auf der Tribüne bilden. Wer in den Vereinsfarben des Drittliga-Aufsteigers kommt, hat freien Eintritt.

Dank der moralisch-symbolischen Unterstützung, hofft René Witte, sollen seine Schützlinge heute Abend eine zuletzt verschütt gegangene Tugend wiederentdecken: "Wir müssen den Spaß am Handball wieder finden", sagt der Trainer, "wir brauchen wieder diese Lockerheit wie zu Saisonbeginn."

Die, glaubt er, sei verloren gegangen, weil sich seine Spieler zu sehr unter Druck setzen: "Wir dürfen uns nicht vom Blick auf die Tabelle verrückt machen lassen. Und auch nicht davon, dass wir jetzt vier Spiele hintereinander verloren haben", sagt Witte, "jedem von uns war doch klar, dass es verdammt schwer wird." Überraschungssiege wie gegen Wilhelmshaven und in Schalksmühle oder der Sturmlauf gegen Bielefeld hätten vielleicht bei dem einen oder anderen den Blick für die Realität getrübt. "Und die sieht nun mal so aus, dass wir bis zum letzten Spieltag darum kämpfen müssen, drin zu bleiben", sagt der Trainer.

Damit sie überhaupt diese Chance haben, sollten die Neusser jedoch vor der kurzen Weihnachtspause tunlichst noch ein oder zwei mal punkten. Denn nach den Siegen der TSG Bielefeld (30:26 über HSG Krefeld) und des ART Düsseldorf (37:23 über VfL Gladbeck) ist die Zone der abstiegsgefährdeten Mannschaften noch enger zusammen gerückt: Den VL Gummersbach II auf Rang neun (9:9 Punkte) trennen gerade mal vier Zähler von Schlusslicht Bielefeld. Die heutige Partie gegen die Leichlinger "Pirates" kommt allerdings für den Aufsteiger zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt: "Vor ein paar Wochen wären die mir lieber gewesen", gibt Witte zu.

Da herrschte beim LTV nämlich deutliche Verunsicherung. Doch nach dem historischen Debakel in Dormagen — das 28:38 bedeute die höchste Drittliga-Niederlage für den LTV überhaupt — haben die Schützlinge des mit Witte gut befreundeten Spielertrainers Maik Pallach drei wenn auch hauchdünne Siege eingefahren und nur die Partie gegen den TV Korschenbroich unglücklich mit 21:22 verloren.

"Und unterschätzen werden die uns auch nicht", ist Witte überzeugt. Dafür dürften alleine schon die beiden Niederlagen sorgen, die die Leichlinger gegen den NHV während der Saisonvorbereitung kassierten. "Neuss ist sehr kampfstark und setzt auf den Teamgeist, da erkennt man deutlich die Handschrift von Trainer René Witte", sagt Pallach über den Gegner, "wenn der NHV einmal in Fluss kommt, dann ist er schwer zu stoppen. Bremst man Neuss allerdings von Anfang an aus, dann kann man sie auch deutlich schlagen." Bei diesem Unterfangen muss er heute auf Jürgen Suppanschitz verzichten: Der starke österreichische Torhüter sah beim 34:33 über Duisburg die Rote Karte und ist für zwei Spiele gesperrt.

(NGZ)
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