Handball NHV steht im Endspiel des Kreispokals

Neuss · Der Tabellenführer der Handball-Oberliga setzte sich verdient mit 37:30 gegen den Drittligisten ART Düsseldorf durch.

 Nicht zu stoppen: Da können sich die Düsseldorfer Marco Bauer und Julian Duval noch so sehr ins Zeug legen, der im Halbfinale insgesamt elfmal erfolgreiche Andreas Mailänder (v.l.) hat erneut abgezogen.

Nicht zu stoppen: Da können sich die Düsseldorfer Marco Bauer und Julian Duval noch so sehr ins Zeug legen, der im Halbfinale insgesamt elfmal erfolgreiche Andreas Mailänder (v.l.) hat erneut abgezogen.

Foto: A. Woitschützke

Die beste Nachricht hatte die Oberliga-Handballer des Neusser HV schon vor dem Halbfinale im Kreispokal gegen den Drittligisten ART Düsseldorf erreicht. TuSEM Essen II verlor am Samstag sein Nachholspiel gegen die HSG Bergische Panther mit 29:30. "Und damit sind wir jetzt auch rechnerisch Tabellenerster", stellte Petra Schürmann aus der sportlichen Leitung glücklich fest. Die frohe Kunde blieb NHV-Trainer René Witte seinen Schützlingen indes zunächst schuldig. "Sie sollten sich ganz auf das Pokalspiel konzentrieren", begründete er.

Das gelang der Mannschaft, die in der Liga zuletzt acht Siege in Folge aneinandergereiht hatte, beim klaren 37:30-Sieg (Halbzeit 20:16) recht eindrucksvoll. Dass die Gäste nicht ganz in Bestbesetzung angetreten waren, interessierte René Witte dabei nicht die Bohne. "Mit ihren A-Jugendlichen aus der Bundesliga hatten die schon eine gute Mannschaft stehen. Und 37 Tore gegen einen Drittligisten zu machen, das ist doch schon was." Gegen das druckvolle und variable Angriffsspiel des klassentieferen Kontrahenten standen die von Co-Trainer Jan Kassens betreuten Düsseldorfer von Beginn an auf verlorenem Posten. Dass seine Jungs das hohe Tempo — abgesehen von gelegentlichen Auszeiten — bis zum Schluss durchhielten, freute Witte ganz besonders, überraschte ihn jedoch nicht: "Da macht sich die harte Arbeit in der Vorbereitung bezahlt." Oft wusste sich der Favorit in der Abwehr nur mit Fouls zu helfen — dokumentiert durch sieben Siebenmeter, die Lukas Schlösser mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit allesamt verwandelte.

Im Spiel waren die Rather eigentlich nur bis zur achten Minute (4:4). Der überragende Andreas Mailänder, für den aus dem Rückraum am Ende stattliche elf Treffer zu Buche standen, markierte mit dem 8:5 (12.) genau die Tordifferenz, an der sich der Drittligist bis zum Schluss vergeblich abarbeitete.

Gefährlich war der ART nur durch den bulligen Marco Bauer (acht Treffer), Patrik Ranftler (5) und den A-Jugendlichen Christian Köpp (5), die mitunter die körperlichen Defizite der Neusser in der Abwehr zu nutzen wussten. Ein Problem, das Witte natürlich längst erkannt hat: "Wir müssen an unserer Physis arbeiten, das wissen wir." Gegen Düsseldorf fiel das nicht ins Gewicht, weil der NHV im Angriff immer wieder mutig in die Nahtstellen der Abwehrformation marschierte. Dass dabei nicht jeder Wurf saß — vor allem der in dieser Saison bislang so herzerfrischend aufspielende Simon Schlösser fand immer wieder in ART-Torhüter Matthias Jakubiak seinen Meister —, nahm Witte gerne in Kauf. "Wichtig ist, dass wir diese Situationen konsequent ausspielen."

Im Finale trifft der Neusser HV nun am 23. März auf den TV Angermund. Im Duell mit der ebenfalls in der Verbandsliga spielenden SG Ratingen behielt die Truppe von Trainer Ulrich Richter am Samstag knapp mit 31:30 die Oberhand.

(NGZ)
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